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Reitertage

Olympiareiterin Helen Langehanenberg triumphiert in Elmlohe

Helen Langehanenberg auf Golden Romance Malleret. Foto: Masorat

Helen Langehanenberg auf Golden Romance Malleret. Foto: Masorat

Olympiareiterin Helen Langehanenberg war am Sonnabend eine Vielstarterin bei den Elmloher Reitertagen - und überaus erfolgreich. Die 41-jährige Reiterin aus Billerbeck ist aus vielen Gründen ein echter Fan des Turniers im Pferdedorf im Cuxland.

Sonntag, 30.07.2023, 15:34 Uhr

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Von Mareike Scheer 

Seit 2016 ist die zierliche Reiterin regelmäßig in Elmlohe am Start. Damit reihen sich die Reitertage in Turniere wie CHIO Aachen, Balve, Weltmeisterschaften und Olympische Spiele ein. Kurz: sie ist auf den größten Bühnen unterwegs, will Elmlohe aber nicht missen.

Langehanenberg: Das Turnier ist für Reiter gemacht

„Wenn ich mich hier so umgucke, ist das hier auch ein ziemlich großes Turnier. Ich finde es wirklich nett. Nett hört sich immer so komisch an, aber ich meine es wirklich so. Es ist ein total freundliches Turnier, das wirklich für Reiter gemacht und super organisiert ist“, betont der Topstar. „Und die Böden sind einfach fantastisch. Das ist wirklich ein Pluspunkt. Das gibt es nicht oft, dass man wirklich fast egal bei welchem Wetter reiten kann. Und natürlich ist es super ausgeschrieben - ich habe sieben Pferde mitgebracht. Bei den Bedingungen dachte ich mir: Attacke.“

Das tat sie auch. Mit Golden Romance Malleret tanzte sie durch das Viereck und ließ der Konkurrenz keine Chance - und die hatte es in sich. Denn auch Ingrid Klimke war am Start und lockte bereits mittags zahlreiche Zuschauer ans Dressurviereck.

Sieg mit Golden Romance

Den besseren Tag erwischte jedoch Langehanenberg mit ihrem achtjährigen Hengst, der unschlagbare 74,878 eintanzte. „Ich war total happy. Er hat toll mitgemacht, war sehr konzentriert. Gerade als Hengst, denn hier ist schon echt viel Action und Halligalli überall. An jeder ist ein Platz mit Musik und Leute. Das kann ein Pferd auch mal aus dem Konzept bringen, aber das hat er cool gemacht. Ich hatte auch keinen Fehler, es hat Spaß gemacht“, sagte sie über ihren Ritt.

Dass es auch anders laufen kann, zeigte ihr zweiter Ritt. Denn mit Danny Cool lief es nicht ganz so rund, reichte aber immerhin noch zu Platz fünf. Golden Romance Malleret ist aktuell also der Favorit für die Finalqualifikation am Sonntag ab 14 Uhr.

Favorit auf das Ticket für das Finale

Oder nicht? „Das ist schwer zu sagen. Es sind beides ganz tolle Pferde. Er ist, glaube ich ein bisschen reifer einfach. Gar nicht von der Qualität, sondern einfach erwachsener schon als der zweite. Dem hat die Kulisse etwas mehr zu schaffen gemacht“, sagt Langehanenberg. „Danny Cool hat sich auch tapfer geschlagen - bis zum Wiehern. Er hatte aber auch schon beim Abreiten irgendwie ein bisschen Angst, dass aus jeder Ecke irgendwas kam. Aber sie müssen auch mit den Aufgaben wachsen und am Ende merken, dass ihnen nichts passiert.“

Zudem hatte der Wallach auch die schwereren Bedingungen. Schon beim Abreiten entlud sich ein starker Gewitterschauer. Daran macht die Reiterin es jedoch nicht fest und betont: „Morgen heißt es neues Spiel, neues Glück. Es ist jetzt schön, aber um sich zu qualifizieren, gilt es morgen. Trotzdem freue ich mich natürlich über den Sieg.“

Mit perfekter Harmony zum Sieg im ersten Grand Prix

Im vergangenen Jahr traten sie noch im Finale des Nürnberger Burg-Pokals an. Nur ein paar Monate später tanzten Susan Pape und ihr Harmony’s V-Plus in ihrem allerersten Grand Prix bei den Elmloher Reitertagen zum Sieg.

