Helfer, Helden, Historie: Ein Großbrand wütet in Dollern

Ein Brand hat in Dollern mehrere Gebäude, davon zwei historische Reetdachhäuser, vernichtet. Foto: Vasel
Das Großfeuer mitten in Dollern vor fast zwei Wochen war verheerend. Drei Häuser fielen den Flammen zum Opfer; Menschen verloren ihr Zuhause. Hier haben wir alles zum Thema zusammengefasst.
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Großeinsatz: Mehrere Häuser brennen in Dollern nieder – Millionenschaden
Es war ein Flammeninferno: Im Ortskern von Dollern sind drei Gebäude abgebrannt - darunter zwei historische Reetdachhäuser von 1793. Der Feuerschein war bis nach Buxtehude sichtbar. Feuerwehren aus dem gesamten Kreisgebiet waren im Einsatz. Hier lesen Sie die Erstmeldung.
Vom Alarm bis zum nächsten Morgen: Chronologie des Feuerinfernos
Gegen 0.20 Uhr bemerkte der Imker Uwe Edeler, der auf dem Sofa eingenickt war, einen Feuerschein aus der Nachbarschaft. Auch seine Frau Anja wurde wach. Als Edeler das Flammenmeer erblickte, stürmte er aus dem Haus und wählte den Notruf. Rekonstruktion einer Nacht voller Heldenmut und Solidarität.
Chronik spektakulärer Reetdachhausbrände der vergangenen Jahre
Von 2005 bis 2024, von Neuenschleuse bis Neuenfelde: Das waren die größten Reetdachhaus-Brände in der Region.

Blitzeinschlag: Beim Eintreffen der Ortsfeuerwehr Ladekop stand das Fachwerkhaus im Dachfirst bereits in Vollbrand. Foto: Feuerwehr
Nach Großbrand in Dollern: Wie brandgefährlich sind Reetdächer?
Bei einem Reetdachbrand kann sich das Feuer wie an einer Zündschnur im Dachbereich ausbreiten. Spinnweben auf den Dachböden wirken wie Brandbeschleuniger. Die Frage nach der Feuergefahr bei Reetdächern flammt vor allem nach Großbränden immer wieder auf. Reetdachdecker und Feuerwehrleute haben dazu unterschiedliche Antworten.
Nach dem verheerenden Brand: Trauer um zwei Dollerner Baudenkmale
Der Hof mit den drei Häusern, die das Feuer in der Nacht zerstört hat, ist beim großen Brand von Dollern schon einmal abgebrannt. Am 8. April 1793 entstand eine Feuersbrunst, die sich schnell ausbreitete und das Dorf bis auf wenige Gebäude komplett zerstörte. Zwei Menschen verloren ihr Leben. Dorfchronist Egon Hagenah blickt zurück.

Dorfchronist Egon Hagenah an der Brandstelle. Foto: Richter
Feuersbrunst im historischen Ortskern: Er ist der Held von Dollern
Hätten Bürger nicht so schnell gehandelt, wäre die Katastrophe in Dollern noch viel größer ausgefallen. Einer von ihnen ist Uwe Edeler. „Er hat sofort reagiert und damit nicht nur Menschenleben gerettet, sondern auch die umliegenden Häuser“, sagte Gemeindebrandmeister Torben Schulze über den Helden von Dollern.

Anwohner Uwe Edeler informierte seine Nachbarn über das ausgebrochene Feuer. Im Hintergrund sind die Trümmer des Hofes zu sehen. Foto: Vasel
Apokalypse in Dollern: Wenn ein Reporter unter Feuer ist
TAGEBLATT-Redakteur Björn Vasel war während des Feuerwehr-Großeinsatzes als Blaulicht-Reporter vor Ort. Er ist sehr erfahren; dieser Einsatz brachte aber auch ihn an seine Grenzen.
Großfeuer in Dollern
Während er vor Ort Fotos und Notizen machte, wurde ihm von hinten auf Rücken, Schultern und den Kopf geklopft. Vasel dachte an eine Begrüßung durch eine der vielen Einsatzkräfte, die er kennt. Er täuschte sich.
Dollerner Großbrand: Das macht die Suche nach der Ursache so schwierig
Wie und wo ist das Großfeuer in Dollern ausgebrochen? Diesen Fragen waren Experten ein paar Tage nach dem Flammeninferno nachgegangen. Das TAGEBLATT hat die Brandermittler Matthias Bockelmann von der Polizei Stade und einen Gutachter der Versicherung bei ihrer Bestandsaufnahme in der Ruine begleitet. Am Ende steht das vorläufige Urteil: Die Brandursache kann womöglich nie ermittelt werden. (vdb) Brandermittler Matthias Bockelmann von der Polizeiinspektion Stade verschaffte sich mit dem von der Versicherung beauftragten Gutachter ein Bild in der Ruine des 1793 errichteten Bauernhauses.
Foto: Vasel