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Küstenautobahn

Grünen-Staatssekretär Wenzel fordert Ausbau der Fähren statt A 20

Stefan Wenzel am Hadelner Kanal. Foto: Scheschonka/Hollemann

Stefan Wenzel am Hadelner Kanal. Foto: Scheschonka/Hollemann

Sein Wort hat mittlerweile Gewicht: Der Cuxhavener Bundestagsabgeordnete Stefan Wenzel spricht sich erneut deutlich gegen den Bau der umstrittenen Autobahn 20 aus. Das sind seine Argumente.

Dienstag, 26.07.2022, 07:00 Uhr

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Der Cuxhavener Grünen-Bundestagsabgeordnete und parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Stefan Wenzel, hat vor einem „fortgesetzten Etikettenschwindel“ durch die Befürworter des Baus der sogenannten Küstenautobahn A 20 gewarnt. „Alle seriösen Expertisen der letzten Monate und Jahre weisen nach, dass dieses Projekt weder verkehrspolitisch sinnvoll, noch ökonomisch und ökologisch vertretbar ist“, heißt es in einer Erklärung Wenzels.

Entsprechend sei auch das jüngste Urteil des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig zu werten, in dem Teilstrecken der A 20 für „rechtswidrig und nicht vollziehbar“ erklärt wurden. Zudem habe das Gericht angekündigt, weitere mögliche Planungsschritte am Klimaschutzrecht und dem maßgeblichen Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu messen. „Dabei werden die Behörden auch die potenziellen Verluste an Mooren und Moorböden in ihrer Wirkung beurteilen müssen.“

Moore seien Jahrtausende alte große Kohlenstoffspeicher. Deren Schutz habe hohe Bedeutung für den Klimaschutz.

A-20-Kritik wegen verstärktem Verkehrsaufkommen

Problematisch sei auch der induzierte Verkehr. Wo heute 2500 Fahrzeuge am Tag unterwegs sind, sagen die Prognosen Zahlen jenseits von 20.000 voraus. „Und erst vor wenigen Tagen wurde auf die erneute Explosion der Baukosten im Autobahnbau hingewiesen“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär.

„Umso mehr sind wir erstaunt, dass die regionalen Industrie- und Handelskammern und einzelne Politiker weiterhin versuchen, die Sachargumente gegen den Bau vom Tisch zu fegen“, sagte Wenzel. Geradezu „arglistig“ sei dabei die Argumentation, dass möglicherweise durch die A 20 veränderte Verkehrsströme oder kürzere Fahrstrecken als „Klimaschutzmaßnahme“ gewertet werden müssten. „Vollgas for future ist Unsinn und führt in die Sackgasse“, sagte der Grünen-Politiker. „Wo Autobahn draufsteht, kann nicht Umweltschutz drin sein.“

Wenzel fordert Ausbau der Fährverbindungen in Wischhafen und Cuxhaven

Die sinnvollsten Impulse für die Verbesserung der Verkehrsanbindungen im Elbe-Weser-Dreieck wären heute zum Beispiel der Ausbau des Fährverkehrs über die Elbe bei Wischhafen und bei Cuxhaven. „Und das alles mit deutlich geringeren Kosten für die öffentliche Hand.“ Wenzel wünscht sich, dass alle Beteiligten in Politik, Wirtschaft und Verwaltung dafür an einem Strang ziehen. (st)

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