Vor dem Start der 2. Bundesliga: Das sind die Neuen der Nordclubs
<p>Levin Öztunali vom Hamburger SV (links) und <strong>Hauke Wahl vom FC St. Pauli.</strong> Fotos: Fabian Sommer/Christian Charisius/dpa</p>
Die norddeutschen Fußball-Zweitligisten waren in der Sommerpause und vor dem Saisonstart sehr aktiv auf dem Transfermarkt. Einige Spieler werden besonders im Fokus stehen.
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Der eine ist der Enkel eines Fußball-Idols, der andere spielte in der Nationalmannschaft, ein weiterer hofft auf den großen Durchbruch: Die Zweitligisten im Norden haben viele interessante Zugänge in ihren Reihen. Es sind Spieler, auf die in der am Freitag (20.30 Uhr/Sky und Sat.1) mit dem Spiel des Hamburger SV gegen Schalke 04 beginnenden Saison besonders geachtet wird.
Levin Öztunali vom Hamburger SV
Der verlorene Sohn ist zurück - oder sollte man sagen: der verlorene Enkel? Niemand war und ist größer in der HSV-Geschichte als Levin Öztunalis Großvater: Uwe Seeler. Oft wird dabei vergessen, dass der 27 Jahre alte offensive Mittelfeldspieler ein gestandener Profi ist und eine eigene Karriere hat.
Diese führte den U21-Europameister von 2017 vor zehn Jahren weg vom HSV zu Bayer Leverkusen. Dann ging es zu Werder Bremen, Mainz 05 und Union Berlin - und zurück zum Hamburger SV. Nun soll er mithelfen, den Wunsch seines vor einem Jahr gestorbenen Opas zu erfüllen: die Rückkehr in die Bundesliga.
Hauke Wahl vom FC St. Pauli
Bei Holstein Kiel war Hauke Wahl eine Institution. Vier Jahre lang führte er Holstein als Kapitän an und war der unumstrittene Abwehrchef. Mit 29 Jahren suchte er eine neue Hausforderung und fand sie in seiner Geburtsstadt Hamburg beim FC St. Pauli. Wahl kommt in eine funktionierende Mannschaft und muss sich dem Konkurrenzkampf um eine Position in der Deckung stellen. Genau das habe er aber auch gewollt, versicherte er.
Marcel Halstenberg von Hannover 96
Neun Länderspiele, 20 Champions-League-Einsätze, zwei DFB-Pokalsiege: Ein Spieler mit dieser Biografie wechselt normalerweise nicht freiwillig in die 2. Bundesliga, schon gar nicht ein Jahr vor einer Europameisterschaft im eigenen Land. Marcel Halstenberg aber kehrte dennoch von RB Leipzig zu Hannover 96 zurück und verzichtet dafür auch noch auf viel Gehalt. Der Wechsel hat private Gründe, den 31-Jährigen zog es zurück zu seiner Familie und in die Heimat. «Ich bin überglücklich", sagte er.
Shuto Machino von Holstein Kiel
Als die deutsche Nationalelf bei der WM gegen Japan verlor, hatte er einen der besten Plätze im Stadion: Shuto Machino gehörte zum WM-Aufgebot der Japaner, auch wenn er in Katar nicht zum Einsatz kam. Der 23-Jährige ist eine der größten Sturmhoffnungen des Landes. Neun Tore in 19 Spielen schoss er zuletzt in der J1 League für den Abstiegskandidaten Shonan Bellmare. In Kiel sind sie stolz auf ihren Coup: «Dieser Transfer ist für Holstein eine großartige Geschichte", sagte Sportchef Uwe Stöver.
Rayan Philippe von Eintracht Braunschweig
32 Saisontore und 26 Vorlagen: Mit dieser Empfehlung kam der Franzose Rayan Philippe nach Braunschweig. Der Haken ist nur: Der 22-Jährige schoss diese Tore in der ersten luxemburgischen Liga für den FC Swift Hesperingen und die Frage ist nun: Kann er sich auch im deutschen Profifußball durchsetzen? Immerhin bestritt Philippe zusammen mit Bundesliga-Stars wie Maxence Lacroix (VfL Wolfsburg) und Mohamed Simakan (RB Leipzig) auch schon zwei U20-Länderspiele für Frankreich.
Christian Conteh vom VfL Osnabrück
Geboren in Hamburg. Gekauft vom niederländischen Meister. Gelandet in Osnabrück. Mit nur 23 Jahren hat der schnelle Flügelspieler Christian Conteh im Fußball schon viel erlebt. Nach nur sieben Zweitliga-Einsätzen für den FC St. Pauli bekam er 2020 ein Angebot von Feyenoord Rotterdam. Er nahm es an, aber sein Problem ist bis heute das Verletzungspech. Dreimal lieh ihn Feyenoord nach Sandhausen, Dordrecht und Dresden aus. Jetzt schlug der VfL zu. Bruder Sirlord Conteh spielt für den SC Paderborn.
Sarpreet Singh von Hansa Rostock
Ein Fan des neuen Offensivspielers von Hansa Rostock ist der Bundestrainer: Hansi Flick setzte Sarpreet Singh 2019 gegen Werder Bremen zum ersten Mal für Bayern München in der Bundesliga ein. Der Neuseeländer mit indischen Eltern hat so viel Talent, dass Werder ihn im vergangenen Jahr gern verpflichten wollte. Doch erst verletzte sich Singh. Dann durfte er wegen eines Formfehlers bei seinem Wechsel zu Jahn Regensburg ein halbes Jahr nicht spielen. Dieser Karriereknick war Hansas Chance. (dpa)