Zähl Pixel
Archiv

Susanne de Bruijn: Ihre Wahl ist ein historischer Moment

Sie hat am Bürgermeister-Schreibtisch im Harsefelder Rathaus Platz genommen: Susanne de Bruijn (FWG) ist die erste Frau in diesem Amt. Ihr zur Seite stehen Marina Hoffmann (FWG, links) und Melanie Mohnen (CDU, rechts) sowie Jürgen Deden (CD

Sie hat am Bürgermeister-Schreibtisch im Harsefelder Rathaus Platz genommen: Susanne de Bruijn (FWG) ist die erste Frau in diesem Amt. Ihr zur Seite stehen Marina Hoffmann (FWG, links) und Melanie Mohnen (CDU, rechts) sowie Jürgen Deden (CD

So viele Frauen wie nie zuvor haben in Harsefelds Rathaus Ämter und Posten. Mit Susanne de Bruijn wurde die erste Flecken-Bürgermeisterin der Geschichte gewählt. Ihr zur Seite stehen neben Ute Kück als Gemeindedirektorin auch zwei Stellvertreterinnen.

Von Miriam Fehlbus Samstag, 06.11.2021, 08:00 Uhr

Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!

Am Ende gibt es eine Runde Sekt aus der corona-konformen Piccoloflasche für jeden im Ratssaal, darunter 50 Zuhörende. Die Wahl der neuen Bürgermeisterin in der konstituierenden Sitzung wird mit Spannung verfolgt. Es ist geheime Wahl beantragt. Doch das Ergebnis hätte nicht eindeutiger ausfallen können: Susanne de Bruijn von der Freien Wählergemeinschaft (FWG) wird mit 30 Stimmen von 30 möglichen ins höchste Ehrenamt der Gemeinde gewählt und übernimmt den Vorsitz im neuen Rat.

Der bisherige Flecken-Bürgermeister Harald Koetzing (SPD) hat zuvor die Verpflichtung der Ratsmitglieder der neuen Wahlperiode übernommen. Anschließend wurden die Fraktionsvorsitzenden benannt. Für die FWG ist es Martin Schimmöller, für die SPD Oliver Holtermann, für die CDU Melanie Mohnen, für die Grünen Markus Wilshusen, Sprecher der Gruppe, die SPD und Grüne bilden und damit auf so viele Sitze wie die FWG kommen, ist Oliver Holtermann.

Ausschuss bekommt neuen Namen

Bei der Wahl der Stellvertretung der Bürgermeisterin wird als erster Stellvertreter Jürgen Deden (CDU) als einziger Kandidat vorgeschlagen, er erhält in offener Wahl 23 Ja-Stimmen bei sechs Enthaltungen. Eine Stimme ist ungültig. Melanie Mohnen (CDU) und Marina Hoffmann (FWG) werden als gleichberechtigte zweite Stellvertreterinnen beide einstimmig gewählt.

In den Verwaltungsausschuss werden neun Mitglieder entsandt, jeweils drei von CDU, FWG und der Gruppe SPD-Grüne. Die Ratsmitglieder legen sich erneut auf vier Fachausschüsse fest, mit zum Teil neuen Namen: Der erste heißt Bau und Verkehr, der zweite Klima, Umwelt, Wirtschaftsförderung und Ortsentwicklung, der dritte, in dem sich Themen wie Jugend und Sport finden, bekommt den Namen „Gesellschaftliches Miteinander und Asfeld-Freundschaft“, beim vierten bleibt es beim Finanzausschuss.

Losglück hilft kleinen Parteien

Bei der Besetzung der Ausschüsse muss teils das Los entscheiden. Die Umstellung des Zählverfahrens zulasten kleinerer Parteien und Gruppierungen wurde viel kritisiert, zumal die Entscheidung dazu erst nach der Kommunalwahl fiel. Ein nicht erfolgreicher Antrag der Bürgerlichen Wählergruppe, vorgetragen von Jens Paulsen, zielte darauf ab, dass die Neuregelung entfallen könnte, wenn der gesetzgeberische Grund dafür nicht vorliegt.

Doch die Entscheidung hätte einstimmig fallen müssen. „Wir bedauern, dass FWG und CDU unseren Antrag abgelehnt haben, obwohl sie in sämtlichen Ausschüssen sehr gut vertreten sind“, erklärt Paulsen. Bislang sei die Fraktion, bestehend aus zwei Personen, sowohl im Verwaltungsausschuss als auch in den vier weiteren Ausschüssen mit je einem Sitz vertreten gewesen.

Das Losglück allerdings ist den Bürgerlichen hold: Sie erhalten jeweils in Bau- und Gesellschafts-Ausschuss den 13. Sitz. Der zusätzliche Sitz in den anderen Ausschüssen geht an die FWG. Die Gruppe geht leer aus.

Bürgermeisterin verspricht stets ein offenes Ohr

Bei der Vergabe der Ausschussvorsitze muss erneut wegen des neuen Zählverfahrens gelost werden, wer das erste und das vierte Zugriffsrecht hat. Die FWG gewinnt den ersten Losentscheid und wählt den Klima-Ausschuss. Den Vorsitz übernimmt Martin Schimmöller. Die Gruppe besetzt den Vorsitz im Bau-Ausschuss mit Florian Kunze (SPD), der noch vor der konstituierenden Sitzung für Heiko Kania (Sitzverzicht) nachgerückt ist. Den Vorsitz im Ausschuss für „Gesellschaftliches Miteinander“ übernimmt Melanie Mohnen (CDU). Beim Finanzausschuss verzichtet die Gruppe. Der Vorsitz geht an Martin Schimmöller (FWG).

Die abschließenden Worte hat die neue Bürgermeisterin. Sie wünscht sich, dass alle im Rat gut zusammenarbeiten und verspricht allen Zuhörern stets ein offenes Ohr bei den von ihnen gewählten Ratsmitgliedern und sich selbst.

Weitere Themen

Copyright © 2025 TAGEBLATT | Weiterverwendung und -verbreitung nur mit Genehmigung.