Kooperation von Glasfaser-Anbietern gescheitert - Straßen werden zwei Mal aufgerissen

Deutsche Glasfaser will die Samtgemeinde Horneburg mit schnellem Internet versorgen. Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild
Die Deutsche Glasfaser hat die Gespräche mit Glasfaser Nordwest über eine Zusammenarbeit beim Ausbau des Internets in der Samtgemeinde Horneburg beendet. Der Konzern lehnt einen gemeinsamen Doppelausbau ab. Jetzt werden Straßen zwei Mal aufgerissen.
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Dass die Straße zwei Mal aufgerissen wird, hatte der Bürgermeister der Samtgemeinde Horneburg, Knut Willenbockel, eigentlich verhindern wollen. Er hatte beide Unternehmen an einen Tisch gebracht - letztlich ohne Erfolg. „Wir lehnen einen Doppelausbau aus volks- und betriebswirtschaftlichen Erwägungen grundsätzlich ab“, sagte der Sprecher der Deutschen Glasfaser, Dennis Slobodian. Sein Unternehmen will noch 2023 mit dem Netzausbau beginnen. In der Gemeinde Jork hatte sich am Mittwoch die Deutsche Glasfaser zurückgezogen und der Glasfaser Nordwest - ein Gemeinschaftsunternehmen von EWE und Telekom - das Feld überlassen.
Wettbewerb der Anbieter in der Samtgemeinde
Im Gegensatz zu Jork, wird es in der Samtgemeinde Horneburg weiterhin einen Wettbewerb geben. Glasfaser Nordwest „steht fest zu den Ausbauplänen, in Horneburg Glasfaseranschlüsse zu verlegen“, sagte der Sprecher des Gemeinschaftsunternehmens, Holger Zander, dem TAGEBLATT. „Unser Ziel als Infrastrukturunternehmen ist es, den Menschen in Horneburg ein leistungsstarkes Breitbandnetz zur Verfügung zu stellen“, ergänzte Sascha Zink, Leiter Kommunales & Wohnungswirtschaften von Glasfaser Nordwest. Er bedauert, dass der Mitbewerber „nicht bereit gewesen sei, eine gemeinschaftliche Strategie“ für die Samtgemeinde Horneburg zu finden.
Glasfaser Nordwest halte sein Ausbauversprechen für alle sieben Ausbau-Gebiete in der Samtgemeinde aufrecht. Das sind Horneburg, Agathenburg, Bliedersdorf, Postmoor, Nottensdorf und Dollern. Im Gegensatz zur Deutschen Glasfaser können Endkunden beim Glasfasernetz des Gemeinschaftsunternehmens von Telekom und EWE die Anbieter frei wählen, denn Glasfaser Nordwest vertreibt selbst keine eigenen Glasfaserprodukte.