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Supermarkt

Preiskampf hält an: Edeka wirft diese Produkte aus den Regalen

Zuletzt wurde Edeka von 17 Herstellern nicht mehr beliefert. Jetzt kommen bis auf Weiteres Kellogg's dazu. Foto: dpa

Zuletzt wurde Edeka von 17 Herstellern nicht mehr beliefert. Jetzt kommen bis auf Weiteres Kellogg's dazu. Foto: dpa

Nach Rewe reagiert nun auch der Supermarkt-Konkurrent. Der umstrittene Hersteller soll Preisaufschläge von bis zu 45 Prozent verlangen. Nun leeren sich die Regale mit diesen Markenprodukten.

Mittwoch, 27.09.2023, 14:57 Uhr

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Die bekannten Cornflakes der Marke Kellogg‘s verschwinden aus immer mehr deutschen Supermärkten. Nachdem bereits Rewe die Produkte aus den Regalen genommen hat, zieht jetzt auch Edeka nach und sorgte dafür, dass die Handelskette ab sofort nicht mehr beliefert wird. Das berichtete zuerst die "Lebensmittel-Zeitung". Inzwischen hat auch der "Spiegel" nachgelegt.

Der Grund für diese Entscheidung ist recht einfach: Der US-Konzern Kellogg's hat die Preise erhöht. Und zwar stark. Demnach sollen gegenüber Edeka bis zu 45 Prozent höhere Preise verlangt worden sein. Und da machte die Hamburger Edeka-Zentrale nicht mit.

Aus einem ähnlichen Grund hatte Rewe sich gegen den Verkauf der Produkte entschieden. Allerdings in einem noch moderaten Umfang.

Warum Kellogg‘s nach und nach aus den Regalen verschwinden

Hinter dem Clinch steckt der Willen Edekas, die verlangten Einkaufspreise von bis zu 45 Prozent mehr nicht mitzumachen – und in dem Zuge auch nicht an die Kundschaft weitergeben zu müssen. Die aber verliert eine weitere beliebte Produktpalette. Ein Zwiespalt für den Einzelhändler, der damit das Risiko eingeht, Kunden zu verlieren.

„Kellogg’s lässt es bewusst auf Eskalation ankommen und hat die Belieferung gestoppt“, heißt es vonseiten Edekas. Die Regale werden derzeit mit Eigenmarken sowie Produkten etwa von Nestlé aufgefüllt. Letzte Kellogg's-Produkte würden abverkauft.

So ganz sind Kellogg‘s auch noch nicht aus den Supermärkten in Deutschland verschwunden. Bei Globus, Tegut und Kaufland sind die Produkte weiterhin zu haben - allerdings zu deutlich höheren Preisen im Vergleich zum Vorjahr.

Laut „Lebensmittelzeitung“ boten Globus, Tegut und Kaufland die Kellogg’s-Produkte Cornflakes (375 Gramm), Choco Krispies (330 Gramm) und Frosties (330 Gramm) vergangenen Woche für 3,99 Euro an und damit zu einem Preis, der binnen vier bis sechs Wochen um 20 Prozent gestiegen sei. Bei Sonderangeboten sind sie aber aktuell auch mitunter für weniger als drei Euro erhältlich.

Im Jahr 2021 gab es in der Bevölkerung ab 14 Jahren fast viereinhalb Millionen Menschen, die mehrmals pro Woche morgens Cornflakes zum Frühstück bevorzugten. 

In den vergangenen Jahren soll Kellogg's in Deutschland laut "Rheinische Post" mehr als 200 Millionen Euro umgesetzt haben. Der deutsche Markt sei wegen des Wettbewerbs der großen Supermärkte samt Discounter für Müsli- und Cornflakes-Hersteller besonders umkämpft. Auch dies führe zu den Preissteigerungen.

Streit von Edeka mit Markenartiklern hält an

Der Edeka-Verbund, mit mehr als 11.000 Geschäften und etwa 409.000 Beschäftigten größter Einzelhändler in Deutschland, hatte schon im Frühjahr angekündigt, im Streit um die Preisgestaltung von Markenherstellern standhaft bleiben zu wollen. Die „Gier“ der internationalen Markenartikler lasse noch nicht nach, hatte Vorstandschef Markus Mosa im TAGEBLATT gesagt. „Und wir können sie noch weniger nachvollziehen als im vergangenen Jahr“, seien doch etliche Rohstoffe etwa für Waschmittel, aber auch Weizen, Öle und Fette wieder billiger geworden.

Mosa sagte, früher oder später werde es eine Lösung geben, allerdings eher in Monaten als in Wochen. Derzeit biete Edeka verstärkt Alternativanbietern einen Marktzugang und steigere auch die Eigenmarken.

Im April waren es noch 17 Konzerne, die Edeka nicht belieferten. Dazu zählten Konsumgüterriesen wie Procter & Gamble, Mars und Pepsi sowie Teile von Henkel, Schwartau und Unilever. Mosa sprach von deutlich zweistelligen Zuwächsen bei den Konzernen. „Bei uns können Sie davon ausgehen, über den dicken Daumen sind Händler erfolgreich, wenn sie mehr als vier Prozent Umsatzrendite haben.“ (dpa/red)

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