Wilde Partie in Regensburg: HSV wendet Pleite gerade noch ab

Davie Selke von Hamburg jubelt nach seinem 1:1 Ausgleichstreffer. Foto: Armin Weigel/dpa
Der Hamburger SV geht beim Schlusslicht in Regensburg fast k.o. Doch Maskenmann Selke rettet den Hanseaten im Aufstiegsrennen einen Punkt – nach einem Fehlschuss.
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Nach den erfolgreichen ersten Wochen des Jahres hat der Hamburger SV im Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga den ersten Rückschlag mit seinem neuen Trainer Merlin Polzin kassiert. Durch ein 1:1 (0:1) beim Tabellenletzten Jahn Regensburg verpasste der HSV am Sonntag die Rückkehr auf Platz eins. Die Punktverluste des Spitzenreiters 1. FC Köln und des nächsten Gegners 1. FC Kaiserslautern konnten die Hamburger nicht nutzen.
„Ich bin enttäuscht über die Leistung, die wir gezeigt haben“, sagte Polzin bei Sky. „Die Mannschaft ist heute in Unterzahl nochmal zurückgekommen. Aber leider konnten wir unsere Performance nicht auf den Platz bringen.“
Mit dem frühen Rückstand durch Sargis Adamyan (6. Minute), einem verschossenen Foulelfmeter von Davie Selke (54.) und einer Gelb-Roten Karte für Emir Sahiti (76.) lief vor 15.210 Zuschauern vieles gegen den HSV.
Der große Aufstiegsfavorit erhielt in der 83. Minute aber noch einen zweiten Strafstoß. Diesmal blieb Selke am Punkt cool, schoss sein 14. Saisontor und sorgte dafür, dass sein Team auch im neunten Spiel mit Polzin ungeschlagen blieb.
Auch Reis wollte schießen
„Ich habe immer gesagt, dass ich Verantwortung übernehmen will“, meinte Selke zu der Situation vor dem 1:1. Sein Teamkollege Ludovit Reis wollte den Elfmeter ebenfalls schießen. „Aber ich habe gesagt, dass ich die Überzeugung habe und dass ich ihn ‚reinmachen werde.“
Das Spiel selbst bewertete der 30 Jahre alte Torjäger ähnlich kritisch wie sein Trainer. „Wir haben es erzwungen am Ende - trotz einem Mann weniger. Wir haben es aber leider nicht geschafft, das Ding komplett zu drehen“, sagte Selke. „Jeder Punkt ist wichtig. Wir haben wieder Charakter gezeigt. Auch wenn die Leistung heute nicht überzeugend war, ist es das, was wir mitnehmen können.“
Regensburg macht dem HSV das Leben schwer
Auf dem holprigen Rasen in Regensburg machte der aufopferungsvoll kämpfende Abstiegskandidat den Hamburgern das Leben schwer. Der HSV erlebte gleich zum Start eine kalte Dusche, als er klassisch ausgekontert wurde. Adamyan musste die Hereingabe von Eric Hottmann nur noch über die Linie drücken. Die Regensburger überraschten die Hanseaten mit ihrer aggressiven und laufintensiven Spielweise.
Der Tabellenletzte hielt auch in der zweiten Halbzeit weiter leidenschaftlich dagegen. Den drückenden Hamburgern fiel in der Offensive nur wenig ein. Da musste am Ende ein erneuter Elfmeterpfiff her. (dpa)
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel wurde um 17.08 Uhr aktualisiert.