Zähl Pixel
Trinkwasser

Zu wenige Wasserspender: Obdachlose in Hamburg sind Hitze „schutzlos ausgeliefert“

Ein Mann trinkt aus einem öffentlichen Wasserspender an der Außen Alster. Bisher gibt es 48 Trinkwasserspender im Stadtgebiet. Foto: Marcus Brandt/dpa

Ein Mann trinkt aus einem öffentlichen Wasserspender an der Außen Alster. Bisher gibt es 48 Trinkwasserspender im Stadtgebiet. Foto: Marcus Brandt/dpa

Eigentlich hatte sich die Hamburger Koalition als Zielmarke gesetzt, 100 Wasserspender im öffentlichen Raum aufzustellen. Nicht mal die Hälfte hat die Hansestadt bisher umgesetzt. Eine Bevölkerungsgruppe leidet aktuell ganz besonders unter diesem Missstand.

Montag, 10.07.2023, 16:00 Uhr

Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!

Der Ausbau von Trinkwasserspendern kommt in Hamburg nur schleppend voran. Das zeigt die Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage der Linken in der Hamburgischen Bürgerschaft. Danach gibt es 48 Trinkwasserspender in der Stadt. Die meisten davon - nämlich 43 - befinden sich an öffentlichen Toiletten.

Hamburg Wasser bietet fünf Trinkwassersäulen an der Alster, den Landungsbrücken, im Stadtpark und im Wilhelmsburger Inselpark an. Das sei insgesamt zu wenig, kritisierte der umweltpolitische Sprecher der Linken, Stephan Jersch. Zuerst hatte der Norddeutsche Rundfunk (NDR) berichtet.

Hamburg hinkt eigener Zielmarke hinterher

Denn seit diesem Jahr gilt eine EU-Richtlinie, wonach sich die Mitgliedstaaten verpflichten, den Zugang zu sicherem Trinkwasser für alle Bürgerinnen und Bürger zu verbessern. Vor allem Obdachlose seien Hitzewellen schutzlos ausgeliefert, so Jersch. Auch im Hinblick auf den Hitzeaktionsplan für Hamburg müsse der Ausbau höchste Priorität haben.

Hamburgs rot-grüne Koalition hatte sich vor Jahren die Zielmarke von 100 Trinkwasserspendern gesetzt - bislang sei aber nur die Hälfte geschafft. In diesem Jahr will Hamburg Wasser vier bis fünf weitere Trinkwasserbrunnen errichten. (dpa)

Weitere Themen

Weitere Artikel

T Irmelin Sloman: „Das Chilehaus ist für mich wie Magie“

Wir treffen Irmelin Sloman zum Interview am Chilehaus – wo sonst? Ihr Urgroßvater, der „Salpeter-König“ Henry B. Sloman, ließ das inzwischen ikonische Kontorhaus, in das sie sich als Kind schockverliebte, vor exakt 100 Jahren bauen.