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Kunst

Schloss Agathenburg erweitert den Skulpturenpark

Blick auf die Skulptur „Protisten“ von Emilia Neumann vor dem Schloss Agathenburg. Foto: Ann-Sophie Beers

Blick auf die Skulptur „Protisten“ von Emilia Neumann vor dem Schloss Agathenburg. Foto: Ann-Sophie Beers

Die Kulturstiftung Schloss Agathenburg hat die dreiteilige Skulptur „Protisten“ der Bildhauerin Emilia Neumann erworben. Eine großzügige Spende ermöglicht den Ankauf. Das Kunstwerk aus Beton ist im Schlossvorhof zu sehen.

Dienstag, 27.09.2022, 15:05 Uhr

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Bislang waren in dem 1991 entstandenen Skulpturenpark nur Werke männlicher Künstler vertreten. Neben der Kulturstiftung besitzt unter anderem die Sammlung zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland ein Werk der Bildhauerin. Emilia Neumann gießt die Arbeiten aus Beton, der mit Farbpigmenten versetzt ist. Die ursprünglich raue Oberfläche poliert die Künstlerin, bis sie fast seidig schimmert.

Die „Protisten“ - griechisch für Urwesen und Erstlinge - waren Teil der Ausstellung Material im Raum I von Kuratorin Claudia Rasztar. Die Skulptur von Emilia Neumann füge sich perfekt in das Gesamtensemble des Schlossvorhofs ein und unterstreiche den Charakter des Hauses. „Sie vermittelt Besucherinnen und Besuchern schon von außen die Mischung aus Alt und Neu, aus historischem Baudenkmal und Zeitgenössischer Kunst, die für das Schloss typisch ist. Ich freue mich außerdem, dass von nun an auch das Werk einer Künstlerin in der Skulpturensammlung vertreten ist“, sagt Geschäftsführender Vorstand Ruth Meyer.

Manche Kunstwerke sind einfach für einen Ort gemacht

„Seitdem die Skulpturen von Emilia Neumann im Schlossvorhof stehen, sehen wir, wie die Besucherinnen und Besucher sie berühren, streicheln - und im Fall von unseren jüngsten Gästen sogar erklettern. Während der Dauer der Ausstellung ist sie allen ans Herz gewachsen und es wäre uns schwergefallen, das Kunstwerk wieder zurückzugeben. Dank der Spende können die „Protisten“ nun dauerhaft in Agathenburg bleiben.“

Bildhauerin Neumann: „Manche Arbeiten sind für einen Ort gemacht, bevor überhaupt klar ist, dass es diesen Ort gibt. Sie integrieren sich so gut, als ob sie schon immer da gewesen wären und dennoch schaffen sie auf subtile Art eine Irritation.“

Zur Person

Emilia Neumann ist 1985 in Hessen geboren und lebt und arbeitet in Frankfurt am Main. Sie hat

Bildhauerei an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach und in Granada studiert und 2013

ihr Diplom in Bildhauerei bei Wolfgang Luy und in Soziologie / Theorie der Medien bei Marc Ries gemacht. Vom 1. Mai bis zum 6. Juni 2022 war sie Teil der Ausstellung MATERIAL IM RAUM I auf Schloss Agathenburg. Dafür positionierte sie Arbeiten mit dem Titel Protisten I-IV (aus Beton, Pigment und Glasfaser) im Schlossvorhof. Drei davon bleiben nun permanent in Agathenburg.

Auf Schloss Agathenburg sind im gesamten Parkgelände Skulpturen zeitgenössischer Künstler

aufgestellt. 1991 begann die Kreissparkasse Stade die Skulpturensammlung mit dem Ziel, der

Gegenwartskunst im ländlichen Raum ein Forum zu bieten. Bisher waren ausschließlich männliche Künstler vertreten: Volker Bartsch, Jan Koblasa, Jonas Kötz, Heinz-Günter Prager, Uwe Schloen und HD Schrader. Emilia Neumann ist die erste Künstlerin, deren Werk dauerhaft im Schlosspark zu sehen sein wird. (bv)

www.schlossagathenburg.de

www.emilianeumann.com

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