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Familienclan belagert Stader Krankenhaus

Archivfoto: Schulz

Archivfoto: Schulz

Es begann mit einem Rettungsdiensteinsatz in Hemmoor (Landkreis Cuxhaven) und endete mit einer Belagerung des Stader Elbe Klinikums: Ein Großaufgebot der Polizei aus der Region sicherte in der Nacht zu Sonntag den Klinikbetrieb am Schwarzen Berg.

Sonntag, 26.01.2020, 13:56 Uhr

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Am späten Samstagabend mussten die Notfallsanitäter des Rettungsdienstes ein Mitglied eines Familienclans in Hemmoor wegen eines medizinischen Notfalls behandeln. Er kam im Rettungswagen ins Stader Elbe Klinikum, musste reanimiert werden – und verstarb. Die Nachricht verbreitete sich innerhalb der polizeibekannten Familie offenbar in Windeseile. Zahlreiche Angehörige fanden sich beim Elbe Klinikum am Schwarzen Berg in Stade ein.

Mehrere Dutzend Angehörige waren vor Ort, blockierten mit ihren Fahrzeugen die Zufahrten. Da zu befürchten war, dass die aufgebrachte Menge den Betrieb des Krankenhauses massiv stören könnte, machte sich ein Großaufgebot von Einsatzkräften der Polizei auf den Weg zum Elbe Klinikum. Dem Vernehmen nach waren Streifenwagen aus Stade, Buxtehude, Bremervörde, Rotenburg und Zeven vor Ort.

Die Polizisten riegelten das Elbe Klinikum ab. Einige Familienmitglieder hatten das Krankenhaus schon betreten und mussten nach draußen geleitet werden. Der Sprecher der Stader Polizeiinspektion, Rainer Bohmbach, bestätigte den Vorfall am Sonntagmittag auf Nachfrage. Nach dem deeskalierenden Einschreiten der Beamten habe sich die Lage beruhigt. „Wir haben viele Gespräche geführt. Die Familienoberhäupter haben dabei kooperativ mitgearbeitet“, sagte der Polizeisprecher.

Körperliche Auseinandersetzungen oder Verletzte habe es demnach nicht gegeben, der Klinikbetrieb habe aufrechterhalten werden können. Den Angehörigen sei die Todesnachricht überbracht worden, im Laufe der Nacht hätten sie dann das Stader Klinikgelände wieder verlassen.

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