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Handball-Oberliga

VfL Fredenbeck verliert Nervenschlacht

Lars Kratzenberg vom VfL Fredenbeck verlässt enttäuscht das Spielfeld, die Spieler ATSV Habenhausen feiern den knappen Sieg. Foto: Struwe

Lars Kratzenberg vom VfL Fredenbeck verlässt enttäuscht das Spielfeld, die Spieler ATSV Habenhausen feiern den knappen Sieg. Foto: Struwe

Die Handballer des VfL Fredenbeck haben das Spitzenspiel der Oberliga Nordsee verloren. Vor knapp 700 Zuschauern verloren die Fredenbecker nach großem Kampf und unglücklich mit 27:28 (12:10) gegen den Tabellenführer ATSV Habenhausen.

Von Wilhelm Thiele Samstag, 29.10.2022, 22:35 Uhr

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Nach einem nervösen Beginn mit Anspielfehlern auf beiden Seiten konnte sich der VfL Fredenbeck zuerst absetzen (11:7, 25.). Allein Fredenbecks Shooting-Star Ole Hagedorn erwischte einen rabenschwarzen Tag. Gegen die offensive Habenhauser Abwehr kam er nicht wie gewohnt zum Zug. Lediglich fünf Fahrkarten standen bei Spielende auf seinem Zettel. Drei aufeinanderfolgende Zeitstrafen gegen Fredenbeck erlaubte es dem Gast, den Rückstand bis zur Pause zu verkürzen. Der VfL führte mit 14:12.

Der gefürchtete Aussetzer der Fredenbecker zu Beginn der zweiten Halbzeit blieb aus. Im Angriff wurden die Chancen genutzt, und die Abwehr stand. Dem VfL gelang jetzt alles und er traf nach Belieben, 21:16 (42.). Die Bremer waren von der Rolle, wirkten paralysiert und mental am Boden. Die Halle tobte. Trainer Igor Sharnikau nahm in der 43. Spielminute eine Auszeit, um seine Mannschaft zu beruhigen. Er schickte Routinier Lars Kratzenberg auf die Platte. Doch die Auszeit brachte Unsicherheit in Fredenbecks Spiel, der Lauf war gebrochen.

Kleinigkeiten entscheiden das Spiel

Gefördert durch einige zum Teil nicht nachvollziehbare Zeitstrafen gegen Fredenbeck bekamen die Habenhauser Übergewicht und verkürzten. Spätestens als Hagedorn beim Stand von 21:20 (45.) frei vor Habenhausens Keeper verwarf, war deutlich, dass die Fredenbecker den Faden verloren hatten. In der 48. Minute fiel der Ausgleich, 21:21. Teo Meštrović löste Sebastian Spark im VfL-Tor ab. Von nun an war das Spiel eine Nervenschlacht. Keine Mannschaft konnte sich absetzen. Daniel Sharnikau markierte mit seinem achten Tor zum 27:26 (56.) den letzten Fredenbecker Treffer. Das Siegtor erzielte Habenhausen in der 59. Minute.

Für Trainer Sharnikau waren es Kleinigkeiten, die das Spiel entschieden hätten. Unterm Strich sei die Abwehr in der zweiten Halbzeit nicht mehr so in die Zweikämpfe gegangen wie zuvor. Der nötige Druck auf der rechten Angriffsseite habe gefehlt. Und dennoch: „Die bessere Mannschaft hat verloren.“

Nach einem Viertel der Saison ist der VfL Fünfter. Niederlagen, wenn auch unglücklich gegen Habenhausen, gegen die Meisterschaftsfavoriten, vor allem gegen Haren trüben die Bilanz. Trotzdem, der VfL hat sich als eine der spielstärksten Mannschaften der Liga etabliert. Insbesondere in der Abwehr hat sich Fredenbeck deutlich verbessert. Mit der Rückkehr des Langzeitverletzten Arne Eschweiler könnte dieser Mannschaftsteil noch stärker werden. Sebastian Spark und Teo Meštrović bilden ein Oberliga-taugliches Gespann. Die Baustelle hingegen bleibt der Angriff. Noch immer, wenn auch weniger, mangelt es an der nötigen Ballsicherheit und Effektivität der Torwürfe. Die rechte Rückraumseite zeigt schwankende Leistungen. „Wir sind auf dem richtigen Kurs,“ sagt Sharnikau. Auch Abteilungsleiter Lars Müller ist „nicht unzufrieden“. Die Niederlagen seien alle knapp und zum Teil unverdient gewesen. „Wir müssen das Siegen wieder lernen.“

Statistik

  • VfL Fredenbeck: Spark, Meštrović; Buhrfeind, Sharnikau 8, Hagedorn, Huckschlag 1, Fick 2, Richter, Kratzenberg 2, Lens, Ritscher 2, Möller 12/4, Müller, Reiners
  • Siebenmeter: VfL 5/4 - ATSV 5/4
  • Zeitstrafen: VfL 7 - ATSV 3
  • Zuschauer: 684
  • Nächstes Spiel: Elsflether TB – VfL Fredenbeck (Sbd., 5. November, 19.30 Uhr)

Hagedorn erstmals ohne Treffer

Fredenbeck. Ole Hagedorn, erfolgreicher Jugend-Handballer beim VfL Horneburg und vom Zweitligisten VfL Lübeck-Schwartau ausgeliehen, verstärkt für diese Saison den VfL Fredenbeck. Hagedorn hat sich von Beginn an als Torgarant im linken Rückraum etabliert. Für Fredenbecks Handballchef Lars Müller steht fest: „Ole hat Qualitäten, die nicht viele in seinem Alter haben.“ Und weiter: „Wir werden noch viel Freude an ihm haben.“ Mit durchschnittlich rund sechs Feldtoren pro Spiel ist er derzeit drittbester Shooter der Liga.

Erstmals im Spitzenspiel gegen Habenhausen blieb Hagedorn torlos. „Das muss das letzte Mal in der C-Jugend gewesen sein, dass ich kein Tor geworfen habe“, sagt er. Durch ein, zwei unvorbereitete Aktionen habe er sich aus dem Rhythmus gebracht und sei nicht mehr in den Tritt gekommen. Generell ist Hagedorn mit seinen bisherigen Leistungen ganz zufrieden. Für die kurze Vorbereitung sei das okay. In den kommenden Wochen erhofft er noch eine Verbesserung des Zusammenspiels im Angriff.

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