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Buxtehude

Eine verspielte Hundedame soll jetzt älteren Menschen helfen

Die neuen Besuchshunde-Begleiter der Buxtehuder Lionsdamen.

Die neuen Besuchshunde-Begleiter der Buxtehuder Lionsdamen. Foto: Franziska Felsch

Sie kümmern sich um Senioren: Acht Hunde und ihre Halter trafen sich auf dem Kartoffelhof im Heisterbusch in Apensen. Bei Kaffee, Kuchen und Sekt verteilten die Buxtehuder Lionsdamen die Urkunden für den erfolgreichen Abschluss der Besuchshunde-Ausbildung.

Von Franziska Felsch Dienstag, 07.11.2023, 13:32 Uhr

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Buxtehude. Sieben Frauen und ein Mann gehören jetzt zu den Teams, die mit ihren Tieren in Seniorenheime gehen. „Die Bewohner sind so dankbar, viele bekommen ja sonst keinen Besuch“, sagt Monika Müller, die das Angebot des Franziska-von-Oldershausen-Clubs lobt. „Toll, was die Damen auf die Beine gestellt haben und dass sie die 1000 Euro teure Ausbildung finanzieren.“ Sie hat von der Aktion aus dem TAGEBLATT erfahren. „Ich wollte immer gern ehrenamtlich arbeiten und im Ruhestand habe ich genug Zeit dafür“, so die Ruschwedelerin, die bis vor kurzem in der Verwaltung der Lebenshilfe tätig war. Auch ihre achtjährige Peetje, eine verspielte Hundedame, hat Gefallen an ihrer neuen Aufgabe. „Wir haben beide viel gelernt“, ist sich Monika Müller sicher.

Labrador Ruby kümmert sich jetzt um Senioren

So empfindet auch Miriam Krüger. Ihre Tierärztin brachte sie auf die Idee. „Sie meinte, mein Labrador Ruby eignet sich hervorragend. Aber der Lehrgang war nötig - wir haben so viele neue Informationen erhalten, die wichtig sind“, meint die Harsefelderin. Die intensive Schulung durch Trainer und Krankenschwestern habe ihr erst gezeigt, auf was man alles achten muss. „Es ist eine Herausforderung, doch es lohnt sich“, lautet ihr Fazit.

Intensive Ausbildung für Mensch und Tier

Einziger Mann in der Gruppe ist Ingo Wierschewski. Der Berliner, der seit 1984 im Landkreis lebt, findet es schade, dass so wenige Männer dabei sind. Er selbst hatte sich nach einem Aufruf im TAGEBLATT entschlossen, den Versuch zu wagen. Als es im Frühjahr losging, war er erst überrascht. „Ich hatte gedacht, ins Altersheim gehen, Hund streicheln lassen und das war’s. Aber so läuft es eben nicht.“

Deshalb hat der 67-Jährige bis zum Schluss durchgehalten

Von 30 Interessenten im März sind 10 übrig geblieben, die die Ausbildung angefangen haben. Zwei mussten wegen Krankheit absagen. Acht Hundehalter haben weitergemacht und bereichern ab sofort mit ihren Vierbeinern die 15 Besuchs-Teams.

Und das Interesse für dieses besondere Projekt reißt nicht ab. Das gefällt natürlich den Initiatoren. „So können wir noch mehr Einrichtungen besuchen“, freut sich Nora Sielbeck von den Buxtehuder Lionsdamen. Rika Stadler, die selbst mit ihrem Hund Rosa ein gern gesehener Gast in den Pflegeeinrichtungen ist, weiß aus langjähriger Erfahrung, welch wohltuende Wirkung die großen wie kleinen Hunde auf die älteren Menschen haben. Sie und andere Lionsdamen stehen den Neuen weiterhin für Fragen zur Verfügung. Außerdem gibt es regelmäßige Treffen zum Austausch - etwas, das die neuen Mitglieder zu schätzen wissen.

Nächstes Jahr gibt es wieder einen Kursus

„Es ist schön, dass man bei Bedarf einen Ansprechpartner hat“, so Krüger. Der nächste Kursus findet 2024 statt. Der genaue Termin für die Auftaktveranstaltung wird noch bekanntgegeben.

Der Lionsclub Buxtehude Franziska von Oldershausen wurde 2011 gegründet. Er will parallel zu den Lions-Männerclubs Buxtehude, Harsefeld und Altes Land mit einem Frauenclub auf die sozialen Belange der Region blicken und diese unterstützen. Das Ziel ist es, mit unterschiedlichen Aktivitäten Gelder zu sammeln, um dort zu helfen, wo es notwendig ist. Aktuell gibt es 32 aktive Frauen im Club.

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