Sie sind Großenwördens Bürgermeister-Linie

Großenwördens (Ex-) Bürgermeister (von vorn): Erich Kahrs war von 1991 zehn Jahre Ratsvorsitzender, sein Nachfolger Hubert von der Lieth bis 2006 fünf Jahre. Bernhard Witt wurde nun nach 15 Jahren verabschiedet – sein Nachfolger und amtiere
Dieses Amt lässt nicht los: Gleich drei ehemalige Bürgermeister waren als Zuhörer bei der ersten Sitzung des neuen Gemeinderats dabei. Und auch den Neuen hat das Amt irgendwie ereilt. Nach 30 Jahren heißt der Bürgermeister wieder Doerksen.
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„Mein Vater hätte das nicht gedacht“, sagt der frisch vereidigte Martin Doerksen. Von 1968 bis 1991 war sein Papa Gerhard Großenwördens Bürgermeister. Aber irgendwann hat den Junior der Spruch aus Kennedys Amtsantritts-Rede erwischt – „Frage nicht, was dein Land für dich tun kann – frage, was du für dein Land tun kannst“. Das Engagement in der Kommunalpolitik war damit für den Diplom-Pädagogen, der bei der Lebenshilfe Stade arbeitet, nur folgerichtig.
Seit fünf Jahren ist Doerksen im Gemeinderat seines Geburtsortes, sein Vater war es mehr als 40 Jahre. „Was wir schon so an Ideen hatten, da bin ich sicher, dass wir gemeinsam viel für dieses Dorf erreichen können“, wandte sich Doerksen an den neuen Gemeinderat, in dem von sieben Ratsmitgliedern vier neu gewählte dabei sind. Meike Heinsohn und Helmut Kammann wurden als Stellvertreter des Bürgermeisters gewählt und gehören dem Verwaltungsausschuss an.
Witt bekommt die Ehrennadel
Mit der Wahl des neuen Bürgermeisters ging die Verabschiedung des scheidenden Ratsvorsitzenden einher. In der 15-jährigen Amtszeit von Bernhard Witt sei in Großenwörden viel bewegt worden, sagte Holger Falcke, der Witt für den Städte- und Gemeindebund mit einer Ehrennadel auszeichnete. 20 Jahre war er im Gemeinderat, 15 Jahre auch im Samtgemeinderat. Die Dorfentwicklung, Schiffsanleger und Wohnmobil-Stellplätze gehörten dazu. Ebenso Straßensanierungen und -beleuchtung, die Umwandlung des Spielkreises in einen Kindergarten und die Sanierung der Deckstation, zählte Martin Doerksen auf.
„Es gibt ja Schnacker und es gibt Macher“, meinte er. Die Einordnung von Witt als Macher liege auf der Hand. „Wir werden dich vermissen“, gab der neue Bürgermeister dem alten mit auf den Weg, als der sich auf die Zuhörerplätze zurückzog – zu seinen zwei Amtsvorgängern Hubert von der Lieth und Erich Kahrs, die sich die Ratssitzung ebenfalls nicht entgehen ließen.

Helmut Kammann.

Meike Heinsohn.