Internationale Wochen gegen Rassismus in Buxtehude - Große Ehre für eine Bestsellerautorin

„Was ich schon immer fragen wollte!“: Ein Abend mit Florence Brokowski-Shekete findet am Donnerstag, 20. März, ab 19 Uhr im Ratssaal des Historischen Rathauses in Buxtehude statt. Foto: Tanja Valérien
Die Stadt Buxtehude und die Omas gegen Rechts stellen zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus ein opulentes Programm auf die Beine - vom Konzert bis zum Workshop. Hier ein Überblick.
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Buxtehude. Wie die Vereinten Nationen (UN) ruft auch Buxtehude jedes Jahr die Internationalen Wochen gegen Rassismus aus. Die Hansestadt hat es sich zur Aufgabe gemacht, die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN als Kompass ihres Handelns zu nutzen und dafür 2020 den Deutschen Nachhaltigkeitspreis gewonnen. Nachhaltigkeitsziel Nr. 10 der UN ist die Bekämpfung von Ungleichheiten - und dazu gehört Rassismus.
Die Omas gegen Rechts in Buxtehude haben die Aktion mit der Hansestadt Buxtehude auf die Beine gestellt und binden rund um den 21. März, den Internationalen Tag gegen Rassismus, im Rahmen eines Stadtforums demokratische Parteien, Vereine, Kirchen und Initiativen ein. Ihr Ziel ist es, zwei Wochen zu gestalten, die alle Menschen in Buxtehude zusammenbringen - unabhängig von Alter, Herkunft oder Weltanschauung. Hier ein Blick in das Programm, das online zu finden ist.
Auftakt und Ausstellungseröffnung
Die Wochen starten offiziell am Samstag, 15. März, um 12 Uhr. Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt eröffnet dann die Wanderausstellung „Erinnern heißt Kämpfen“ im Stadthaus, Bahnhofstraße 7, die sich mit der Frage der Anerkennung und dem Vergessen von Todesopfern rechter Gewalt in Niedersachsen seit 1990 beschäftigt. Sie kann dort zwei Wochen lang besucht werden, der Eintritt ist frei.
Schon ab 10.30 Uhr bis 12 Uhr beginnt der kreativ-musikalische Auftakt der Aktionswochen: Rund um den Hase-und-Igel-Brunnen in der Innenstadt ist der Bunte Block Buxtehude mit Musik und Infos unterwegs.
17. bis 19. März: Lesungen und Vortrag mit Adrian Pourviseh
Am 17. März ab 19 Uhr liest der Autor in der St.-Paulus-Kirche aus „Das Schimmern der See“ (Organisation: Bündnisgruppe United4Rescue der St.-Paulus-Kirchengemeinde, BI Menschenwürde). Am 18. und 19. März liest Pourviseh in der Realschule Süd sowie in der BBS (schulintern, Organisation: Bunter Block Buxtehude, BI Menschenwürde).
19. März, 19 Uhr: Vortrag „Diversität im Kinder- und Jugendbuch“ in der Buchhandlung Schwarz auf Weiß (Anmeldung: Schwarz auf Weiß).
20. März: Ein Abend mit Florence Brokowski-Shekete
Florence Brokowski-Shekete ist Deutschlands einzige schwarze Schulamtsdirektorin. Mit ihrem ersten Buch „Mist, die versteht mich ja“ über ihr Leben als schwarze Deutsche und ihr Aufwachsen in Buxtehude wurde sie 2020 auch zur Bestsellerautorin. Inzwischen hat sie weitere Bestseller geschrieben und ist auch mit Podcasts erfolgreich. Am Donnerstag, 20. März, ab 19 Uhr wird sie im Ratssaal des Historischen Rathauses in Buxtehude, Breite Straße 2, aus ihren Büchern lesen und im Dialog mit TAGEBLATT-Redakteurin Anping Richter ihre persönlichen Einsichten über ein tolerantes, demokratisches und friedliches Miteinander weitergeben.
Im Anschluss gibt sie dem Publikum unter dem Motto „Was ich schon immer fragen wollte!“ offen Auskunft über Diskriminierung, Perspektivwechsel und Alltagsrassismus. Zum Abschluss wird sich die bundesweit tätige Beraterin und Trainerin für interkulturelle Kommunikation im Beisein von Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt in das Goldene Buch der Hansestadt Buxtehude im Rathaus eintragen. Anmeldung: www.vhs.link/NdD2Kc.
21. März: Internationaler Tag gegen Rassismus
21. März, 17 Uhr: Der Krimiautor Sven Stricker ist bekannt für seinen Kriminalkommissar Sörensen - und dafür, klare Kante gegen Rassismus zu zeigen. Das spielt auch in „Sörensen macht Urlaub“ eine Rolle, dem Krimi, aus dem er im Kulturforum liest (Organisation: Awo Antidiskriminierungsstelle, Anmeldung: www.kulturforum.de).
