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Norderelbbrücke wieder befahrbar – Hamburgs Alter Elbtunnel gesperrt

Die Schweißnähte der Norderelbbrücke müssen repariert werden. (Archivfoto)

Die Schweißnähte der Norderelbbrücke müssen repariert werden. (Archivfoto) Foto: Markus Scholz/dpa

Wegen Baumaßnahmen an der Norderelbbrücke mussten Autos am Wochenende von der A1 umgeleitet werden. Nun ist sie wieder befahrbar. Doch ein anderes Bauwerk in Hamburg bleibt bis Dezember gesperrt.

Von dpa Montag, 18.11.2024, 11:00 Uhr

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Hamburg. Die Sperrung der Norderelbbrücke auf der Autobahn 1 in Hamburgs Osten ist wieder aufgehoben worden. Die Arbeiten an der Brücke konnten vorzeitig fertiggestellt werden, wie die Autobahn GmbH Nord mitteilte.

Während der Sperrung sollten Schweißarbeiten unterhalb und innerhalb der Brücke abgeschlossen werden. Außerdem wurden Fahrbahnschäden und Schutzeinrichtungen repariert und es sollte gemäht werden.

Die Norderelbbrücke wurde in den 1960er Jahren gebaut und nicht für den starken Verkehr von heute konzipiert. Ein Neubau wird erst 2028/2029 fertig sein. So lange muss die Norderelbbrücke noch durchhalten. Deshalb werden bis dahin Schäden immer wieder repariert.

Schäden an Schweißnähten

Bei einer Hauptprüfung der Brücke im Sommer waren Schäden an Schweißnähten festgestellt worden. Für die jetzt geplanten Schweißarbeiten müsse das Bauwerk komplett schwingungsfrei sein, erklärte die Autobahn GmbH. Die Sperrung soll auch dazu genutzt werden, Unfall- und Fahrbahnschäden an der A1 zu beseitigen. Darum wird der Autobahnabschnitt Richtung Süden (Bremen) bereits ab dem Kreuz Hamburg-Ost gesperrt. In Richtung Norden (Lübeck) sind die Anschlussstelle Moorfleeth, das Kreuz Hamburg-Südost sowie die Auffahrten Billstedt und Öjendorf frei.

„Das Bauwerk ist sicher“

Kurz vor Bekanntgabe der anstehenden Reparatur war die Bundesregierung Sorgen vor Verkehrseinschränkungen auf der maroden Norderelbbrücke der A1 in Hamburg entgegengetreten. „Das Bauwerk ist sicher“, erklärte das Verkehrsministerium auf eine Kleine Anfrage der Unionsfraktion im Bundestag. Es werde durch besonders geschulte Bauwerksprüfer kontinuierlich überwacht. Die ursprünglich für September angekündigten Ergebnisse der umfassenden Untersuchung liegen allerdings weiterhin nicht vor. Diese würden im vierten Quartal 2024, also bis Jahresende, erwartet, hieß es.

Ein Neubau soll die über 60 Jahre alte Konstruktion ersetzen. (Archivfoto)

Ein Neubau soll die über 60 Jahre alte Konstruktion ersetzen. (Archivfoto) Foto: Marcus Brandt/dpa

Schäden seit September bekannt

Gleichwohl war bereits gut einen Monat nach der Prüfung bekanntgeworden, dass Schäden an den Schweißnähten festgestellt wurden. Daraufhin hatte die Autobahn GmbH am 11. September die Brücke kurzfristig für Großraum- und Schwertransporte gesperrt. Nach knapp einer Woche war die Sperrung wieder aufgehoben worden. Das zeitliche Zusammentreffen der Sperrung mit dem Einsturz der Carolabrücke in Dresden sei rein zufällig gewesen, sagte ein Sprecher der Autobahngesellschaft. Nach einer Untersuchung im vergangenen März hatte das Bauwerk aus dem Jahre 1963 die Note „ungenügend“ (3,5) von der Bundesanstalt für Straßenwesen bekommen. Täglich rollen 136.000 Fahrzeuge über die sechsspurige Elbquerung, rund 21 Prozent davon sind Lastwagen.

Neubau soll 2026 beginnen

Der Autobahnabschnitt über die Norder- und die Süderelbe in Hamburg soll ausgebaut werden. Der Bau einer neuen Norderelbbrücke soll 2026 beginnen. Allerdings gibt es noch kein Baurecht. Das Planfeststellungsverfahren läuft seit August 2023. Nach Einwendungen im Anhörungsverfahren will die Autobahn GmbH im Dezember einen Planänderungsantrag stellen. Die Inbetriebnahme des ersten Teilbauwerks nördlich der bestehenden Brücke ist für 2029/2030 vorgesehen.

Weitere Vollsperrungen auf A1 und A7 geplant

Bereits Anfang Dezember wird die auch Ostumfahrung Hamburgs genannte A1 als Ausweichroute gebraucht. Denn am Wochenende 6. bis 8. Dezember wird die A7 Hannover-Flensburg für 31 Stunden zwischen Hamburg-Heimfeld und Hamburg-Stellingen voll gesperrt. Als Umleitung empfiehlt die Autobahn GmbH die A1 und die A21.

Alter Elbtunnel für Fußgänger und Radfahrer gesperrt

Der Alte Elbtunnel wird von Montag an fast drei Wochen lang für Fußgänger und Radfahrer gesperrt. Im Zuge der Sanierungsarbeiten der Weströhre des St. Pauli Elbtunnels werde der neue Fahrbahnbelag eingebaut, teilte die Hamburg Port Authority mit.

„Da das zur Abdichtung einzusetzende Material gesundheitsschädliche Dämpfe verursacht, kann der Tunnel während der Ausführung der Arbeiten nicht von der Öffentlichkeit genutzt werden und wird daher gesperrt.“ Die Sperrung geht bis zum 6. Dezember um 20 Uhr. Um die Einschränkungen für die Radfahrenden zu minimieren, richte die Hadag für die zwei betroffenen Wochenenden einen Ersatz-Fährverkehr ein, hieß es.

Kritik kam von der Linken: Es entfalle eine wichtige Verbindung vom und in den Hamburger Süden. „Das Ausweichangebot auf die Fähre hat einen Haken: Anders als der Alte Elbtunnel ist die Fähre nicht kostenlos.“ Da die Nutzung von Umleitungen im Straßenverkehr kostenlos sei, müsse das Gleiche auch beim Alten Elbtunnel gelten. Deshalb fordere die Linksfraktion für die vielen Rad-Pendler die kostenlose Nutzung der HVV-Fähren, sagte die Bürgerschaftsabgeordnete Heike Sudmann.

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