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Nach Warnstreik: Flughafen rechnet am Dienstag mit Normalbetrieb

Ein Passagierflugzeug landet am Nachmittag auf dem Flughafen Hamburg Airport. Foto: Marcus Brandt/dpa

Ein Passagierflugzeug landet am Nachmittag auf dem Flughafen Hamburg Airport. Foto: Marcus Brandt/dpa

Nach dem Warnstreik zu Wochenbeginn geht der Hamburger Flughafen davon aus, dass der Betrieb am Dienstag wieder ohne größere Einschränkungen läuft.

Dienstag, 25.04.2023, 00:15 Uhr

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„Wir rechnen mit einem weitestgehend normalen Flugbetrieb“, sagte eine Airport-Sprecherin am Montagabend. Angekündigt sei der Streik bis Mitternacht, teilte der betroffene Abfertigungsdienstleister Aviation Handling Services Hamburg GmbH (AHS) mit. Danach müssten die Airlines beurteilen, wo ihre Flugzeuge stehen und ob es gegebenenfalls noch vereinzelt zu Verzögerungen komme.

Die Gewerkschaft Verdi hatte rund 300 Beschäftigten von AHS am Montag zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Der Dienstleister ist unter anderem für Check-in und Boarding zuständig. Mehr als 50 von 160 Abflügen seien gestrichen worden, teilte der Hamburg Airport am Mittag mit. Betroffen waren nach Flughafenangaben unter anderem Flüge nach Zürich, Frankfurt, Brüssel, Helsinki und Malaga. Vereinzelt mussten die Fluggesellschaften demnach auch Ankünfte aus dem Flugplan herausnehmen. AHS betreut verschiedene Fluggesellschaften, darunter die Lufthansa, Swiss, Austrian Airlines und Brussels Airlines.

Insgesamt hatten alle Fluggesellschaften am Montag in Hamburg 160 Abflüge geplant. Flüge, die von anderen Service-Unternehmen betreut werden, waren nicht betroffen. An Check-in- und Boarding-Schaltern sind Angestellte privater Servicedienstleister tätig, die im Auftrag der Fluggesellschaften die Service-Dienstleistungen für Passagiere übernehmen. Am Montag legte auch das Sicherheitspersonal am Flughafen Berlin-Brandenburg die Arbeit nieder.

Hintergrund des jüngsten Warnstreiks ist nach Verdi-Angaben der ungelöste Tarifkonflikt bei AHS. Aktuell liegen die Einstiegslöhne demnach auf dem Niveau des gesetzlichen Mindestlohnes. Das Angebot des Bodenverkehrsdienstleisters, an dem der Flughafen Hamburg den Gewerkschaftsangaben zufolge 49 Prozent der Anteile hält, liegt für 2023 bei 14 Euro. Andere Bodenverkehrsdienstleister am Flughafen Hamburg zahlen demnach einen tariflichen Mindestlohn von 15 Euro, diesen fordert die Verdi-Tarifkommission auch für AHS. Die Tarifverhandlungen bei AHS laufen seit Januar. Einen Termin für eine weitere Verhandlung gibt es den Angaben zufolge zur Zeit nicht.

Der Hamburger Flughafen war in diesem Jahr bereits mehrfach Ziel von Warnstreiks. Zuletzt hatten am Donnerstag und Freitag Warnstreiks der Sicherheitskontrolleure den Flughafen weitestgehend lahmgelegt. Das seien aber komplett andere Tarifverhandlungen, sagte eine Flughafen-Sprecherin. Auch die Auswirkungen seien unterschiedlich.

Der Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV, Ralph Beisel, kritisierte die Warnstreiks: „Erneut sind die Flughäfen die Hauptbetroffenen, obwohl sie nicht an den Verhandlungen beteiligt und keine Tarifpartei sind.“

(dpa)

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