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Vodafone stellt Kabel-TV um: Haushalte im Kreis Stade müssen reagieren

Umgestellt werden die TV-Frequenzen laut Vodafone unter anderem in Stade, Drochtersen, Grünendeich, Hammah und Harsefeld. Foto: dpa

Umgestellt werden die TV-Frequenzen laut Vodafone unter anderem in Stade, Drochtersen, Grünendeich, Hammah und Harsefeld. Foto: dpa

Aufgepasst: Wer am kommenden Dienstag in Stade und weiteren Gemeinden im Kreis Fernsehen schauen will, dem droht gähnende Leere. Einige Fernsehgeräte müssen neu eingestellt werden.

Freitag, 12.05.2023, 14:01 Uhr

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Vodafone steigert die Leistungsfähigkeit des Kabel-Glasfasernetzes in Stade und Umgebung. Hierzu nimmt der Netzbetreiber eine technische Umstellung vor, durch die bis zu 350 TV-Sender und Hörfunkprogramme eine andere Frequenz erhalten. "Um das Programmangebot wie gewohnt zu empfangen, ist nach der Umstellung ein Sendersuchlauf erforderlich", teilt Vodafone am Freitag mit. In vielen Fällen werde der Sendersuchlauf automatisch vom TV-Receiver durchgeführt, heißt es. Vodafone hatte nach der Fusion den Betrieb von Kabel Deutschland übernommen.

Die Frequenzumstellung in der Hansestadt Stade und Umgebung findet in der Nacht vom kommenden Montag auf Dienstag (15./16. Mai) statt. Umgestellt werde laut Vodafone unter anderem in Stade, Drochtersen, Grünendeich, Hammah und Harsefeld.

Vodafone: Sendersuchlauf nach der Umstellung der TV-Frequenzen erforderlich

Empfangsgeräte von Vodafone, Unitymedia oder Sky finden die Sender nach der Umstellung automatisch. Vodafone empfiehlt seinen Kunden, ihre Empfangsgeräte und den Kabel-Router zum Umstellungszeitpunkt nicht vom Stromnetz zu trennen und am Dienstagmorgen nach der Umstellung zu prüfen, ob alle Sender wie bisher zu empfangen sind.

Bei Empfangsgeräten von anderen Anbietern oder direkt an das Kabelnetz angeschlossenen Fernsehern kann ein Sendersuchlauf notwendig sein, der von Hand angestoßen werden muss. Je nach Gerät könne es erforderlich sein, Favoritenlisten anzupassen und Aufnahmen neu zu programmieren, damit alles wie gewohnt funktioniere.

Über die Umstellung hat Vodafone seine Kunden nach eigenen Angaben bereits per Brief oder via E-Mail, über Hausaushänge, SMS und Social-Media informiert. Informationen und Hilfestellungen zur Frequenz-Umbelegung erhalten Kunden zudem online. Auch eine Telefon-Hotline unter der Nummer 0800/10 70 830 ist bei Fragen geschaltet.

Warum Vodafone das TV-Signal beim Kabelfernsehen umstellt

Zur Verbreitung des TV-Signals unterhält Vodafone insgesamt fünf große Sendezentren. Sie stehen in Frankfurt-Rödelheim, in München, in Kerpen bei Köln, in Stuttgart und in Mannheim und verteilen das Fernsehsignal für ganz Deutschland. In den Sendezentren werden die ankommenden Daten der TV-Sender in sendefähige Signale aufbereitet und fließen dann von dort weiter in das regionale Verteilnetz.

Hier stehen die sogenannten ‚Hubs‘. Dies sind regionale Technik-Standorte, die die verschiedenen Regionen und Einzugsgebiete mit dem digitalen TV-Signal versorgen. Zudem werden regionale TV-Programme dem Datenstrom hinzugefügt. 

Vodafone gleicht das bislang regional unterschiedlich genutzte TV-Frequenzspektrum im Kabel-Glasfasernetz nun netzweit an. Über mehrere Monate hinweg werden bei insgesamt 13 Millionen TV-Kunden bundesweit die TV- und Hörfunksender umgestellt. Das Ziel ist es, langfristig einen größeren Gestaltungsspielraum für mehr Leistung und höhere Datenraten zu erhalten.

Vodafone ist mit über 13 Millionen Fernsehkunden nach eigenen Angaben der größte TV-Anbieter Deutschlands.

TV-Empfang: Jeder fünfte Haushalt schaut übers Internet fern

Fernsehen über das Internet (IP-TV) hat sich inzwischen fest etabliert. Im Jahr 2021 empfing fast jeder fünfte Haushalt (19 Prozent) lineares TV auf diesem Weg, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. 2019 hatte die Internet-TV-Quote noch bei 15 Prozent gelegen.

Die große Mehrheit der Haushalte schaut aber nach wie vor über Sat-Schüsseln (45 Prozent) oder Kabel-Anschlüsse (43 Prozent). Damit nimmt das Internetfernsehen den dritten Platz im Empfangs-Ranking ein. Den vierten und letzten Platz belegt das digitale Antennenfernsehen DVB-T. Nur 10 Prozent aller Haushalte greifen auf diesen Empfangsweg zurück.

In totalen Zahlen bedeutet das: Insgesamt verfügten 17 Millionen Haushalte im Jahr 2021 über einen Satelliten-TV- und 16 Millionen Haushalte über einen Kabel-TV-Anschluss. Internet-TV nutzten 7 Millionen Haushalte und 4 Millionen Haushalte hatten digitales Antennenfernsehen.

IP-TV lässt sich nicht nur auf Rechnern, Notebooks, Mobilgeräten oder Smart-TVs anschauen. Per Streaming-Stick oder Empfangsbox können auch ältere Fernseher fit für den Internet-Empfang gemacht werden.

Man kann beispielsweise über die Mediatheken der Sender auf Live-TV zugreifen. Wer aber auch zappen können möchte, benötigt einen IP-TV-Anbieter wie Giga-TV (Vodafone), Joyn, Magenta-TV (Telekom), O2 TV, Waipu.tv oder Zattoo. Teils lässt sich IP-TV nur buchen, wenn man auch einen Internetvertrag beim IP-TV-Anbieter hat, so etwa bei 1&1.

Viele IP-TV-Anbieter haben ein kostenloses, meist werbefinanziertes Grundangebot, das in der Regel die öffentlich-rechtlichen sowie einige private Sender umfasst und nur SD-Auflösung bietet. HD-Auflösung und mehr Sender gibt es dann in kostenpflichtigen Paketen. (dpa/st)

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