Kiel setzt vor Duell mit Kiezclub Ex-St.-Pauli-Torwart wieder vor die Tür

Robin Himmelmann war in der Winterpause zu Holstein Kiel gekommen und zwischenzeitlich Stammkeeper. Foto: dpa
Vor dem Nordduell in Liga zwei will der FC St. Pauli nicht locker lassen. Trainer Fabian Hürzeler hatte keine guten Nachrichten für seine Ersatzspieler. Beim Gegner Kiel ist Schluss für den Schlussmann.
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Ein Abgang, ein Zugang und die Vorbereitung auf viele Abschiede: Beim Fußball-Zweitligisten Holstein Kiel war am Mittwoch einiges in Bewegung. Erst gab der Club bekannt, dass Torwart und Winterzugang Robin Himmelmann den Club verlassen wird, dann wurde der schwedische Innenverteidiger Carl Johansson als Zugang verkündet. Dazu werden schon vor dem Anpfiff des Heimspiels am Freitag (18.30 Uhr/Sky) gegen den FC St. Pauli zehn Spieler verabschiedet. Dazu gehören in Fin Bartels und Hauke Wahl auch zwei Akteure, die beide bei den „Störchen“ ausgebildet wurden und den Club maßgeblich mitgeprägt haben.
„Er liebt einfach den Fußball, das strahlt er aus“, sagte Holstein-Trainer Marcel Rapp am Mittwoch über den 36-jährigen Bartels, der 135 Spiele für Kiel bestritten hat und seine Karriere beenden wird. Sogar auf 234 Partien für Holstein kommt der 29 Jahre alte Hauke Wahl, dessen weiterer Weg noch nicht bekannt ist. „Er hat den Blick für das Große und Ganze“, lobte Rapp den „Kapitän und das Urgestein“. Der Abwehrchef und gebürtige Hamburger wird mit dem FC St. Pauli in Verbindung gebracht.
Johansson kommt, Himmelmann geht: Bewegung in Kiel vor Pauli-Spiel
Der Vertrag mit Himmelmann wird hingegen nicht verlängert. Der Torhüter war während der Spielzeit als vereinsloser Spieler verpflichtet worden. Eine im Vertrag verankerte Option zur Vertragsverlängerung wurde vom Verein nicht gezogen. Ob der 34-Jährige am Freitag gegen seinen Ex-Club zwischen den Pfosten steht oder Thomas Dähne, ließ Rapp zunächst offen. Die Entscheidung sei intern gefallen, sollte aber erst mit den Keepern besprochen werden.
Mit einem Sieg am Freitag über den Tabellenfünften aus Hamburg wollen sich die neuntplatzierten Kieler die Chance auf den achten Rang im Endklassement erhalten: „Es geht ja auch um das TV-Geld“, sagte Rapp: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass es ein Sommerkick wird.“
Hürzeler fordert Sieg in Kiel und Pauli-Abitur
Trainer Fabian Hürzeler träumt mit St. Pauli trotz der aussichtslosen Ausgangsposition weiter von der Aufstiegs-Relegation. „Solange die Chance noch besteht, egal, wie viele Prozentpunkte es dann letztendlich sind, wollen wir die natürlich ergreifen“, sagte Hürzeler. „Wir wollen im Sommer nicht sagen, dass wir irgendwas bereuen.“
Die Hamburger stehen nach 32 Spieltagen mit 54 Punkten auf dem fünften Tabellenplatz. Auf den Stadtrivalen HSV auf dem Aufstiegsrelegationsrang drei hat der Stadtrivale bereits sechs Punkte Rückstand und ein um acht Treffer schlechteres Torverhältnis. Der Relegation erscheint daher nahezu unerreichbar.
Wie der FC St. Pauli die letzten beiden Saisonspiele angeht
In Holstein Kiel erwartet Hürzeler „eine spielerisch sehr gute Mannschaft“. Deshalb forderte der 30-Jährige eine seriöse Vorstellung seiner Mannschaft. Als „Dreh- und Angelpunkt“ des Kieler Zentrums hat Hürzeler Philipp Sander ausgemacht: „Er schafft es, unter Raum-, Zeit- und Gegnerdruck immer wieder gute Lösungen zu finden. Er ist sehr fein in seiner technischen Ausführung.“ Daher dürfe man Sander keinen Platz geben und müsse eng verteidigen.
Spielern, die in der laufenden Saison wenig zum Einsatz gekommen sind, will Hürzeler im Saisonendspurt keine Vorzugsbehandlung zukommen lassen. „Es geht darum, dass Maximale herauszuholen, und das bedeutet auch die beste Mannschaft, die wir haben, auf den Platz zu stellen“, sagte der Trainer. „Die Spieler, die gut zum Gegner passen, werden spielen.“
Mit drei Punkten will Hürzeler „einen positiven Auswärtsabschluss haben“. Neben den Zählern fordert der Trainer zum Saisonende auch individuelle Fortschritte. Man könne auch in 14 Tagen viel lernen, so Hürzeler. „Ich habe es früher sogar geschafft, mich in zwei Wochen auf meine Abi-Prüfungen vorzubereiten.“ Das Abitur steht für die Spieler nicht auf dem Programm, eine Reifeprüfung sollen die letzten beiden Spiele dennoch sein.
- St. Pauli eröffnet Saison 2023/24 gegen Hapoel Tel Aviv: