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Nordkehdingen

Geplante Fusion: Die Personalkosten steigen mit dem neuen Bauhof

Der Bauhof in Wischhafen wird mit dem Bau des neuen Gebäudes überflüssig. Foto: Helfferich

Der Bauhof in Wischhafen wird mit dem Bau des neuen Gebäudes überflüssig. Foto: Helfferich

Der Bau eines neuen Bauhofes für Nordkehdingen soll in diesem Jahr beginnen. Das ist nicht der einzige Kostentreiber für die Samtgemeinde. Der Bau- und Planungsausschuss segnete den Haushaltsplan dennoch ab.

Von Susanne Helfferich Montag, 07.02.2022, 14:00 Uhr

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Im Dezember wurde der Haushaltsplan der Samtgemeinde Nordkehdingen dem Rat vorgestellt. Er schließt im Ergebnis mit einem Minus von fast 400.000 Euro ab, das über die Rücklage aufgefangen werden kann. Nun befasste sich der Bau-, Wege-, Planungs-, Umwelt- und Wirtschaftsausschuss damit.

„Das Problem ist, dass wir keine liquiden Mittel haben“, so Kämmerer Christian von Holt, „wenn wir investieren, müssen wir Fremdkapital aufnehmen.“ In die Zuständigkeit des Fachausschusses fallen die großen Projekte der Samtgemeinde: Der neue Bauhof und das Feuerwehrgerätehaus in Balje werden 2,4 Millionen Euro kosten. 1,2 Millionen sollen über Kredite finanziert werden.

Sanierung in Schulen und im Rathaus

Im Bereich Grundstücks- und Gebäudemanagement fallen weitere Kosten an: 130.000 Euro etwa bei der Grundschule Wischhafen. Da die Schule künftig zweizügig sein wird, werden im Obergeschoss zwei Klassenräume aus den 60er Jahren umfangreich saniert. Da reicht nicht ein bisschen Farbe: Heizkörper, Beleuchtung und Fenster werden ersetzt, ebenso Kabel für digitalen Unterricht gelegt. Ziel ist, bis zum 1. August fertig zu sein.

Außerdem müssen 50.000 Euro bei der Kindertagesstätte Wischhafen nachgelegt werden: Aufgrund der großen Nachfrage richtet die Gemeinde Wischhafen eine zweite Krippengruppe ein. Der Raum ist vorhanden, aber die erforderliche WC-Anlage fehlt. 50.000 Euro sind hier eingeplant. Allerdings ist das für die Samtgemeinde ein durchlaufender Posten, da Wischhafen diese Maßnahme finanziert, sie wird aber über den Gebäudeeigentümer, die Samtgemeinde, abgewickelt.

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Die Ausgaben bei den Sach- und Dienstleistungen haben sich im Vergleich zum Entwurf (639.700 Euro) um 46.000 erhöht: Beim Naturfreibad werden ein Holzschuppen und der Imbiss durch Container ersetzt, in Holzoptik verkleidet. 18.000 Euro sind hier eingeplant, Wie Bauamtsleiter Ernst Hülsen ergänzte, fließt hier ein Zuschuss vom Verein Naherholung in Höhe von 13.000 Euro.

Im Rathaus muss saniert werden: 15.000 Euro soll das kosten, davon allein 10 000 Euro für eine neue Beleuchtung im Sitzungssaal.

13.000 Euro sind für die Erneuerung der WCs in der Oberschule veranschlagt.

Bauhof benötigt auch weitere Fahrzeuge

Einen Anstieg um 270.000 Euro gibt es bei den Personalkosten für den Bauhof. Hier folgt die Samtgemeine einem Wirtschaftlichkeitsgutachten und legt die beiden Bauhöfe in Wischhafen und Freiburg zusammen, die Zahl der Mitarbeiter wird von 8 auf 14 aufgestockt. Arbeiten, die bisher Fremdfirmen übernommen haben, sollen nun von den eigenen Leuten erledigt werden. Aufgefangen wird diese Kostensteigerung zum einen durch Gebühren für Leistungen in den Mitgliedsgemeinden. Hier sind 220.000 Euro veranschlagt. Zum anderen fallen künftig Kosten für Fremdfirmen weg.

Mehr Personal erfordert auch ein weiteres Fahrzeug: Hier sind 40.000 Euro eingeplant. Außerdem wünschen sich die Bauhofmitarbeiter einen Bagger. Nach Auskunft von Bauamtsleiter Ernst Hülsen seien im vergangenen Jahr rund 5000 Euro für Baggermiete ausgegeben worden. Hier gab Herwart von der Decken (CDU) zu bedenken: „Wer einen Bagger hat, benötigt auch ein Fahrzeug, um ihn zu transportieren. Das sollten wir genau prüfen.“

Nur 82.000 Euro für die Straßensanierung

Für die Straßenunterhaltung hat der Kämmerer 82.000 Euro eingeplant. Hier fragte Jörg Oldenburg (CDU) nach: „Was würde es uns kosten, wenn wir alle Samtgemeindestraßen auf Stand bringen wollten?“ Immerhin 53 Kilometer. „Wir fahren hier sehenden Auges in ein Infrastrukturproblem und verschieben das Problem seit 20 Jahren in die Zukunft.“ Damit steht Nordkehdingen nicht allein. Ernst Hülsen beziffert die Kosten pro Kilometer mit 700.000 Euro.

Der Ausschuss stimmte dem Haushaltsplan ohne Diskussion einstimmig zu.

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