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Über 27.000 Menschen bei Totenwache für Brasiliens Fußball-Ikone Pelé

Menschen erweisen dem verstorbenen brasilianischen Fußballstar Pele im Stadion Vila Belmiro die letzte Ehre. Der Außnahme-Fußballer starb am 29.12.2022 im Alter von 82 Jahren in Sao Paulo. Foto: Marcelo Chello/AP/dpa

Menschen erweisen dem verstorbenen brasilianischen Fußballstar Pele im Stadion Vila Belmiro die letzte Ehre. Der Außnahme-Fußballer starb am 29.12.2022 im Alter von 82 Jahren in Sao Paulo. Foto: Marcelo Chello/AP/dpa

Tausende Fans haben im Stadion seines langjährigen Vereins FC Santos Abschied von der brasilianischen Fußballlegende Pelé genommen

Dienstag, 03.01.2023, 12:00 Uhr

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Tausende Fans haben im Stadion seines langjährigen Vereins FC Santos Abschied von der brasilianischen Fußballlegende Pelé genommen. Über 27 000 Menschen zogen bis Montagabend (Ortszeit) an dem in der Spielfeldmitte des Estádio Urbano Caldeira in der Hafenstadt Santos aufgebahrten Leichnam des dreifachen Weltmeisters vorbei, wie das Nachrichtenportal "G1" berichtete. Die Schlange vor dem Stadion war über einen Kilometer lang. 

Am 29. Dezember war Pelé im Alter von 82 Jahren einem Krebsleiden erlegen. Edson Arantes do Nascimento, wie der Stürmer mit vollem Namen hieß, war im September vergangenen Jahres ein Tumor am Dickdarm entfernt worden. Danach musste er immer wieder zur Chemotherapie, die Medienberichten zufolge zuletzt nicht mehr anschlug. Seine letzten Tage verbrachte Pelé im Kreise seiner Familie im Krankenhaus. Sein Tod hat weltweit unzählige bestürzte Reaktionen hervorgerufen. 

Brasilien trauert um Fußball-Legende Pelé

"Er wird ewig bleiben. Es liegt an uns, an uns allen, an uns im Fußball, sein Vermächtnis, seine Geschichte weiterzuführen und sie neuen Generationen zu vermitteln", sagte der Trainer des FC Santos, Odair Hellmann. "Als Trainer von Santos werde ich dies sicherlich jeden Tag tun und den jungen Spielern hier zeigen, wer Pelé war und was er für all diese Spieler und für uns alle war."

Der neue brasilianische Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva und First Lady Janja schickten ein Blumengebinde. "Unsere aufrichtige Ehrerbietung an den großen Brasilianer, unseren König Pelé", hieß es auf der Widmung. Lula war am Sonntag als neuer Staatschef des größten Landes Lateinamerikas vereidigt worden und wollte am Dienstag nach Santos reisen, um persönlich Abschied von dem dreifachen Weltmeister zu nehmen. 

Die Totenwache sollte 24 Stunden dauern. Am Dienstag wird eine Trauerprozession den Leichnam durch das Viertel, in dem Pelés 100-jährige Mutter noch immer lebt, zu dem Friedhofs-Hochhaus Memorial Necrópole Ecumênica bringen. Dort soll Pelé im Kreis der Familie beigesetzt werden. 

Fans stehen Schlange, um der verstorbenen brasilianischen Fußballlegende Pele die letzte Ehre zu erweisen. Bei einer Totenwache im Stadion des FC Santos können Fans am 02.01.2023 Abschied von der brasilianischen Fußball-Legende Pelé nehmen. Foto: Matias Delacroix/AP/dpa

Fans stehen Schlange, um der verstorbenen brasilianischen Fußballlegende Pele die letzte Ehre zu erweisen. Bei einer Totenwache im Stadion des FC Santos können Fans am 02.01.2023 Abschied von der brasilianischen Fußball-Legende Pelé nehmen. Foto: Matias Delacroix/AP/dpa

Rekordtorschütze verstorben

Der Stürmer prägte den Fußball wie kaum ein anderer und war schon zu Lebzeiten eine Legende. Mit Brasiliens Nationalmannschaft holte er 1958, 1962 und 1970 drei WM-Titel. Der Weltverband FIFA kürte ihn - ebenso wie den Argentinier Diego Maradona - zu einem der "Spieler des 20. Jahrhunderts". Mit 77 Treffern in 92 Länderspielen ist Pelé noch immer Rekordtorschütze der Seleção, der brasilianischen Fußball-Nationalmannschaft - zusammen mit seinem 30 Jahre alten Landsmann Neymar, der ebenfalls auf 77 Tore kommt.

"Pelé war einer der größten Fußballer, der je gespielt hat. Und als einer der bekanntesten Athleten der Welt verstand er die Kraft des Sports, Menschen zusammenzubringen", schrieb der frühere US-Präsident Barack Obama über einem gemeinsamen Foto mit Pelé auf Twitter.

Ronaldo, der beim WM-Finale 2002 von Yokohama gegen Deutschland beide Tore zum bislang letzten brasilianischen WM-Titel erzielt hatte, würdigte den Verstorbenen: "Einzigartig. Genial. Technisch. Kreativ. Perfekt. Unerreicht." Pelé sei der König des Fußballs, "der Größte aller Zeiten". Pelés Vermächtnis werde Generationen überdauern, schrieb der frühere Weltklasse-Stürmer. "Heute und immer werden wir dich feiern. Vielen Dank, Pelé. Ruhe in Frieden."

Die drei großen europäischen Ligen in England, Italien und Spanien kündigten an, Pelé bei den kommenden Spieltagen mit Gedenkminuten zu würdigen. Das Vermächtnis des dreifachen Weltmeisters lasse sich nicht in Worte fassen, sagte FIFA-Präsident Gianni Infantino: "Sein Leben besteht aus mehr als nur Fußball. Er hat die Wahrnehmung in Brasilien, in Südamerika und in der ganzen Welt zum Besseren verändert." Pelé sei schon seit langer Zeit unsterblich "und wird deshalb für immer bei uns sein."

Schon während der Weltmeisterschaft in Katar hatte Brasiliens erneut gescheitertes Nationalteam um den schwer erkrankten Pelé gebangt. "Lange vor Maradona, Ronaldo und Messi gab es nicht einmal eine Debatte über den größten Fußballer aller Zeiten. Jeder Fan wusste, dass es Pelé war, und sie verehrten ihn", schrieb nun der "Daily Mirror" in Großbritannien. Für Bundestrainer Hansi Flick hat es einen "besseren Spieler als Pelé nicht gegeben, für mich war und ist er der König des Fußballs. Sein Spiel war nahe der Perfektion, er war komplett, hatte keine Schwächen." (dpa)

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