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Norddeutschland

Kreuzfahrt-Rekord: Nie wurden so viele Passagiere in Bremerhaven gezählt

TUI Cruises wird sich auch im Sommer 2024 auf Bremerhaven als Abfahrtshafen konzentrieren.

TUI Cruises wird sich auch im Sommer 2024 auf Bremerhaven als Abfahrtshafen konzentrieren. Foto: Brockmann

In keinem Jahr sind mehr Passagiere am Columbus Cruise Center in Bremerhaven unterwegs gewesen als 2023. Für den Erfolg gibt es vor allem zwei Gründe.

Von Brockmann Sonntag, 03.12.2023, 10:00 Uhr

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Bremerhaven. Die Kreuzfahrt-Branche hat die Corona-Krise überwunden. In Bremerhaven wurden 2023 die alten Zahlen nicht nur erreicht, sondern sogar deutlich übertroffen. Insgesamt 320.000 Kreuzfahrt-Urlauber waren in der Stadt.

Die Columbuskaje erlebt eines der besten Ergebnisse in ihrer beinahe 100-jährigen-Geschichte als Schiffsanlegestelle, das beste auf jeden Fall seit Kreuzfahrten von hier starten oder enden. Bisher markierte 2019 die Spitze mit 250.000 Passagieren.

Wenn „ausgebucht“ der Standard ist

Am Ende einer Saison wird Bilanz gezogen – aber am Kreuzfahrtterminal weiß man gar nicht, wann der richtige Zeitpunkt dafür ist: „Wir arbeiten durch“, sagt Geschäftsführer Veit Hürdler. Den dritten Winter in Folge ist Betrieb an der Kaje. Sonntag kehrt die „Artania“ aus den USA zurück, am Montag kommt die „Mein Schiff 3“ aus der Karibik.

Drei weitere Reisen stehen bei TUI Cruises noch an in diesem Jahr: Zwei kurze Törns nach Oslo zum „Jul i Vinterland“ und Göteborg zum „Jul på Liseberg“, den größten Weihnachtsmärkten Norwegens und Schwedens. Danach geht es über Weihnachten und Neujahr nach den Kanarischen Inseln – so gut wie immer: ausgebucht.

So gut wie jede Reise ist ausgebucht

Darin sieht Hürdler auch den ersten Grund für den großen Erfolg am Columbus Cruise Center (CCCB). Bei allen 107 Abfahrten in diesem Jahr seien die Schiffe voll ausgelastet gewesen, und einige sogar mehr als das, wenn auch die Klappkojen in den Kabinen - meist von Kindern - noch belegt wurden.

„Es gab nach den Corona-Jahren offenbar einen richtigen Nachholbedarf“, sagt Hürdler. Alle Restriktionen seien gefallen. Ein weiterer Grund sind die größeren Kreuzliner. Gegenüber 2022 wurden 100.000 Gäste mehr abgefertigt, aber drei Schiffe weniger.

Erfolg übetrifft Erwartungen

Das CCCB hatte einen derartigen Erfolg angesichts der Inflation und des Ukraine-Krieges selbst nicht kalkuliert – eine Steigerung von mehr als 30 Prozent bei den „Changeover“-Gästen, den Passagieren also, deren Urlaub in Bremerhaven beginnt oder endet.

Aber prächtig war auch das „Stopover“-Geschäft mit 15.339 Passagieren, die in der Region Landausflüge gemacht haben, vor allem die „Costa Favolosa“ sorgte noch einmal für dieses Ergebnis.

Betreiber machte 2024 ganz andere Schlagzeilen

„Wirtschaftlich ist das Jahr für CCCB sehr gut gelaufen“, sagt Hürdler – ausgerechnet das Jahr, in dem das Ende des Unternehmens für Schlagzeilen sorgte. Die Konzession für das Kreuzfahrtterminal endet Ende 2024. Neuer Betreiber der Anlage wird ab 2025 die international agierende Global Ports Holding.

Die Kündigung habe man bereits im Juli von Bremenports erhalten, sagt Hürdler. „Am 30. Dezember 2024 um 10 Uhr übergeben wir die Schlüssel.“ Bis dahin werde man aber mit dem gesamten elfköpfigen Team aktiv bleiben.

Keine Werbung mehr für Bremerhaven

Die Global Ports Holding habe sich aber bereits für die nächste Ankunft der „Mein Schiff 3“ angekündigt, um sich ein Bild von der Abfertigung in Bremerhaven und den Gegebenheiten zu machen.

Auch die Vermarktung des künftigen „Bremerhaven Cruise Port“ laufe seit September bereits über die Global Ports Holding. „Die Reeder planen ja zwei Jahre im Voraus“, erklärt Prokuristin Andrea Kamjunke. Deshalb werde CCCB 2024 auch nicht mehr die Kreuzfahrtmesse in Miami besuchen.

Jetzt ist an der Kaje wieder Platz für zwei Schiffe

Terminalchef Hürdler spricht davon, dass die Abfertigung der Schiffe in diesem Jahr wieder „entspannter“ geworden sei – weil der erste Bauabschnitt der neuen Columbuskaje im April fertiggestellt wurde und der zweite im September. „Zwei Schiffe können wieder direkt am Terminal liegen“, sagt er und zählt, dass das im nächsten, letzten CCCB-Jahr elf Mal der Fall sein wird.

94 Abfahrten erwartet er und rund 265.000 Passagiere – weil Costa und Aida Bremerhaven als Ziele gestrichen haben. Das Geschäft wird sich auf Phoenix Reisen und TUI Cruises konzentrieren, die ihre Schiffe zu 87 Reisen angemeldet haben.

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