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Basketball

Ein Leben für die Schiedsrichterei – Rudi Steinkamp wird Ehrenmitglied im Verband

Wolfgang Thom (NBV-Vizepräsident, links) und NBV-Präsident Mayk Taherian (rechts) überreichen dem Stader Rudi Steinkamp die Ehrenurkunde. Foto: Justin Moradi

Wolfgang Thom (NBV-Vizepräsident, links) und NBV-Präsident Mayk Taherian (rechts) überreichen dem Stader Rudi Steinkamp die Ehrenurkunde. Foto: Justin Moradi

Der Niedersächsische Basketballverband (NBV) hat den Stader Rudi Steinkamp für sein ehrenamtliches Engagement geehrt. Der heute 83-Jährige hat sich vor allem um die Schiedsrichter verdient gemacht.

Von Daniel Berlin Samstag, 16.10.2021, 09:00 Uhr

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Steinkamp ist jetzt Ehrenmitglied des NBV. Die gerahmte Urkunde, die Verbandspräsident Mayk Taherian und dessen Vize Wolfgang Thom überreichten, hängt längst neben der Tür in seinem Arbeitszimmer. „Die Auszeichnung bedeutet eine Anerkennung meiner Arbeit“, sagt Steinkamp.

Gefreut habe er sich. Aber nicht, ohne dem NBV-Chef mit auf den Weg zu geben, dass er schon an Ehrenkarten für den Basketball-Supercup 2022 in Braunschweig interessiert wäre. Plus Hotelübernachtung. „Wenn schon, denn schon“, sagt Steinkamp und lächelt. Verdient hätte er es. 

Den VfL Stade geprägt

Seit einem halben Jahrhundert ist Rudi Steinkamp ehrenamtlich in diversen Funktionen für den deutschen Basketball im Einsatz. Insbesondere geprägt hat er das deutsche Schiedsrichterwesen. Noch heute begleitet er die Schiedsrichter als Coach. Selbst gepfiffen hatte Steinkamp viele Jahre in der Bundesliga. Später arbeitete er als technischer Kommissar und hat jahrzehntelang die Aus- und Fortbildung von Nachwuchsschiedsrichtern vorangetrieben. Den VfL Stade hat Steinkamp geprägt. Immer noch kümmert er sich um Sponsoren.

Der Stader ist eine Nummer im Schiedsrichterwesen – bundesweit. In seinem Arbeitszimmer hängen Fotos, die ihn an der Seite von Basketball-Weltstar Dirk Nowitzki oder dem ehemaligen Trainer der deutschen Nationalmannschaft, Dirk Bauermann, und anderen Größen zeigen.

Immer ein Auge auf die Schiedsrichter

Mit seinen 83 Jahren sitzt Steinkamp bei den Spielen der Stader Basketballer immer noch in der ersten Reihe. Er verfolgt das Spielgeschehen und mit einem Auge immer die Arbeit der Schiedsrichter. „Der perfekte Schiedsrichter ist unauffällig“, sagt Steinkamp. Nach dem Spiel müsse er sich wohlfühlen, Spieler und Trainer müssen sich bei ihm bedanken. Dann sei es ein guter Job gewesen.

„Außerdem muss ein Schiedsrichter furchtbar viel Spaß haben, das aber nicht bei jedem Pfiff deutlich machen“, sagt Steinkamp. Und wenn ein Pfiff mal nicht richtig ist, reiche ein leises „sorry“ an den benachteiligten Spieler.

Noch heute in Schiri-Schulung aktiv

Diese wertvollen Tipps gibt Rudi Steinkamp heute noch an Nachwuchsschiedsrichter weiter. Erst am vergangenen Wochenende coachte der 83-Jährige wieder Gespanne aus der Oberliga und der Landesliga in Rotenburg. Das Regelwerk muss freilich sitzen bei den jungen Schiedsrichtern. Steinkamp vermittelt das Auftreten und die Körpersprache. Das beginnt mit der Lautstärke des Pfiffes. „Du musst mitarbeiten, den Basketball mitleben. Die Spieler müssen merken, dass du mitmachst“, sagt Steinkamp.

Nach dem Spiel kommt er mit den Gespannen ins Gespräch, kritisiert, lobt, justiert nach. Beim nächsten Wiedersehen der Schiedsrichter und ihres Coaches erkennt Steinkamp in der Regel die Fortschritte. Die Jugend saugt die Erfahrung des Seniors auf. Etwa die Hälfte der Schiedsrichter, die heute in der Basketball-Bundesliga pfeifen, hatte Steinkamp einst in den Fingern.

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