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2. Bundesliga

Werders Ducksch düpiert Hertha bei Dardai-Debüt

Bremens Marvin Duksch jubelt nach seinem 2:0-Treffer mit Bremens Marco Friedl. Rechts kommen Bremens Christian Gross und Mitchell Weiser (r). Foto: Soeren Stache/dpa -

Bremens Marvin Duksch jubelt nach seinem 2:0-Treffer mit Bremens Marco Friedl. Rechts kommen Bremens Christian Gross und Mitchell Weiser (r). Foto: Soeren Stache/dpa -

Auch ohne Nationalspieler Niclas Füllkrug funktioniert Werder offensiv gegen Hertha: Marvin Ducksch schießt Bremen zum wichtigen Sieg - und macht auch in anderen Bereichen den Unterschied aus.

Samstag, 22.04.2023, 17:18 Uhr

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Den Spielball sicherte sich Marvin Ducksch nach seinem ersten Dreierpack in der Bundesliga dann doch noch. Kurz nach dem wichtigen 4:2 beim abstiegsbedrohten Club Hertha BSC hatte der 29-Jährige am Samstag noch gesagt: "Nein, den habe ich noch nicht geschnappt." Doch offenbar tauchte er dann doch noch auf, wie in einer Instagram-Story von Mittelfeld-Kollege Leonardo Bittencourt zu sehen war. Gemeinsam mit Bittencourt und Mitchell Weiser posierte Ducksch, auf dem Ball offenbar Glückwünsche der Kollegen.

"Geil, es war sehr geil", fiel das unmissverständliche Fazit des Angreifers direkt nach der Partie aus. "Ich bin sehr, sehr glücklich. Es ist ein sehr besonderer Tag für mich." Das lag nicht nur an dem Sieg und den drei Toren, sondern auch an der besonderen Stimmung im ausverkauften Berliner Olympiastadion. Bis zu 25 000 Bremer waren auf den Rängen. Die Stimmung glich zu Beginn einem Pokalfinale, nach dem Verstummen der Hertha-Ostkurve dann einem grün-weißen Heimspiel. 

Herthas Lucas Tousart (l) und Derry Scherhant gegen Bremens Mitchell Weiser (M) und Maximilian Philipp (r). Foto: Soeren Stache/dpa

Herthas Lucas Tousart (l) und Derry Scherhant gegen Bremens Mitchell Weiser (M) und Maximilian Philipp (r). Foto: Soeren Stache/dpa

Trainer Ole Werner: „Cool, dass wir solche Spieler haben“

Die Fans verabreichten den Bremern auf dem Platz laut Ducksch gehörigen Schwung. "Wir konnten das heute zum Heimspiel machen. Man hat einfach gemerkt, dass uns das auf dem Platz hilft", sagte er. Die Werder-Anhänger erlebten, wie ihr Club 35 Punkte erreichte und damit den Klassenverbleib in greifbare Nähe brachte.

Es ist die erste Saison des gebürtigen Dortmunders als uneingeschränkter Stammspieler in der ersten Liga. Erst vor einigen Wochen gelang ihm sein erster Doppelpack im Oberhaus, nun also der erste Dreifach-Erfolg. 11 Tore stehen insgesamt auf dem Konto, in der Rückrunde hat kein Torjäger in der Liga mehr als die acht Tore erzielt, die Ducksch machte. "Er hat seine Leistung heute mit den Toren gekrönt. Es ist cool, dass wir solche Spieler bei Werder Bremen haben", sagte Trainer Ole Werner.

Ole Werners Zusammenarbeit mit Werder ist bislang eine Erfolgsgeschichte. Foto: Stache/dpa

Ole Werners Zusammenarbeit mit Werder ist bislang eine Erfolgsgeschichte. Foto: Stache/dpa

Auch Profifußball-Leiter Clemens Fritz hob den Wert des Angreifers neben den Toren hervor: "Er hat ein überragendes Spiel gemacht. Verantwortung übernommen, ist vorne weggegangen. Man hat richtig gesehen, wie er sich reingehauen hat, die Jungs mitgenommen hat."

Werder Bremen will den Super-Erfolg ein bisschen feiern

Fragen, ob der Sieg besonders wichtig sei, weil er ohne den anderen Top-Torjäger Niclas Füllkrug gelang, wies man in Bremen aber zurück. "Wir können jeden Spieler gut ersetzen, weil jeder weiß, was seine Aufgabe ist. Aber nichtsdestotrotz brauchen wir den Jungen und hoffen, dass er nächste Woche wieder einsteigen kann", sagte Ducksch über seinen Sturmpartner. Trotzdem ist es sicher kein schlechtes Zeichen für einen möglichen Abgang von Füllkrug im Sommer, wie gut Ducksch und der vom VfL Wolfsburg ausgeliehene Maximilian Philipp harmonierten.

35 Punkte reichten in den vergangenen Jahren meist für den Klassenerhalt. Trotzdem wollte bei Werder niemand verfrüht feiern. "Wenn es rechnerisch noch möglich ist, sind wir noch nicht durch. Aber natürlich wissen wir, dass wir heute einen Riesenschritt gemacht haben", sagte Marco Friedl. Etwas den Erfolg genießen, das darf aber schon sein. Auch hier gab Ducksch die Richtung vor: "Wir machen jetzt zwei, drei Tage Ruhe, feiern ein bisschen den Super-Erfolg heute und dann konzentrieren wir uns auf die nächsten Wochen."

Herthas Marco Richter (M) gegen Bremens Christian Gross (l). Rechts ist Herthas Jessic Ngankam, im Hintergrund wartet Bremens Niklas Stark. Foto: Soeren Stache/dp

Herthas Marco Richter (M) gegen Bremens Christian Gross (l). Rechts ist Herthas Jessic Ngankam, im Hintergrund wartet Bremens Niklas Stark. Foto: Soeren Stache/dp

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