21. März: Mahnwache zur Erinnerung an die Ermordung von Gustav Schneeclaus auf dem Gustav-Schneeclaus-Platz (Organisation: Sozialistische Jugend Deutschlands - Die Falken).
21. März, 18 Uhr: Gemeinsames Fastenbrechen zum Ramadan im FaBIZ am Rotkäppchenweg (Organisation: Gruppe Mosaik, Anmeldung über mosaik24.03@gmail.com).
21. März, 20 Uhr: Sofakonzert mit Simon & Jan im Deck 2 (Anmeldung: bei Deck 2).
22. März: Konzert und Infos
22. März, 11 bis 13 Uhr: Infos zur aktuellen Lage geflüchteter Menschen vor Ort. Der Internationale Chor mit Harald Winter singt in der Breiten Straße (BI Menschenwürde, Internationaler Chor).
24. März: Workshop in der VHS
24. März, 18 bis 21 Uhr: Kommunikationsworkshop: „Mit Andersdenkenden reden - Haltung zeigen!“ in der VHS Buxtehude (ProPalaver, VHS, Anmeldung: www.vhs-buxtehude.de).
25. März: Workshop und Vortrag
25. März, 10 bis 18 Uhr: Dialog-Botschafter:innen-Workshop: Dialogtraining - Umgang mit rassistischen und anderen menschenabwertenden Äußerungen und Handlungen im Begegnungscafé (Verein mo:lab, Ehrenamtskoordinatorin, Anmeldung: www.vhs-buxtehude.de).
25. März, 19 Uhr: Vortrag mit Nanouk Altmann „Unsichtbare Mauern: Wie struktureller Rassismus unsere Gesellschaft prägt“ im Deck 2 (Awo-Antidiskriminierungsstelle, Bündnis Buxtehude, Anmeldung: www.vhs-buxtehude.de).
26. März: Aktionen
26. März, 16.15 bis 17.30 Uhr: Puzzleaktion: „Ein offenes Herz kennt keinen Rassimus“ im Begegnungscafé (Awo Migrations- und Integrationsberatung, Ehrenamtskoordinatorin Anika Lucas).
26. März, 11 bis 14 Uhr: Bei Mampf & Motz in der Langen Straße wird mit Dialogbotschafterin Mo Asumang gegessen und gemotzt - um mit Andersdenken zu sprechen und Brücken gegen den Hass zu bauen (Verein mo:lab, VHS).
26. März, 19 bis 21 Uhr: 1. Treffen „Safe Space - der Buchclub für Diversität in Büchern“ in der Buchhandlung Schwarz auf Weiß (Anmeldung: Schwarz auf Weiß).
27. März: Mit Wirtschaft und Kirche gegen Rassismus
27. März, 7.30 bis 9 Uhr: Vortrag „Vielfalt stärken: Rassismus begegnen - im Alltag und im Unternehmen“ in Höft‘s Gasthaus (Wirtschaftsverein Buxtehude, Omas gegen Rechts, VHS).
27. März, 17 Uhr: Spaziergang mit Prof. Dr. Norbert Fischer: „Relevante Orte in Buxtehude in der Zeit 1933 - 1945“, Treffpunkt: Freizeithaus (FZH), Geschwister-Scholl-Platz 1 (Omas gegen Rechts, Anmeldung: www.vhs-buxtehude.de).
29. März, 20 Uhr: Benefiz-Konzert mit Marlo Grosshardt zugunsten United4Rescue in der St.-Paulus-Kirche (Kirchengemeinde, Anmeldung: Eventim).
30. März, 17 Uhr: Gottesdienst „Go!Special: Antirassismus Wie geht denn das?“ in der St.-Paulus-Kirche (Kirchengemeinde).
30. März, 18.30 Uhr: Abschlussveranstaltung mit Fotoausstellung, Austausch und Imbiss in der St.-Paulus-Kirche.
Mehr erfahren: Das Begleitprogramm
15. bis 30. März: Podcast Hand und Herz im Gespräch mit Omas gegen Rechts: „Was gibt es im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus 2025 in Buxtehude zu erleben?“ (https://handundherz-buxtehude.de/hand-und-herz-podcast/).
15. bis 30. März: Mottofenster von Buchhandlung Schwarz auf Weiß.
15. bis 30. März: Mottofenster von Sie - Dessous & mehr.
16. bis 30. März: Ausstellung des Buxtehuder XXL-Boots aus dem sozialkritischen Kunstprojekt „Awo100Boote“ in der St.-Paulus-Kirche (Bündnisgruppe United4Rescue der St.-Paulus-Kirchengemeinde, Awo-Ortsverein, Awo-Migrations- und Integrationsberatung).
Weitere Infos: www.buxtehude.de/stadtforum. Anmeldung: www.vhs.link/NdD2Kc. (sal)

Internationale Wochen gegen Rassismus: Vereine, Institutionen und Engagierte haben ein vielfältiges Programm für mehr Toleranz und Miteinander auf die Beine gestellt. Foto: Hansestadt Buxtehude

Die Autorin Florence Brokowski-Shekete ist in Buxtehude aufgewachsen und hat ihr Abitur an der Halepaghen-Schule gemacht. Im Rahmen der Aktionstage gegen Rassismus liest sie an ihrer alten Schule und in Stade aus ihren Büchern. Foto: Tanja Valérien