Seine Arbeiten sind Denkmäler – Trauer um Bildhauer Carsten Eggers

Carsten Eggers 2010 bei der Arbeit an seiner Max- Schmeling-Büste, die in Hollenstedt, der Wahlheimat des Boxers, steht.
Der Nottensdorfer Bildhauer Carsten Eggers ist im Alter von 64 Jahren verstorben. Wer im Kreis diesen Künstler nicht kannte, der kennt bestimmt seiner Bronzefiguren: etwa den Flethenkieker in Buxtehude oder den lesenden Mönch vor dem Stader Johanniskloster.
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Im norddeutschen Raum ist Carsten Eggers mit mehr als 20 Bronze-Skulpturen vertreten. Zwei seiner bekanntesten Werke sind die Rudi-Carrell-Büste, die im holländischen Alkmaar steht, und das Max-Schmeling-Denkmal in Hollenstedt, deren öffentliche Enthüllungen internationale Prominenz anzogen und medial große Beachtung fanden.
Besonders charakteristisch für Eggers’ Bildhauerei sind die lässigen Posen seiner lebensgroßen Figuren, die Kunst-Kritiker als Ganzkörper-Porträts bezeichnen. Die Besonderheit der Skulpturen, die Carsten Eggers mit großem technischen Können und ausschließlich nach lebenden Modellen anfertigte, ist eine minimale Übertreibung, die das Bronze-Spiegelbild am Ende fast ähnlicher als das Original wirken lässt.
Ein Leben für die Kunst
Eggers, geboren 1957 in Stade, übrigens der Sohn des bekannten Malers und bedeutenden Vertreters des Post-Impressionismus, Richard Eggers, zeigte schon als Kind künstlerisches Talent. Bereits mit zehn Jahren zeichnete er Karikaturen. Er widmete sein ganzes Leben der Kunst – der Malerei, Bildhauerei und Musik.
Carsten Eggers, der am 29. September in einer Hamburger Klinik verstorben ist, wurde mitten aus dem Leben und aus einem Herzensprojekt gerissen: Er war auch Musiker und wollte sich einem Programm selbst geschriebener Songs und dazugehöriger Storys widmen. Nun wird es wohl nicht mehr veröffentlicht.

Carsten Eggers.