„Oste-Oscar“ für Hinni vom Deich
Hinrich Jungclaus ist bekannt als Hinni von’n Diek. Da gehört er hin, seit mehr als 50 Jahren. Und wenn der Sommer zurück ist, wird auch Hinni wieder am Deich sitzen.
Was 2004 mit gerade einmal elf Mitgliedern als AG Osteland begann, ist mittlerweile eine wahre „Oste-Allianz“ aus drei Landkreisen. Am Wochenende gab es am Tag der Oste wieder Preise für Ehrenamtliche - zwei davon gingen in den Landkreis Stade.
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Von Egbert Schröder
Sie werden „Oste-Oscars“ genannt, heißen aber offiziell „Kulturpreis“, der jedes Jahr von der AG Osteland in verschiedenen Kategorien überreicht wird. Unter den Geehrten waren auch zwei Personen aus dem Landkreis Stade. Da ist zum einen Hinrich Jungclaus aus Engelschoff-Neuland, besser bekannt als „Hinni von’n Diek“ über den das TAGEBLATT Ende vergangenen Jahres groß berichtet hatte.
Die AG Osteland ehrte einen Mann, der sich ehrenamtlich um die Schöpfwerkpflege zur Entwässerung gekümmert hat. Sein Gebiet reicht von Engelschoff bis Hammah. Seit 1968 sorgte er dafür, dass die Schöpfwerke im Bereich der Unteren Oste funktionieren und die Schöpfwerke bis zum Sperrwerk bei Balje und Neuhaus immer in Schuss gewesen sind.
Elke Weh vom Moorexpress.
Tourismus an der Oste im Fokus
Der Vereinsvorsitzende Claus Liste (Bremervörde) und sein Stellvertreter Walter Rademacher (Neuhaus) sorgten bei der Veranstaltung für eine Standortbestimmung angesichts der vielen Jahre, in denen die Arbeitsgemeinschaft besteht und unterstrichen, dass ohne den ehrenamtlichen Einsatz der Mitglieder, aber auch vieler anderer Menschen an der Oste, es nicht gelungen wäre, diesen Fluss und dessen Potenzial (nicht zuletzt im touristischen Bereich) zu stärken oder überhaupt das Interesse für die Oste-Region zu wecken.
Das sah auch Eva Viehoff (Grüne) als Vertreterin des Landkreises Cuxhavens so. Sie sprach von einem „Vollsortiment“, das den Cuxland-Touristen an der Oste geboten werde. Insbesondere durch die Corona-Krise sei vielen Touristen vor Augen geführt worden, dass man auch an der Nordsee einen erholsamen Urlaub verbringen könne: „Das hilft Gastronomie und Tourismus gleichermaßen.“
Oste-Region: Diese Fehlentwicklungen werden beklagt
Der stellvertretende Bürgermeister der Gemeinde Osten, Uwe Hagedorn (CDU), sprach im Zusammenhang mit der Arbeitsgemeinschaft Osteland von einer „Lobby für die Oste“. Dadurch hätten sich etliche Initiativen entwickelt, die die Oste als ein Urlaubsziel nach vorne gebracht hätten: „Ganz klar ist: Das Reiseverhalten hat sich in der Corona-Zeit verändert.“
Und nicht nur das: Der Vorsitzende der AG Osteland, Claus List, ging abseits der touristischen Aspekte auch auf Hilfe für Menschen ein, die durch den Ukraine-Krieg (vorübergehend oder dauerhaft) ein Zuhause gefunden hätten. Die Hilfe reiche vom Engagement der Oberndorfer für ihre Partnergemeinde in der Ukraine bis hin zum „Engelstüvchen“ in Hechthausen.
Zugleich kritisierte List aber auch Fehentwicklungen in der Oste-Region. Dazu zähle unter anderem der erneute Versuch, eine wichtige Fährverbindung zwischen Cuxhaven und Schleswig-Holstein zu etablieren, aber auch das „Aus“ für traditionelle Vereine (unter anderem Volks-und Trachtengruppe Lamstedt).
Nicht zuletzt sei auch die UNESCO-Anerkennung der Ostener Schwebefähre eine Auseinandersetzung, deren Ende völlig offen sei.
Der Verein AG Osteland wurde m Januar 2004 in Osten gegründet, „um die bis dahin namenlose und politisch vernachlässigte Region am Rande von drei Landkreisen im mittleren Drittel des grünen Dreiecks bekannt zu machen und zu kräftigen“.
„Hinni von’n Diek“.