Zähl Pixel
Bedrohung

Drohnen, Feuer, Spione: Angriffe auf Bundeswehr verfünffacht

Soldaten stehen in der Hauptfeldwebel-Lagenstein-Kaserne beim feierlichen Appell zur Übergabe des Landeskommandos Niedersachsen von Oberst Waldau an Oberst i.G. Wachter.

Soldaten stehen in der Hauptfeldwebel-Lagenstein-Kaserne beim feierlichen Appell zur Übergabe des Landeskommandos Niedersachsen von Oberst Waldau an Oberst i.G. Wachter. Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Drohnen über Übungsplätzen, Sabotage in Werften, Spionage im Netz: Oberst Daniel Decker warnt vor einer neuen Dimension hybrider Attacken auf die Bundeswehr in Niedersachsen.

Von dpa Donnerstag, 13.11.2025, 07:00 Uhr

Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!

Hannover. Die Bundeswehr in Niedersachsen ist deutlich mehr hybriden Bedrohungen wie Cyberangriffen, Sabotage und Spionage ausgesetzt. „Bei uns in Niedersachsen hat sich die Zahl solcher Angriffe in den vergangenen fünf Jahren ungefähr verfünffacht“, sagte Daniel Decker vom Landeskommando Niedersachsen der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“.

Nach Angaben des Obersts versuchen Angreifer jeden Tag, ins Computernetz des Landeskommandos einzudringen. Drohnen fliegen über militärische Sicherheitsbereiche und Übungsplätze, Bundeswehrfahrzeuge werden in Brand gesetzt und Kriegsschiffe in Werften sabotiert. „Wir hatten den Fall, dass Trinkwasser in einem Schiff kontaminiert wurde“, berichtete Decker.

Nachholbedarf bei Schienen und Straßen

Die Infrastruktur in Niedersachsen müsse zielgerichtet verbessert werden, fordert der Chef des Stabes. Bei den Flughäfen und Häfen sei die Bundeswehr in der Region gut aufstellt. „Besser geht natürlich immer, aber mit der Hafeninfrastruktur sind wir zufrieden“, sagte Decker. „Bei der Schienen- und Straßeninfrastruktur sowie bei den Brücken hingegen muss einiges nachgeholt werden.“ Im Falle eines Angriffs müsse die Bundeswehr ohne Verzug und ohne Umwege ans Ziel kommen.

Niedersachsen ist mit seinen Seehäfen, Autobahnen, Schienen und Binnenschifffahrtswegen vor allem für die Bewegungsfähigkeit des Militärs wichtig. Zudem liegen im Bundesland große Stützpunkte von Marine, Heer und Luftwaffe. Wilhelmshaven ist der größte Stützpunkt der deutschen Marine und der größte Standort der Bundeswehr überhaupt. Munster in der Lüneburger Heide ist mit mehreren Kasernen der wichtigste Standort des Heeres. In Wunstorf bei Hannover hat die Luftwaffe ihre Transportflugzeuge Airbus A400M stationiert. Nach Angaben des Militärs sind in Niedersachsen rund 30.000 Soldatinnen und Soldaten stationiert.

Das Landeskommando Niedersachsen ist die oberste territoriale Kommandobehörde der Bundeswehr im Bundesland. Im Rahmen der zivil-militärischen Zusammenarbeit, zum Beispiel bei schweren Unglücken oder Katastrophen, ist das Landeskommando die erste Ansprechstelle der niedersächsischen Landesregierung. Außerdem organisiert das Landeskommando die Reservistenarbeit.

J
Jochen Mextorf
13.11.202512:45 Uhr

Und dann wird das militärisch-organisatorische Problem auch noch publiziert. Das Elend hat einen Namen: Permanente Inkompetenz.

Die Redaktion empfiehlt
Weitere Artikel