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Fußball

„Sind gelandet“: St. Pauli in Bundesliga angekommen

Sankt Paulis Torhüter Nikola Vasilj (M) reckt nach dem 0:0 gegen Leipzig die Hände in Richtung der Fans nach oben.

Jubel auf Hamburg: St. Paulis Torhüter Nikola Vasilj reckt nach dem 0:0 gegen Leipzig die Hände in Richtung der Fans nach oben. Foto: Gregor Fischer/dpa

Es war ein Ausrufezeichen zum richtigen Moment: St. Pauli feiert in der Bundesliga den ersten Punktgewinn. Und das gegen das Topteam aus Leipzig. Doch der Kiez-Club wollte mehr.

Von Felix Schröder Montag, 23.09.2024, 18:00 Uhr

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Hamburg. Beim Aufsteiger FC St. Pauli herrscht wieder Aufbruchsstimmung. „Jetzt sind wir gelandet mehr oder weniger in der Bundesliga“, sagte Trainer Alexander Blessin.

Der verdiente Punktgewinn gegen den Top-Club RB-Leipzig beim 0:0 ist ein Befreiungsschlag für den zuvor punktlosen Kiez-Club. „Die Performance an sich stimmt mich sehr, sehr positiv. Das war jetzt nach dem letzten Spiel extrem wichtig, da eine Reaktion zu zeigen“, sagte der 51-Jährige.

Nach den drei Niederlagen gegen Heidenheim, in Berlin sowie in Augsburg in der vergangenen Woche fühlt sich der Nordclub im Oberhaus des deutschen Fußballs merklich wohler.

Das Remis gegen den überraschend schwächelnden Champions-League-Teilnehmer aus Sachsen wischte die vereinzelten Selbstzweifel des aktuell Tabellenvorletzten zwar weg - aber der Kiez-Club wollte mehr.

„Wir hätten das Spiel wahrscheinlich gewinnen müssen“, haderte Kapitän Jackson Irvine. Überraschend hatten die Hamburger sich die besseren Chancen erkämpft und hätten sogar zwischenzeitlich in Führung gehen müssen. Der australische Mittelfeldchef war „nicht zufrieden“ mit dem Punkt. Aber dennoch sei er „mit dem Leistungsniveau sehr zufrieden“ gewesen.

Wahl lobt: „So richtig „St.-Pauli-like“ gespielt“

Auch der Trainer war nach den vielen aussichtsreichen Torchancen nicht komplett zufrieden. „Was man vielleicht so ein bisschen bemängeln kann, wenn es denn ein Haar in der Suppe gibt, das ist natürlich die Ausbeute“, sagte Blessin.

Hauke Wahl lobte die Rückbesinnung auf vergangene fußballerische Werte des Clubs: „Ich finde, wir haben heute zum ersten Mal in dieser Saison so richtig „St.-Pauli-like“ gespielt. Wir waren eklig in den Zweikämpfen, haben gut verteidigt, haben immer wieder Nadelstiche gesetzt“, meinte der Abwehrspieler. „Trotzdem war es nur der erste Schritt, aber es fühlt sich gut an.“

Die offensiv ausgerichteten Hamburger mit den Außenbahnspielern Elias Saad und Oladapo Afolayan in der Startelf erinnerten mit ihrem rasanten Fußball an jenen der Aufstiegssaison. Was auch wichtig war: Beide haben ordentlich gegen den Ball gearbeitet.

Bei den vorangegangenen Pleiten der Hanseaten waren die zwei jeweils nicht zu Beginn gesetzt, weil Blessin auf ein anderes System setzte. Mit der Rückkehr zum 3-4-3 durften sie sich von Beginn an frei entfalten. Und das war ein Schlüssel zum Erfolg. Für beide Profis war es die Bewerbung, auch am kommenden Samstag beim SC Freiburg (15.30 Uhr/Sky) zu starten.

Blessin über Debatte: „Nie Thema in der Mannschaft“

Nach der Mutlosigkeit beim 1:3 in der Vorwoche in Augsburg erhoffte sich Blessin von den beiden Außenbahnspielern kreative Impulse. Und er bekam sie. „Wir haben schon mit den Änderungen mehr Mut reingebracht“, sagte der Coach.

Blessin wirkte leicht genervt von der öffentlichen Debatte um die Hereinnahme des in der Aufstiegssaison gesetzten Offensiv-Duos. „Das war nie ein Thema in der Mannschaft“, sagte der Coach. „Ich kämpfe da gar nicht gegen an“, gab er zu verstehen. „Dass die zwei dann auch mal sauer sind, also sorry, das können sie. Da habe ich auch breite Schultern“, sagte er. (dpa)

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