Weniger Corona-Teststellen als noch im Frühjahr

Ein kostenloser Bürgertest auf das Coronavirus wird auf einem Aufsteller in der Braunschweiger Innenstadt beworben. Die Zahl der Testzentren in Niedersachsen sinkt bislang nur leicht. Foto: Moritz Frankenberg/dpa
Für Gratis-Bürgertests gibt es schon seit Sommer Einschränkungen - nun wird noch stärker eingrenzt. Auch werden solche offiziellen Tests seltener verlangt. Das hat auch Auswirkungen auf die Zahl der Teststationen in Hamburg und Schleswig-Holstein.
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Die Zahl der Corona-Teststellen in Hamburg ist in den vergangenen Monaten zurückgegangen. "Aktuell gibt es in Hamburg 226 Teststellen", sagte ein Sprecher der Gesundheitsbehörde auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. "Zum gleichen Zeitpunkt im Juni waren es 297, im April waren es 327." Die Testverordnung des Bundes ermögliche weiterhin Tests in den erforderlichen Fällen. "Insgesamt dürfte der Bedarf aber stark zurückgegangen sein."
Mittlerweile gebe es nur noch wenige Konstellationen, für die ein Test in Testzentren verpflichtend vorgeschrieben sei, sagte der Sprecher weiter. "Einrichtungen, in denen Tests aus Schutzgründen oder im Rahmen von Hygienekonzepten erfordert werden, bieten diese oftmals selbst an – etwa sind bei Krankenhäusern häufig Testzentren der hauseigenen Labore oder anderer Anbieter verfügbar, oder es werden in der Pflege Tests vor Ort in der Einrichtung durchgeführt."
Zudem müssen Hamburger mit positivem Corona-Selbsttest nach Angaben der Gesundheitsbehörde seit Samstag keinen offiziellen Test mehr machen lassen. Die Eindämmungsverordnung sei entsprechend verändert worden.
Neue Testregelungen gelten seit letzter Woche
Auch im benachbarten Schleswig-Holstein ist die Zahl der Corona-Teststellen im Vergleich zum Frühjahr rückläufig, dennoch gibt es mehr Teststellen als in Hamburg. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Kiel gibt es landesweit derzeit rund 480 Teststationen - Mitte März waren knapp 680 Testangebote registriert. Bereits Ende Juni wurden nur noch rund 570 gezählt. Es gibt aktuell aber noch mehr Teststellen als im Vorjahresmonat: Ende November 2021 boten 355 Stationen Tests an.
"Auch vor dem Hintergrund des großen Angebotes an Selbsttests ist davon auszugehen, dass sich die Angebote der Teststellen reduzieren werden", sagte ein Sprecher des Ministeriums der Deutschen Presse-Agentur. Er betonte: "Die Aufhebung der generellen Isolationspflicht in Schleswig-Holstein dürfte keine große Auswirkung auf die Meldezahlen haben." In dem Zusammenhang erinnere das Ministerium daran, bei einer Krankheit eigenverantwortlich zu Hause zu bleiben.
Seit Freitag greifen in Deutschland neue Testregelungen, die befristet bis 28. Februar 2023 gelten. Das einst sehr breite Angebot staatlich finanzierter Tests, das den Bund Milliardensummen kostete, wird damit nach einem ersten Einschnitt im Sommer nochmals eingegrenzt. Gratis soll es sogenannte Bürgertests bei Teststellen unter anderem weiterhin vor Besuchen in Kliniken und Pflegeheimen geben. (dpa)