„Es sollte allen demokratischen Kräften zu denken geben“, warnt Josef Schuster angesichts der starken Ergebnisse populistischer Parteien bei der Europawahl.
An vielen US-Universitäten äußern sich propalästinensische Proteste mitunter gewalttätig. Auch vor der Humboldt-Uni in Berlin wurde demonstriert. Der Präsident des Zentralrats der Juden warnt.
In Berlin soll ein 23-jähriger propalästinensischer Student einen jüdischen Kommilitonen verprügelt haben. Der Zentralrat der Juden fordert eine Exmatrikulation. Die Freie Universität reagiert zurückhaltend.
Wie hat sich das jüdische Leben hierzulande seit dem 7. Oktober verändert? Jüdinnen und Juden würden aus Sorge vor Angriffen versuchen, nicht aufzufallen, sagt der Zentralrat. Das zeige sich auch in Synagogen.
Nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel wurde auch in Deutschland ein starker Anstieg antisemitischer Vorfälle registriert. Die Auswanderung von Juden habe sich dadurch aber nicht verstärkt, heißt es vom Zentralrat.
Die Juden in Deutschland spüren viel Unterstützung der Politik - aus der Mitte der Gesellschaft eher weniger. Und sie stellen sich darauf ein, dass eine Minderheit auch künftig weiter hetzt.
Jüdinnen und Juden aus ganz Deutschland treffen sich zum Gemeindetag in Berlin. Eigentlich ein freudiger Anlass. Aber auch hier lastet die düstere Stimmung der vergangenen Wochen.
Seit dem Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober kommen auch viele Jüdinnen und Juden in Deutschland nicht zur Ruhe. Eine Umfrage des Zentralrats fällt zwiespältig aus.
Der Antisemitismus in Deutschland nimmt zu, Jüdinnen und Juden fühlen sich hier nicht mehr sicher. Der Bundestag verurteilt das am 85. Jahrestag der Pogromnacht von 1938 übereinstimmend.
Zentralratspräsident Josef Schuster äußert sich im dpa-Interview über die Stimmungslage der Juden in Deutschland nach dem Terror in Israel am 7. Oktober - und über einen verfehlten historischen Vergleich.