Wo die Osterfeuer im Landkreis Stade stattfinden

Osterfeuer sind im Landkreis Stade wieder möglich. Foto: Kordländer
Zwei Jahre lang war das Brauchtum aufgrund der Corona-Pandemie verboten. In diesem Jahr kehren die Osterfeuer zurück - allerdings nicht überall. Eine interaktive Karte gibt einen Überblick der Osterfeuer im Landkreis Stade.
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Die traditionellen Osterfeuer an Karsamstag sind in vielen Teilen Norddeutschlands ein beliebtes Treffen für Jung und Alt. Hunderte Menschen werden sich am Osterwochenende im Freien versammeln, um den Brauch nach der zweijährigen pandemiebedingten Zwangspause wieder zu feiern. Der Landkreis Stade hatte bereits im Februar mitgeteilt, dass Osterfeuer in diesem Jahr wieder erlaubt sind.
Oft richten Freiwillige Feuerwehren, Dorfgemeinschaften oder Sportvereine die Feuer aus. Dazu wird Grünschnitt gesammelt und dann auf freien Flächen zu Haufen aufgeschichtet. Die Feuer sollen den Winter vertreiben und den Frühlingsbeginn einläuten. In Ostfriesland heißen Osterfeuer "Paaskefüür", wobei sich das plattdeutsche Wort "Paasken" (Ostern) vom jüdischen Passah-Fest ableitet. Dabei steht das Feuer für das Licht der Welt und für Hoffnung.
Interaktive Übersicht der Osterfeuer in der Region
Die interaktive Karte zeigt, wo im Landkreis Stade die Osterfeuer stattfinden. So gehts: Auf das Flammensymbol klicken, um die Beschreibung zu sehen. Für eine Detailansicht die Karte hereinzoomen. Hinweise auf weitere Osterfeuer in der Region nimmt das TAGEBLATT unter online@tageblatt.de entgegen.
Nicht stattfinden werden die Osterfeuer in Buxtehude-Altkloster, an der Elbe in Grünendeich, am Wetternweg in Guderhandviertel und in Hammah neben dem Hochzeitswald. Auch die Satansadler in Buxtehude haben das Osterfeuer abgesagt.
Was erlaubt ist – und was nicht
Damit der Osterbrauch entspannt gefeiert werden kann und dabei Gesundheit und Natur nicht leiden, sind einige Regeln zu beachten. Darauf weist der Landkreis hin. Die Osterfeuer als öffentliche Veranstaltung müssen bei den Ordnungsämtern der Gemeinden, Samtgemeinden oder der Hansestädte angemeldet werden, die dann die Zulässigkeit, zum Beispiel den ausreichenden Abstand zu Gebäuden, prüfen.
Verbrannt werden dürfen ausschließlich natürliche, unbehandelte Hölzer wie Baum- und Strauchschnitt. Holzabfälle, wie Bauholz, Paneele, Laminat, oder Abfälle wie Reifen oder Altöl haben auf dem Osterfeuer nichts zu suchen. Beim Verbrennen dieser Abfälle entstehen giftige Abgase, die die Umwelt und die Gesundheit beeinträchtigen. Wer das Osterfeuer dennoch zur Müllverbrennung nutzt, begeht eine Ordnungswidrigkeit und kann strafrechtlich belangt werden. Auch Brandbeschleuniger wie Benzin dürfen nicht verwendet werden.
Frühestens 14 Tage vor der Veranstaltung sollte das Material zum Osterfeuerplatz gebracht werden. Der Grund: Kleintiere ziehen gerne in das Dickicht ein. Vögel fangen dort an zu brüten und Igel finden hier Unterschlupf. Beim Osterfeuer können sie qualvoll in den Flammen umkommen. Der Kreis Stade empfiehlt daher, das Osterfeuer erst am Tag der Veranstaltung aufzuschichten, das Brennmaterial noch einmal zu sichten und eventuell darin befindlichen Tieren die Flucht zu ermöglichen.
Auch der Nabu Niedersachsen verweist auf die Gefahren für Tiere durch die traditionellen Feuer. "Alljährlich werden die Osterfeuer zum Scheiterhaufen für Käfer und Wildbienen, Hasen und Kaninchen, Igel und Spitzmäuse sowie einige weitere Arten", warnte Matthias Freter vom Nabu Niedersachsen bereits im März. "Vor allem in diesem Jahr, wo Ostern in die späte Frühlingszeit fällt, sind diese Tiere bereits sehr aktiv." Die Gefahr könne minimiert werden, wenn Äste, Gestrüpp oder Stämme erst spät aufgehäuft und sicher und eng gelagert würden.
Die Reste des Osterfeuers sind im Anschluss möglichst bald ordnungsgemäß zu entsorgen und dürfen nicht zurückgelassen werden. Private Osterfeuer sind verboten. Sie stellen rechtlich eine Ordnungswidrigkeit dar und können mit einem Bußgeld geahndet werden. Der Landkreis behält sich Kontrollen vor. Bei Verstößen hat der Veranstalter des Feuers mit einem Verfahren zu rechnen. (br/fe/vdb)

Da die Corona-Beschränkungen langsam zurückgenommen werden, sind auch wieder Osterfeuer möglich. Foto: Archiv
