Wassersport bis Tourismus: Vier neue Projekte für Kehdingen-Oste

Der TSV Großenwörden ist am Osteanleger sehr aktiv. Die Wassersportabteilung will für ihre Kanus eine Remise bauen. Foto: Susanne Helfferich
Wassersportler erhalten in Großenwörden einen neuen Treffpunkt. Dieses und drei weitere Projekte werden mit insgesamt über 54.172 Euro gefördert.
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Kehdingen/Oste. 2011 wurde der Oste-Anleger in Großenwörden eingeweiht - schon damals mit Leader-Geldern finanziert. Ein Jahr später gründete der TSV Großenwörden eine Wassersportsparte. Jetzt wollen die Wassersportler für ihre Kanus einen Neubau, da die bisherige Unterkunft nicht mehr zur Verfügung steht.
Geplant ist eine sechs mal acht Meter große Remise mit überdachtem Sitzplatz. Die Gemeinde hat dafür ein Plätzchen zwischen Großenwördener Hof und Wohnmobilstellplatz ausgesucht, etwa 300 Meter von der Oste mit ihrem Anleger entfernt. Hier sei gerade im Sommer viel los, erzählt, Großenwördens Bürgermeister Martin Doerksen. Die Mocambo legt hier an, Radtouristen rasten gern auf dem schönen Fleck mit Blick auf den Fluss. Und auch Kanu-Touristen machen hier Halt und stellen mitunter ihr Zelt auf.
Ein neues Bootshaus für Kanus in Großenwörden
Die acht vereinseigenen Kanus werden nicht nur von den Mitgliedern des TSV genutzt. Sie können gegen Spende auch von Auswärtigen gemietet werden. Übers Jahr seien es etwas 40 Vermietungen, so Spartenleiter Malte Petersen. Dafür, dass die Wassersportsparte Hauptnutzer der Freizeitflächen ist, kümmert sie sich auch um die Pflege. 30.000 Euro soll das neue Bootshaus kosten, 18.000 Euro fließen als Leader-Zuschuss. Bleibt ein Eigenanteil von 12.000 Euro.

Die Emmi im Heimathafen in Assel.
Um Wassertourismus geht es auch bei der „Emmi“. Der alte Besanewer gilt als wichtiger Bestandteil des maritimen Erbes an der Unterelbe. 2015 gründete sich in Assel der Förderverein zur Erhaltung der MS „Emmi“, der inzwischen 117 Mitglieder zählt. Mit viel Geld - rund 86.000 Euro - und vielen Stunden Arbeit haben die Mitglieder das Schiff modernisiert und instand gesetzt. Jetzt soll die Vorpiek - auch Bugruderraum genannt - hergerichtet werden. Dabei soll Lagerplatz optimiert werden und zwei hochklappbare Schlafplätze für die Besatzung geschaffen werden. Gut 8000 Euro kostet das Projekt. Von Leader fließen rund 4000 Euro, 1000 Euro von der Gemeinde Drochtersen. So bleiben 3000 Euro an Eigenanteil für den Verein.
Bessere Tontechnik für Kultur in der Kirche
Seit elf Jahren bietet die Kirchengemeinde St. Marien in Himmelpforten „Kultur in der Kirche“ an. Jetzt sollen Tontechnik und Catering optimiert werden. Heike Hellwege und Linus Schmidt vom Kirchenvorstand stellten das Projekt vor. 24 Veranstaltungen wird das Kultur-Team bis Jahresende angeboten haben. Die Besucherzahlen steigen seit der Coronapandemie stetig an, 1154 waren es im vergangenen Jahr.
Nun soll die technische Ausstattung aufgerüstet werden: Dazu gehören ein digitales Mischpult, neue Lautsprecher unten und oben in der Kirche sowie Stage-Boxen. Außerdem soll das kulinarische Angebot auf festere Füße gestellt werden. Das Kultur-Team begrüßt die Besucher stets mit liebevoll zubereiteten Häppchen. Eine „Pantry-Küche“ im hinteren Bereich der Kirche soll das erleichtern. Bisher fehlten Wasseranschluss und Kühlschrank. 55.000 Euro sollen hier investiert werden, die Hälfte fließt nun aus der Leaderförderung. Es bleibt ein Eigenanteil von 27.500 Euro für die Kirchengemeinde.
Koken op Platt ist mehr als ein Kochbuch
Mit Koken op Platt (Kochen auf Platt) soll der jüngeren Generation Plattdeutsch näher gebracht werden. Diesen Antrag hat der Verein De Plattdüütschen gestellt. Es soll ein zweisprachiges Kochbuch geschaffen werden. Jedes Rezept wird mit einem QR-Code versehen, der zu einem ein- bis dreiminütigen Koch-Video führt. Dort wird auf Platt gekocht. Dieser innovative Ansatz soll vor allem die Jungen ansprechen. Kosten: 24.425 Euro. Da die Leaderregion Moorexpress-Stader Geest federführend ist, kommt der dortige Fördersatz in Höhe von 75 Prozent zum Tragen.
Mit der Zustimmung in der LAG ist für die Träger aller vier Projekte die erste Hürde geschafft. Jetzt können sie den entsprechenden Antrag auf Leaderförderung stellen. Allerdings bleiben dafür nur sechs Monate Zeit.

Für ihre Veranstaltungsreihe wünscht sich das Kultur-Team der Kirchengemeinde St. Marien eine bessere Tontechnik. Foto: Kultur in der Kirche