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Heimattreffen

Feierstunde am Elch: Zeitzeugen-Interviews sollen Erinnerungen wachhalten

Kreisvertreter Stephan Grigat berichtet beim Heimattreffen von der Arbeit der Kreisgemeinschaft Goldap.

Kreisvertreter Stephan Grigat berichtet beim Heimattreffen von der Arbeit der Kreisgemeinschaft Goldap. Foto: Landkreis Stade/Daniel Beneke

Filme mit Zeitzeugen sollen die Folgen von Krieg und Vertreibung dokumentieren und junge Menschen für die Geschichte sensibilisieren. Das plant das Goldap-Patenschaftsmuseum.

Sonntag, 15.09.2024, 18:47 Uhr

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Landkreis. „Unser gemeinsames Ziel ist es, diese Patenschaft in die Zukunft zu führen und junge Menschen für die Geschichte zu sensibilisieren“, sagte Landrat Kai Seefried am Sonntagvormittag bei der Feierstunde im Rahmen des Goldaper Heimattreffens. Die Kreisgemeinschaft Goldap richtet die Veranstaltung traditionell am Mahnmal am Elch in den Stader Wallanlagen aus.

Zuvor hatte Kreisvertreter Stephan Grigat von den Aktivitäten der Kreisgemeinschaft Goldap berichtet und an den bevorstehenden 80. Jahrestag des Räumungsbefehls für die Stadt Goldap erinnert. Es sei die Aufgabe der Kreisgemeinschaft, in die Öffentlichkeit zu wirken und das Bewusstsein für die Geschichte wachzuhalten, sagte Grigat.

„Wir leben diese Patenschaft“, betonte Landrat Seefried. Viel wichtiger als offizielle Urkunden seien die persönlichen Begegnungen. Für das nächste Jahr sei die Reise einer Delegation von Landkreis und Hansestadt nach Goldap geplant. Die ursprünglich für dieses Jahr geplante Reise wurde aufgrund der Kommunalwahlen in Goldap zunächst verschoben.

Die Zusammenarbeit mit der Kreisgemeinschaft sei eng, das zeige sich nicht nur im Patenschaftsmuseum. Um die junge Generation über die Folgen von Krieg und Vertreibung zu informieren, werde der Landkreis mit dem Museum filmische Zeitzeugeninterviews für die Nachwelt festhalten, kündigte Seefried an: „Wir zeigen damit, was es bedeutet, wenn Menschen ihre Heimat verlieren.“ Es gebe nichts Wichtigeres als ein Leben in Frieden, Freiheit und Sicherheit.

Der Landkreis hat 1952 die Patenschaft für den ostpreußischen Landkreis Goldap übernommen, die Stadt Stade die Patenschaft für die Stadt Goldap 1964. Viele Menschen aus dem Kreis Goldap hatten nach schrecklichen Kriegsjahren im Landkreis Stade eine neue Heimat gefunden.

Das Patenschaftsmuseum „Goldap in Ostpreußen“, Träger sind der Landkreis und die Kreisgemeinschaft Goldap Ostpreußen, zeigt seine Sammlung in der Harsefelder Straße 44a in Stade. (st)

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