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Drochtersen

Früherer Penny-Markt ist jetzt eine digitale Schule – Rat vertagt D/A-Antrag

Schulleiter Holger Wartner erläutert dem Rat die Funktionen der multifunktionalen digitalen Paneele im neuen „Ex-Penny“-Schultrakt. Foto: Knappe

Schulleiter Holger Wartner erläutert dem Rat die Funktionen der multifunktionalen digitalen Paneele im neuen „Ex-Penny“-Schultrakt. Foto: Knappe

Wo einst Discounter-Ware übers Kassenband rollte, sind jetzt Bildschirme, EDV-Technik und große interaktive Tafeln. Der ehemalige Drochterser Penny-Markt hat inzwischen digitale Vorreiter-Funktion in der Schullandschaft der Gemeinde. Hier tagte kürzlich der Gemeinderat.

Von Katja Knappe Donnerstag, 07.07.2022, 06:57 Uhr

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Erstmals tagte nun auch der Gemeinderat im neuen Schultrakt der Elbmarschenschule, der Anfang 2021 in Betrieb genommen wurde. Schulleiter Holger Wartner führte die Ratsmitglieder durchs Gebäude. Es gibt sechs Klassenräume, drei davon mit Differenzierungsräumen, in denen die Schüler in kleineren Gruppen arbeiten, einen EDV-Raum für den Informatik- und Computerunterricht und den etwa 50 Quadratmeter großen Raum für darstellendes Spiel, der auch für Versammlungen genutzt wird. Die EMS gehört zu den wenigen Schulen im Kreis, die bereits Glasfaseranschluss haben. Neun digitale interaktive Multifunktions-Tafeln mit Touchscreen gibt es inzwischen in der EMS, acht davon sind im „Ex-Penny“-Trakt.

Schulleiter Holger Wartner demonstrierte, was damit alles geht, vom Schreiben mit dem Finger, bis zum Einsatz eigener oder Unterrichtsmaterialien aus dem Netz. Die gesamte Klasse kann sich gleichzeitig einloggen. „Diese Geräte sind wirklich außerordentlich intuitiv zu bedienen“, freut sich Wartner. Die Gemeinde plant, die EMS und die drei Grundschulen innerhalb von drei Jahren mit 85 bis 90 dieser Tafeln auszustatten. Da eine Tafel 6000 bis 7000 Euro kostet, je nach Befestigungsart, wurde die Anschaffung auf drei Haushaltsjahre verteilt. Für die EMS werden in den Sommerferien 18 weitere Tafeln erwartet, allerdings ist von Lieferschwierigkeiten die Rede.

D/A will Vereingebäude errichten

Auf dem Schulhof der EMS gibt es inzwischen eine Leerfläche: Hier standen noch bis zum Winter die Containerbauten, die nach Eröffnung des neuen Schultrakts im Ex-Penny demontiert wurden. „Das ist für uns natürlich eine Schulhoferweiterung. Da sind wir noch in der Planung, wie wir diese Fläche nutzen und hoffen dabei auf die Unterstützung der Gemeinde“, sagte Wartner beim Rundgang mit dem Rat. Eine offizielle Eröffnung des neuen Schultrakts ist bislang noch nicht erfolgt, soll ins Jahr 2023 geschoben werden. Die EMS hat circa 920 Schüler, davon etwa ein Dutzend Flüchtlinge aus der Ukraine.

Der Gemeinderat hat den Antrag der Spielvereinigung Drochtersen/Assel vertagt. D/A will auf der gemeindeeigenen Sportanlage „Am Sportplatz“ im Anschluss an die Sitztribüne ein Vereinsgebäude errichten. Baubeginn soll im Frühjahr 2023 sein, wünscht sich D/A. Die Kommunalpolitiker wollen den D/A-Antrag nun erst fraktionsintern beraten.

Nachtrag beschlossen

Der Rat hat den ersten Nachtragshaushaltsentwurf 2022 beschlossen. Die wesentlichen Veränderungen zum Haushaltsplan liegen laut Kämmerer Marcus Pritsch in folgenden Bereichen: Die Kosten für Baumaßnahmen und Bewirtschaftungskosten sind gestiegen, die Kreisumlage hat sich erhöht.

Der bisher geplante Fehlbetrag im Ergebnishaushalt konnte um knapp 307.000 Euro auf 869.600 Euro gesenkt werden. Der voraussichtliche Fehlbetrag kann mit den Überschussrücklagen verrechnet werden, der Haushalt gilt demnach als ausgeglichen. CDU und SPD erklärten, den Nachtragsentwurf trotz des Defizits für vertretbar und finanzierbar zu halten.

Die FWG stimmte dagegen: Die Ausgaben für den Barnkruger Hafen, der immer wieder verschlicke, entsprächen nicht dem Leitbild. Darin stehe, dass nachhaltige ökologische Maßnahmen gefördert werden sollten, so FWG-Fraktionsschef Cornelius van Lessen. FWG-Ratsherr Markus Wrage sagte, er wünsche sich langfristige Planungen. „Ich möchte, dass wir einen Zehn-Jahres-Masterplan aufstellen.“

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