Wer jetzt im Kreis Stade eine grüne Hausnummer bekommen kann

Im Dezember wurde die ersten „Grünen Hausnummern“ im Landkreis Stade verliehen. Foto: LK Stade
39 Gebäude stechen derzeit noch landkreisweit hervor: Sie haben eine grüne Hausnummer - hochoffiziell. Weitere sollen folgen. Auch die Umwelthilfe macht Druck.
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Landkreis. Nach der erfolgreichen ersten Verleihung der „Grünen Hausnummer“ im Landkreis Stade ist Anfang des Jahres die zweite Runde der Kampagne gestartet. Ausgezeichnet werden Hauseigentümer, die ihren Altbau besonders energieeffizient saniert oder ihren Neubau mindestens als Effizienzhaus 40 fertiggestellt haben. Die „Grüne Hausnummer“ wird von der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen in Kooperation mit dem Landkreis Stade verliehen.
„Mit der Auszeichnung ‚Grüne Hausnummer‘ wollen wir die guten Beispiele für energieeffizientes Bauen und Sanieren, die es im Landkreis Stade gibt, öffentlich würdigen und so zum Nachahmen anregen“, teilt Landrat Kai Seefried mit.

Die Plakette in der Ansicht. Foto: LK
Welche Häuser im Kreis Stade grüne Hausnummern erhalten
Bisher haben 39 Bauherren aus dem Landkreis Stade die „Grüne Hausnummer“ erhalten. Wer diese Gelegenheit verpasst hat, hat nun eine neue Chance auf die grünen Glasschilder. Bis Dienstag, 30. April, sind noch Bewerbungen möglich.
Für Fragen zur Bewerbung steht die Leitstelle Klima vom Landkreis Stade unter der Telefonnummer 04141/126141 zur Verfügung.

Die Preisträger der Aktion „Grüne Hausnummer“ mit Landrat Kai Seefried (links) im Kreishaus. Foto: Landkreis/Beneke
EU beschließt: emissionsfreie Gebäude von 2050 an
Hintergrund ist auch, dass die EU-Staaten endgültig grünes Licht für ein neues EU-Gesetz gegeben haben, wonach ab 2030 alle neu gebauten Gebäude in der EU emissionsfrei sein müssen. Von 2050 an soll zudem der gesamte Gebäudebestand der EU ohne umweltschädliche Emissionen auskommen, teilten die EU-Staaten am Freitag in Brüssel mit. Die neue Richtlinie ist Teil des sogenannten Europäischen Green Deals und soll die Energieeffizienz von Gebäuden erhöhen und sie so klimafreundlicher machen.
Die EU-Richtlinie legt nach Angaben der EU-Staaten auch fest, wie viel Energie Gebäude ab einem bestimmten Zeitraum maximal verbrauchen dürfen. Bestimmte Gebäude wie historische Bauten oder Kirchen können allerdings von den Regeln ausgenommen werden.
Auch in Wohngebäuden soll der Energieverbrauch sinken. Bis 2030 sollen es insgesamt 16 Prozent und bis 2035 um die 20 bis 22 Prozent weniger sein. Dafür sollen Wohngebäude zur Energieeinsparung renoviert werden. Zusätzlich sollen in Gebäuden bis 2040 keine fossilen Brennstoffe mehr genutzt werden. Stattdessen soll etwa Solarenergie gefördert und bessere Infrastruktur für umweltfreundlichen Verkehr geschaffen werden.
Die Deutsche Umwelthilfe forderte die Bundesregierung auf, zügig zu handeln. „Wir brauchen jetzt einen konkreten Plan für eine neue Sanierungswelle und damit gesundes und bezahlbares Wohnen in Deutschland“, sagte Geschäftsführerin Barbara Metz.
Die Gesetzgebung schafft Rahmenbedingungen, die es den EU-Staaten erlauben, angepasste nationale Maßnahmen zu ergreifen. Die Staats- und Regierungschefs haben zwei Jahre Zeit, um die neuen Regelungen einzuführen.
Landkreis Stade berät über Photovoltaik und Gründächer
Welche Chancen Photovoltaik-Anlagen und Gründächer bieten - darüber informiert jetzt das Solarportal des Landkreises Stade in Präsenztreffen. Projektkoordinatorin Maraike Hummelt von der Leitstelle Klima stellt das neue Angebot in einer Veranstaltungsreihe vor. Der Auftakt erfolgte bereits in Buxtehude.
Weitere Termine:
- am Mittwoch, 24. April, in Harsefeld,
- am Freitag, 3. Mai, im Kreishaus in Stade,
- am Mittwoch, 22. Mai, in Hammah
- am Freitag, 31. Mai, in Steinkirchen.
Beginn: jeweils um 18.30 Uhr.
Mit dabei sind Energieberater der Verbraucherzentrale Niedersachsen, die über die Potenziale der Solarenergie sprechen. Kooperationspartner sind die Klimaschutzstellen der Kommunen, der Verein Klimawerkstatt und die Verbraucherzentrale Niedersachsen.
Infos und Anmeldung: www.klimawerkstatt-stade.de. (sal/dpa)