Eurowings-Pilotenstreik: Flüge von und nach Hamburg gestrichen

73 Prozent der befragten Piloten fehlen Ruhepausen zwischen ihren Einsätzen. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa
Erst die Mutter, jetzt die Tochter: Die Eurowings-Piloten streiken. Erste Flüge der Lufthansa-Tochter ab Hamburg sind ausgefallen. Die Piloten fordern eine Verringerung der maximalen Flugdienstzeiten und eine Verlängerung der Ruhezeiten.
Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!
Wegen eines Streiks der Eurowings-Piloten sind am Donnerstagmorgen erste Flüge der Lufthansa-Tochter ab Hamburg ausgefallen. Bereits um 06.10 Uhr fiel der erste Flug aus, die Maschine hätte nach Amsterdam abheben sollen, wie der Hamburger Flughafen am Donnerstag auf seiner Website mitteilte. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit hat ihre Mitglieder zu einem ganztägigen Streik aufgerufen.
Die Airline hat insgesamt 72 Flüge von und nach Hamburg gestrichen. Betroffen seien ausschließlich Flüge von Eurowings Deutschland, nicht die von Eurowings Europe. Am Freitag, dem letzten Schultag vor den Hamburger Herbstferien, soll der Flugbetrieb wieder normal laufen.
Tarifverhandlungen gescheitert
Die Vereinigung Cockpit hatte am Dienstag mitgeteilt, dass die Verhandlungen über einen Manteltarifvertrag bei Eurowings gescheitert seien. Zentrale Forderungen der Piloten sind die Verringerung der maximalen Flugdienstzeiten und eine Verlängerung der Ruhezeiten. Eurowings kritisierte den angekündigten Streik als unverhältnismäßig und unverantwortlich. Personalchef Kai Duve nannte die Forderungen "in Zeiten, in denen sich Millionen Menschen vor einem kalten Winter und der nächsten Heizkostenrechnung fürchten" maßlos und gefährlich für die Zukunftsfähigkeit des Flugbetriebs und die Arbeitsplätze.
Eurowings geht davon aus, dass am Donnerstag etwa die Hälfte aller Flüge ausfallen wird. Durchschnittlich führt Eurowings täglich rund 500 Flüge durch und befördert dabei 50 000 bis 70 000 Passagiere zu Reisezielen in Deutschland und Europa. Die VC hat zum Ausstand bei der Lufthansa-Tochter aufgerufen, nachdem die Verhandlungen über einen Manteltarifvertrag scheiterten. (dpa)
Jetzt die neue TAGEBLATT-Nachrichten-App fürs Smartphone herunterladen