„Das ist Wahnsinn. Ich hätte gar nicht damit gerechnet. Er ist bislang dreimal Inter II gegangen und dann dachte ich mir: Ein Grand Prix vor der Haustür, so ein schönes Turnier - ich versuche es jetzt einfach mal. Aber dass er das schon so abspult. Sicherlich sind da noch ein paar kleine Baustellen hier und da, aber für ein neunjähriges Pferd hat er das fantastisch gemacht“, sagte die stolze Dressurreiterin über ihren Rapphengst.

Susan Pape auf Harmony's V-Plus bei den Elmloher Reitertagen. Foto: Masorat

Susan Pape auf Harmony's V-Plus bei den Elmloher Reitertagen. Foto: Masorat

„Ich bin während des Rittes zwischendurch schon ins Schmunzeln gekommen. Ich habe gedacht: Mensch, der macht ja eigentlich gar keine Fehler. Technisch kann man es teilweise noch verbessern, aber er ist da fehlerfrei durch - mit so einer Selbstverständlichkeit, das war für ein junges Pferd schon toll.“

Die Höchstschwierigkeiten gelingen

Die gebürtige Britin, die auf der Hengststation Pape in Hemmoor zu Hause ist, zeigte in der gesamten Aufgabe harmonisches Reiten - wie es der Name des Pferdes schon hergibt. Die Abstimmung zwischen Pferd und Reiter funktionierte in dieser Vier-Sterne-S-Prüfung. Auch die Höchstschwierigkeiten wie Piaffe und Passage. Wurde das Duo im letztjährigen Burg-Pokal-Finale im Dezember in Frankfurt noch Vierter, setzte es sich in Elmlohe im Grand Prix mit 74,260 Prozent als letzte Starterin an die Spitze.

„Innerhalb kürzester Zeit hat Susan Pape es geschafft, eine großartige Leistung in der Ausbildung vollbracht. Sie hat ihr Pferd bis zum Grand Prix gebracht und das mit viel Ausdruck und fast einer Perfektion. Das respektieren wir Richter und ich glaube auch aller Reiterkollegen sehr, was sie da geleistet hat“, erklärte Chef-Richterin Ute von Platen nach der Prüfung.

Doch wie hat die 60-Jährige aus Hemmoor die Leistungsexplosion herausgekitzelt? „Das hat er sich selbst erarbeitet, das ist einfach in ihm drin. Und das kann jetzt gern so weiter gehen“, sagte Susan Pape mit einem Schmunzeln.

Frenzen auf Platz zwei, Balkenhol wird Dritte

Auf Platz zwei sortierten sich Dr. Annabel Frenzen und ihre selbstgezogener Silbermond-Sohn SilberStern ein. Der Louisdor-Preis-Finalist von 2021 überzeugte vor allem im starken Trab und den Zweier-Wechseln und erhielt insgesamt 73,160 Prozent - die bisher höchste Platzierung für den zwölfjährigen Rheinländer.

An dritte Stelle setzte sich Anabel Balkenhol mit ihrem derzeitigen Toppferd High Five, dessen Erfolge auf Drei-Sterne-Niveau nicht mehr an einer Hand abzuzählen sind. Nur etwas weniger sind es noch auf Vier-Sterne-Niveau, in Elmlohe kam einer hinzu. Das Duo aus Rosendahl-Osterwick bekam 72,920 Prozent für ihre Vorstellung.

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