Ekel-Alarm: Schmutzwasserrückstau in Stade-Hahle

Ohne Rückstausicherung könnte das Abwasser z.B. aus Toiletten austreten (Symbolbild). Foto: Clayton Majona/Pixabay
In Stade-Hahle kam es in der Nacht von Donnerstag auf Freitag zu einem Schmutzwasserrückstau - möglicherweise mit unangenehmen Folgen. Was Hausbesitzer wissen müssen.
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Stade. Der Schmutzwasserrückstau sei in der Nacht von Donnerstag (1. Mai 2025) auf Freitag durch die Störung eines Schmutzwasser-Pumpwerks in Stade-Hahle verursacht worden, meldet die Abwasserentsorgung Stade (AES) am Freitagvormittag (2. Mai 2025). Mittlerweile sei die Anlage aber wieder in Betrieb.
Abwasser läuft in Keller
Doch der zwischenzeitliche Rückstau des Abwassers kann für einige Hausbesitzer Folgen haben: In Häusern in niedrigen Lagen, in denen keine Rückstausicherung installiert ist, könnte das Abwasser in Keller gelaufen und z.B. aus Toiletten ausgetreten sein.
„Für den Einbau dieser Sicherungen sind die Grundstückseigentümer verantwortlich“, sagt die AES. Die Abwasserentsorgung Stade bittet Betroffene, bei denen Schmutzwasser ins Haus gelaufen ist, sich gegebenenfalls mit ihrer Versicherung in Verbindung zu setzen.
Weitere Informationen zur Einrichtung einer Rückstausicherung gibt es in einem Informationsflyer der AES, der auf der Internetseite der Hansestadt Stade, www.stadt-stade.info abrufbar ist.
Müll im Klo verstopft die Kanalisation
Im Bad oder auf der Toilette fliegt schnell mal Abfall ins Klo, der dort eigentlich gar nicht hingehört. Und so setzen Feuchttücher, Wattestäbchen und andere Hygieneartikel Deutschlands Abwasserkanälen zu. Darauf weist der Verband kommunaler Unternehmen mit Blick auf den Welttoilettentag am 19. November hin.
Ein Verbandspressesprecher gibt den Tipp: „Nur der Po gehört aufs Klo.“ Er erklärt, dass unter anderem Feuchttücher ein Problem darstellen. Denn die lassen sich zwar problemlos im Klo herunterspülen. Aber sie sind unter anderem reißfest und zersetzen sich nicht im Wasser. Das führt laut dem Pressesprecher zu sogenannten Verzopfungen. „Im schlimmsten Fall kann das zur Lahmlegung von Pumpen führen.“ Und ein Austausch ist teuer.
Was alles nicht ins WC gehört
- Medikamente: Viele der enthaltenen Wirkstoffe können selbst modernste Kläranlagen nicht entfernen. So gelangen diese dann in den Wasserkreislauf. Medikamente und Chemikalien dürfen nur über die Apotheke, gesonderte Schadstoffsammelstellen oder den Restmüll entsorgt werden.
- Farben, Lacke, Lösungsmittel und andere Chemikalien: Sie verunreinigen das Wasser. Auch chemische Mittel wie Rohrreiniger belasten es schwer oder können in Klärwerken oft gar nicht abgebaut werden. Chemikalien sollten über Schadstoffsammelstellen entsorgt werden.
- Feste Stoffe und Gegenstände: Textilien, WC- und Babyfeuchttücher, Wattestäbchen oder -pads, Rasierklingen, Tampons und Binden, Windeln, Kondome, Katzenstreu oder Kunststoffe - all das kann die Hausleitung und Kanalisation verstopfen, Pumpen außer Betrieb setzen und zu Störungen im Klärwerk führen. Deshalb: Ab in den Restmüll damit.
- Speisereste, Fette und Öle: Das verklebt die Kanalisation und führt zu Geruchsbelästigung. Das wiederum lockt Schädlinge wie Ratten an. Reste gehören in den Restmüll oder die Biotonne.
(pm/set/dpa)