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Kunstausstellung

Vergessenes und Übersehenes: Ausstellungspremiere am Samstag im Schloss Agathenburg

In der Ausstellung „Nicht wirklich“ im Schloss Agathenburg zeigt Rebekka Kronsteiner Werke aus Wachs und anderen schmelzbaren Materialien.

In der Ausstellung „Nicht wirklich“ im Schloss Agathenburg zeigt Rebekka Kronsteiner Werke aus Wachs und anderen schmelzbaren Materialien. Foto: Schloss Agathenburg

Chipstüten, Schneematsch und Bonrollen - unter dem Motto „Nicht wirklich“ arbeiten Rebekka Kronsteiner und Axel Loytved mit dem Vergessenen und Übersehenen. Ihre Ausstellung auf Schloss Agathenburg wird am Samstag, 6. Juli, 18 bis 20 Uhr, eröffnet.

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Von Sabine Lohmann
Dienstag, 02.07.2024, 17:41 Uhr

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Agathenburg. Mit „Nicht wirklich“ zeigt Kuratorin Claudia Rasztar vom 7. Juli bis zum 1. September zwei künstlerische Positionen, die sich mit einer urbanen Konsum- und Wohlstandsgesellschaft beschäftigen. Dabei spielt das Schloss Agathenburg als Ausstellungsort eine wichtige Rolle: Denn das Schloss ist heute ein öffentlicher Ort, wo Besucher statt auf eine Ahnengalerie auf zeitgenössische Kunst treffen.

Die Arbeiten von Rebekka Kronsteiner aus Bremen sind vergänglich und lösen sich mit der Zeit selbst auf. Thermobeschichtetes Papier wie Bonrollen aus dem Discounter verwandelt sie mit Brennschere und Lockenstab in schwarze Zettel. Diese flicht sie zu einem großen Bild, das jedoch langsam seine Farbe verliert. Wachs und andere schmelzbare Materialien sind von ihr in Rahmen gepresst. Die Rahmen selbst sind Bildträger aus dem öffentlichen Raum, von Kronsteiner eingesammelt und verwandelt und veredelt. Rebekka Kronsteiner, 1996 in Überlingen am Bodensee geboren, hat an der Hochschule für Künste in Bremen studiert und das Bremer Atelierstipendium bekommen.

Auch Axel Loytved aus Hamburg verfremdet Materialien und versetzt Alltägliches und besonders Ausgedientes und bereits Entsorgtes in den Zustand der Kunst. Dreckigen Schneematsch, von Autoreifen heruntergefallen, lässt er in Bronze gießen. Leergegessene Chipstüten durchsticht er mit einem Locher und suggeriert Besonderheit durch ihre Präsentation auf dem Ausstellungsboden. Axel Loytved, 1982 in Bad Mergentheim geboren, hat an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig studiert. Er erhielt den Meisterschülerpreis 2010 und den Nord-West-Kunstpreis der Kunsthalle Wilhelmshaven und ist seit 2022/23 Professor für Künstlerische Grundlehre an der Muthesius Kunsthochschule Kiel.

Begleitprogramm

  • „Art & Aperitif“: Vortrag mit Claudia Rasztar am Donnerstag, 11. Juli, 18 Uhr.
  • „Spiegelreflex & Dunkelkammer“: Fotografie-Workshop mit mobiler Dunkelkammer mit Manfred Wigger am Samstag, 27. Juli, 11 bis 16 Uhr.
  • Kuratorinnenführung: mit Claudia Rasztar am Samstag, 3. August, 15 Uhr.
  • Freitag, 9. August, ist Frei-Tag: Der Eintritt ist frei und die Öffnungszeit für Schloss und Ausstellung auf 14 bis 20 Uhr verlängert.
  • „Rahmen und Sockel in der Kunst“: Vortrag mit Claudia Rasztar am Sonntag, 11. August, 11 Uhr.
  • Finissage mit Künstler und Künstlerinnen-Gespräch: am Sonntag, 1. September, 16 Uhr.

Preise und Öffnungszeiten: dienstags bis freitags von 14 bis 18 Uhr, samstags, sonntags und feiertags von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet 6 Euro, ermäßigt 4 Euro; für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre ist er frei. (sal)

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