HSV-Frauen fertigen St. Pauli vor Rekordkulisse ab

Pyrotechnik wie im Männerderby: 19.710 kamen ins Millerntorstadion. Foto: dpa
Eine solche Kulisse haben die Fußballerinen des Regionalligisten FC St. Pauli und des Zweitliga-Aufsteigers Hamburger SV noch nie erlebt. Mittendrin im Rekord-Stadtderby: die Apenserin Sarah Stöckmann, die auch als Torschützin glänzte.
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Viel Stimmung auch ohne Spannung: In einer erstklassigen Atmosphäre haben die Zweitliga-Fußballerinnen des Hamburger SV das Zweitrunden-Spiel im DFB-Pokal beim Stadtrivalen FC St. Pauli deutlich mit 7:1 (4:0) gewonnen. Vor 19.710 Zuschauern im Millerntorstadion - Rekordkulisse für ein Frauen-Spiel in Hamburg - stellten die HSV-Frauen die Kräfteverhältnisse gegen den Regionalligisten FC St. Pauli klar.
Schon nach 21 Minuten war die Partie beim Stand von 3:0 entschieden. Larissa Mühlhaus (3.) und zweimal Lisa Baum (6./21.) profitierten jeweils von Abwehrfehlern der Gastgeberinnen. Sarah Stöckmann baute in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit den Vorsprung noch aus. Victoria Schulz (60.) und noch zweimal Larissa Mühlhaus (63./Foulelfmeter; 88.) trafen für die Gäste. Riesenjubel gab es dann beim einzigen St. Pauli-Tor durch Joline Floeter in der 89. Minute.
HSV-Frauen St. Pauli technisch überlegen
Dass die HSV-Frauen so überlegen, technisch und von der Spielanlage besser waren, war zu erwarten. In der vergangenen Regionalliga-Saison hatten die Fußballerinnen vom Volkspark gegen den FC St. Pauli mit 2:1 und 5:0 gewonnen. Am Ende wurde der HSV überlegen mit 25 Siegen aus 26 Spielen Tabellenerster und stieg auf, der Stadtnachbar kam auf Rang zehn.

Larissa Michelle Mühlhaus (links/HSV) und St. Paulis Janice Sophie Hauschild im Zweikampf. Foto: Axel Heimken/dpa
Der einseitige Spielverlauf änderte nichts an der überragenden Stimmung. Die Fans beider Lager boten einiges: 90 Minuten Dauer-Anfeuerung, -Gesänge, - Klatschen und zu Beginn des Spiels Pyrotechnik von den St. Pauli-Fans - für die meisten Spielerinnen beider Team war das eine neue Erfahrung, in so einem Stadion, vor so vielen Zuschauerinnen und Zuschauern und so einer Atmosphäre zu spielen.
Die Besucherzahl ist ein Rekord für den Frauen-Fußball in der Hansestadt. Sie übertrifft die bisherige Bestmarke von 12.183 Fans beim Länderspiel der DFB-Frauen gegen Schweden im Oktober 2011 ebenfalls am Millerntor - der Heimstätte der Zweitliga-Männer des FC St. Pauli.
„Dass wir vor solch einer Kulisse spielen, ist natürlich ein absolutes Highlight und wird für viele unserer Spielerinnen einer der größten Höhepunkte der gesamten Karriere sein”, sagte HSV-Kapitänin Stöckmann aus Apensen vorab. Es mache sie stolz, „dass wir solch eine Plattform bekommen. Gleichzeitig hoffen wir aber auch, weiterer solcher Momente erleben zu dürfen”, meinte sie. „Klar ist: Flutlicht, Stadtderby – es gibt wenig Besseres.” Das Spiel wurde bei Sky übertragen.

Sarah Stöckmann steht auf einer der Tribünen im Volksparkstadion.
„Der Zuschauerzuspruch unterstreicht den Bedarf in Hamburg für ein mittelgroßes Stadion”, sagte Christian Okun, Präsident des Hamburger Fußball-Verbandes. Schon lange wird über eine derartige Arena in der Hansestadt diskutiert. Okun wird am Freitag nicht im Stadion sein, da parallel zu dem Spiel der schon lange feststehende HFV-Jahresempfang stattfindet. Bei der Veranstaltung sollten unter anderem auch die Fußballerinnen des HSV für ihren Aufstieg geehrt werden. (dpa)