Sonne, Mond und Sterne im März - Der astronomische Frühling startet
Der Fixsternhimmel im März 2024. Grafik: dpa Foto: dpa
Im März dominiert Jupiter mit seinem Glanz die ersten Nachtstunden: Als hellster Planet leuchtet er unübersehbar am Westhimmel. Am Abend des 13. zieht die Sichel des zunehmenden Mondes an Jupiter vorbei – ein netter Himmelsanblick gegen 19.15 Uhr.
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Landkreis. Der sonnennahe Merkur zeigt sich eigentlich selten. Doch im März bietet der scheue Planet die beste Sichtbarkeit am Abendhimmel des ganzen Jahres. Ab der Monatsmitte lohnt es sich, nach Merkur Ausschau zu halten. In der fortschreitenden Dunkelheit wird er gegen 19 Uhr knapp über dem Westhorizont als fahler, gelblicher Lichtpunkt sichtbar. Bis 26. März ist Merkur relativ leicht erkennbar. Um 20.30 Uhr erfolgt der Merkur-Untergang. Doch schon eine Viertelstunde vorher wird er in den horizontnahen Dunstschichten unsichtbar.
Mit 4878 Kilometer Durchmesser ist Merkur der kleinste Planet unseres Sonnensystems. Als sonnennächster Planet eilt er in nur drei Monaten um die Sonne. Merkur besitzt keine Atmosphäre. Am Tag heizt sich die von Einschlagkratern zernarbte Oberfläche auf 427 Grad Celsius auf. In der Merkurnacht sinkt die Temperatur auf minus 183 Grad. Der Merkurglobus rotiert in 59 Tagen einmal um seine Achse, und alle 176 Tage geht über der kahlen Merkurlandschaft die Sonne auf.
Venus verabschiedet sich im März vom Morgenhimmel. Sie eilt der Sonne nach und wechselt im letzten Monatsdrittel ganz auf den Taghimmel. Für das freie Auge bleibt sie dann unbeobachtbar.
Auch der rötliche Planet Mars kann sich am Morgenhimmel nicht durchsetzen. Denn wenn er morgens aufgeht, ist es schon so hell, dass er verblasst. Auch Saturn kann sich aus den Strahlen der Sonne noch nicht befreien und bleibt unsichtbar.
Am 10. März wird um 10 Uhr die Neumondphase erreicht. Am selben Tag befindet sich der Mond mit 356.895 Kilometern Distanz in Erdnähe. Das Zusammenfallen von Neumond und Erdnähe führt wiederum zu Springfluten an den Meeresküsten, auch noch zwei oder drei Tage vor und nach dem genauen Neumondtermin.
Vollmond tritt am 25. um 8 Uhr ein. Der Vollmond taucht zu 98 Prozent in den Halbschatten der Erde ein. Diese Halbschatten-Finsternis des Mondes ist in Nord- und Südamerika, Teilen der Antarktis und im Ostteil des Pazifiks beobachtbar. Mitteleuropa hingegen geht leer aus. Am 23. befindet sich der Mond mit 406.294 Kilometer in Erdferne.
Das Winterende deutet sich auch am Sternenhimmel an. Das markante Wintersternbild Orion und der bläuliche funkelnde Sirius im Großen Hund sind nach Südwesten gerückt. Sirius zieht als hellster Fixstern am irdischen Himmel die Blicke auf sich.
Am Osthimmel hat der Aufmarsch der Frühlingsbilder begonnen. Der Löwe, Leitsternbild des Frühlings, setzt zu seinem Sprung durch den Meridian an. Der griechischen Sage nach handelt es sich um den mächtigen Löwen von Nemea, der die dortigen Bewohner bedrängt. Kein Pfeil kann das Löwenfell durchdringen. Doch dem Helden Herkules gelingt es, den Löwen zu besiegen, indem er ihn erwürgt. Zur ewigen Erinnerung werden beide an den Himmel versetzt.
Der hellste Stern im Löwen wurde von Nikolaus Kopernikus als Regulus benannt, was kleiner König bedeutet. Diese bläuliche Riesensonne strahlt 200-mal heller als unsere Sonne. Das Licht von Regulus ist 79 Jahre unterwegs, bis es auf der Erde eintrifft. Am 22. erhält Regulus Besuch vom zunehmenden Mond.
Der Löwe folgt im Tierkreis dem unscheinbaren Krebs, der im Süden seine höchste Position erreicht hat. Der Große Wagen hat sich emporgeschwungen. Seine Deichsel deutet auf den hellen, orange-rot leuchtenden Arktur, den Hauptstern des Bootes, der inzwischen im Osten aufgegangen ist. Im Südosten ist das Sternbild Jungfrau erschienen mit ihrem bläulichen Hauptstern Spica, der Kornähre. Die drei hellen Sterne Regulus, Arktur und Spica bilden das Frühlingsdreieck, das zur Monatsmitte um 22 Uhr bereits vollständig aufgegangen ist.
Die Sonne wandert am aufsteigenden Ast ihrer Jahresbahn. Sie überschreitet am 20. exakt um 4.06 Uhr den Himmelsäquator, der astronomische Frühling beginnt. Danach sind auf der Nordhalbkugel der Erde die Tage wieder länger als die Nächte.
Der Schnittpunkt von scheinbarer Sonnenbahn und Himmelsäquator wird Frühlingspunkt genannt. Der Frühlingspunkt ist der Nullpunkt der Himmelskoordinaten.
Am Ostersonntag, 31. März, beginnt wieder die Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ). Um 2 Uhr sind die Uhren um eine Stunde vorzustellen.