Elbfähre Glückstadt-Wischhafen: Fahrgäste zahlen bald weniger für die Überfahrt
Die Elbfähre Glückstadt-Wischhafen streicht den Schlickzuschlag. Foto: Martin Elsen
Gute Nachrichten für Fahrgäste der Elbfähre Glückstadt-Wischhafen: Der im Sommer 2022 eingeführte Schlick-und Treibstoffzuschlag fällt ab kommender Woche weg. Das hat zwei Gründe.
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Die Elbfähre Glückstadt-Wischhafen streicht ab Montag, 3. Juli, den Schlick-und Treibstoffzuschlag. Eingeführt hatte die FRS Elbfähre den Zuschlag, um nach eigenen Angaben die Verbrauchs- und Wartungskosten decken zu können. Durch den Abrieb der Fährschiffe bei der Fahrt durch die verschlickte Süderelbe, sind die Schiffe stärker beansprucht, schmirgelt zum Beispiel Farbe verstärkt ab, ist der Verschleiß höher - und damit auch die Werftkosten. Außerdem können die Fähren bei Niedrigwasser oft nicht mehr vollbeladen fahren, manchmal nur zu 50 Prozent, und verbrauchen zusätzlich mehr Treibstoff, weil sie sich über Schlick schieben müssen. Zusätzlich machten die gestiegenen Treibstoffpreise der Linie zu schaffen.
Aber zwei gute Nachrichten haben die Reederei nun veranlasst, den Schlick- und Treibstoffzuschlag (pro Strecke 1 Euro für Autos, Wohnmobile oder Motorräder, drei Euro für Lkw) wie zuvor versprochen, zu streichen. „Die positive Entwicklung von gesunkenen Treibstoffpreisen und die verstärkten Baggermaßnahmen ermöglichen diesen Schritt“, fasst FRS-Geschäftsführer Tim Kunstmann zusammen.
Treibstoffkosten sind gesunken
Die Kosten für den Treibstoff hätten sich nach unten entwickelt - und mit dem Lieferanten konnte die Reederei neue Rahmenbedingungen vereinbaren. Zum anderen habe das Wasserstraßen-und Schifffahrtsamt Elbe-Nordsee (kurz WSAEN) seine Baggerstrategie verändert. „Dadurch wurden bessere Wassertiefen erreicht, die nachhaltiger sind.“, sagt der Amtsleiter des WSA, Bernhard Meyer. Diese Tiefen sorgen dafür, dass die Fähren weniger Abnutzung durch den Schlick der Elbe ausgesetzt sind, wodurch wiederum weniger Instandhaltungskosten entstehen.
FRS Elbfähre-Geschäftsführer Tim Kunstmann sagt dazu: „Wir freuen uns den Kundinnen und Kunden gegenüber, den Zuschlag wieder streichen zu können und hoffen weiterhin darauf, dass die für uns erfreulichen Wassertiefen dank der neuen Maßnahmen des WSA gehalten und ausgebaut werden können“.
Die FRS Elbfähre: Im Jahr 2019 hat die Fährverbindung zwischen Glückstadt und Wischhafen 100-jähriges Jubiläum gefeiert - seit 1919 verbindet die Elbfähre Schleswig-Holstein und Niedersachsen miteinander. Es pendeln ganzjährig bis zu vier Fähren und verbinden die beiden Bundesländer im Zuge der B495 miteinander.
Über 500 internationale Speditionen nutzen FRS Elbfähre als Alternative zum Hamburger Elbtunnel. Auch Urlauber, Tagesausflügler und örtliches Gewerbe, sowie die Landwirtschaft sehen die Fährlinie als Abkürzung zwischen den beiden Ufern an. Die Schiffe transportieren jährlich mehr als 600.000 Fahrzeuge.