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Norddeutschland

Kevin Dorow schlägt bei AfD-Jugendkongress stramm rechte Töne an

Die Anzeigetafel zeigt das Ergebnis der Wahl des 2. Beisitzers. Alexander Eichwald aus dem AfD-Landesverband NRW, dem er nach Parteiangaben erst vor wenigen Wochen beigetreten ist, scheitert beim Gründungskongress der neuen AfD-Jugendorganisation am Samstag in Gießen nach einer wirren Rede, die im Stil an NS-Reichskanzler Adolf Hitler erinnert, mit seiner Bewerbung für einen Posten im Vorstand der Generation Deutschland. Er bekommt aber immerhin 12 Prozent der Stimmen. Im Netz wird der skurrile Auftritt diskutiert, AfD-intern werden die Hintergründe geprüft. Gemutmaßt wird, dass es sich um eine gezielte Provokation eines von außen eingeschleusten Mannes handeln könnte. (zu dpa: «Fragezeichen nach skurriler Rede bei AfD-Jugendkongress»)

Die Anzeigetafel zeigt das Ergebnis der Wahl des 2. Beisitzers. Alexander Eichwald aus dem AfD-Landesverband NRW, dem er nach Parteiangaben erst vor wenigen Wochen beigetreten ist, scheitert beim Gründungskongress der neuen AfD-Jugendorganisation am Samstag in Gießen nach einer wirren Rede, die im Stil an NS-Reichskanzler Adolf Hitler erinnert, mit seiner Bewerbung für einen Posten im Vorstand der Generation Deutschland. Er bekommt aber immerhin 12 Prozent der Stimmen. Im Netz wird der skurrile Auftritt diskutiert, AfD-intern werden die Hintergründe geprüft. Gemutmaßt wird, dass es sich um eine gezielte Provokation eines von außen eingeschleusten Mannes handeln könnte. (zu dpa: «Fragezeichen nach skurriler Rede bei AfD-Jugendkongress») Foto: Jörg Ratsch/dpa

„Millionenfache Remigration“, der Ruf nach einer neuen Speerspitze, eine skurrile, intern kritisierte Szene, die an Hitler erinnert. In der Führungsriege ist ein Jungpolitiker aus Schleswig-Holstein.

Von dpa Montag, 01.12.2025, 07:00 Uhr

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Gießen. Bei der Wahl des Vorstandes der neuen AfD-Jugendorganisation Generation Deutschland haben Kandidaten stramm rechte Töne angeschlagen, zudem kam es zu einer skurrilen Szene.

Der schleswig-holsteinische AfD-Jungpolitiker Kevin Dorow, der in das Führungsgremium der AfD-Nachwuchsorganisation gewählt wurde, rief dazu auf, sich weder vom sogenannten Vorfeld, noch „von denjenigen, die außerhalb der etablierten Parteistrukturen für dieselben Ziele kämpfen wie wir“ zu distanzieren. Abgrenzung sei das Lieblingsspiel der Gegner.

Man müsse das Gegenteil tun und das sogenannte Overton-Fenster verschieben. Damit wird eine Verschiebung des Sagbaren gemeint. „Wie es Björn Höcke vor wenigen Monaten rezitiert hat, Jugend muss durch Jugend geführt werden, und dieses Prinzip muss unser Leitstern sein“, sagte Dorow mit Blick auf Thüringens AfD-Parteichef. „Diese Jugendorganisation, liebe Freunde, wird die Speerspitze der jungen Rechten in Deutschland sein“, fügte er unter großem Jubel der Anwesenden hinzu. „Jugend wird durch Jugend geführt“ galt als Prinzip der sogenannten Bündischen Jugend in der Weimarer Zeit und später auch der Hitlerjugend.

Abschiebungen, „dass die Startbahnen glühen“

Der Baden-Württemberger Mio Trautner forderte, „dass die Abschiebungen im Land endlich starten, dass die Startbahnen in Deutschland glühen“. Tosenden Beifall gab es für die Aussage der Kandidatin Julia Gehrkens, die ebenfalls in den GD-Vorstand gewählt wurde: „Nur millionenfache Remigration schützt unsere Frauen und Kinder!“ Auch Neu-Vorstandsmitglied Cedric Krippner bekam großen Beifall, als er „millionenfache Remigration“ forderte. „Wir müssen abschieben, abschieben, abschieben, bis Deutschland wieder Heimat wird“, sagte Helmut Strauf, ebenfalls Vorstandsmitglied der GD.

Skurriler Auftritt sorgt für Kritik im Saal

Ein fragwürdiger Auftritt von Alexander Eichwald, der sich ebenfalls für den Vorstand bewarb, aber nicht gewählt wurde, sorgte in der Halle in Gießen für Verwirrung und Kritik. Eichwald trat mit rollendem „R“ und einer im Ton an NS-Reichskanzler Adolf Hitler erinnernden Rede ans Pult. Er sprach die Teilnehmer mit „Parteigenossen und -genossinnen“ an und rief in den Saal: „Die Liebe und Treue zu Deutschland teilen wir uns hier gemeinsam“ und „es ist und bleibt unsere nationale Pflicht, die deutsche Kultur vor Fremdeinflüssen zu schützen“. Aus dem Saal kam anschließend scharfe Kritik. Eichwald wurde unter großem Beifall gefragt, ob er ein V-Mann des Verfassungsschutzes sei. Sein rollendes „R“ erklärte er damit, Russlanddeutscher zu sein.

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