So verschenken Sie zum Valentinstag giftfreie Blumengrüße

Insbesondere Rosen, die in Deutschland im Winter angeboten werden, sind oft mit Pestiziden belastet. Foto: Thissen/dpa
Valentinstagssträuße sind oft mit Pestiziden belastet und wurden unter krankmachenden Arbeitsbedingungen angebaut. Die Zeitschrift „Öko-Test“ und die BUND-Kreisgruppe Stade geben Tipps.
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Die Auswahl ist riesig: Tulpen, Rosen, Narzissen - es gibt unzählige schöne Blumen in schillernden Farben. Aber insbesondere Rosen, die in Deutschland im Winter angeboten werden, sind oft mit Pestiziden belastet. Rund 350 Millionen Rosen kommen jährlich mit dem Flugzeug aus Kenia, Sambia und Äthiopien nach Deutschland. Neben Holland sind ostafrikanische und südamerikanische Länder Exporteure. Im globalen Süden werden in der Blumenproduktion zahlreiche zum Teil gefährliche Gifte gespritzt. Sie schaden der Umwelt und der Gesundheit der Arbeiterinnen und Arbeiter, die zumeist unter schlechten Bedingungen arbeiten, so die BUND-Kreisgruppe Stade.
Fairer Lohn für Beschäftigte
Beim Kauf von Blumen aus fairem Handel mit dem „Fairtrade-Siegel“ können Käufer dazu beitragen, dass die Beschäftigten fair entlohnt werden und die Regeln zum Gesundheits- und Umweltschutz umfangreicher sind.
Auch eignen sich Tulpen als Geschenk besser als Rosen. Pestizidrückstände werden hier seltener festgestellt. Zudem wachsen diese Blumen häufig in Europa, und die Transportwege sind somit kürzer.
Es gibt eine schöne Alternative zu Schnittblumen: Felsenbirnen-, Blutjohannisbeeren-, Kirschen- oder Forsythienzweige aus dem eigenen Garten oder einem Floristikbetrieb, die in der warmen Wohnung vorzeitig blühen. Auch die Scheinhasel sieht schön aus und bringt einen angenehmen Duft ins Haus. Die Pflanzen wachsen in der näheren Umgebung, sind unbelastet und halten länger als jeder Blumenstrauß.
Öko-Test: 17 von 21 Rosensträußen mit Note „mangelhaft“ oder „ungenügend“
Wer Rosen für seinen Schatz besorgen will, sollte darauf achten, wo er oder sie die Blumen holt oder bestellt. Denn sonst überreicht man unter Umständen zusätzlich zu den Rosen auch noch einen ganzen Strauß voller Pestizide. Das zeigt eine Untersuchung der Zeitschrift „Öko-Test“ (Ausgabe 2/2023).
Für den Test wurden bei Discountern, Onlineanbietern und in Supermärkten Rosen gekauft. Von den 21 Sträußen hatten sechs ein Fairtrade-Label. Die Preisspanne pro Strauß reichte von 1,99 Euro bis zu fast 40 Euro.
Unter den Angeboten waren Produkte, die einen ganzen Chemiecocktail enthielten. Daher bekamen von den 21 gekauften Sträußen insgesamt sechs die Note „mangelhaft“ sowie elf die Bewertung „ungenügend“. Bei einem Anbieter fanden die Tester sogar über 21 Pestizide.
Einige günstige Sträuße fielen positiv auf
Erstaunlicherweise schnitten einige besonders günstige Rosensträuße im Test sehr positiv ab. Am besten wurden die Rosen von Aldi Süd bewertet. Der weiß-rosa-rot-Mix mit Fairtrade-Siegel bekam die Note „gut“. Der Strauß kostete nur 2,99 Euro.
Ein Strauß mit roten Rosen von Penny (Marktliebe) erhielt die Bewertung „befriedigend“. Er kostete ebenfalls 2,99 Euro. Die Note „ausreichend“ bekamen zwei Anbieter: Lidl mit den rosa Moosrosen für 1,99 Euro sowie Rewe mit roten Rosen (Lieblingsstück) für 2,29 Euro.