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Biomülltonnen im Alten Land werden kontrolliert

Plastik gehört nicht in die Biotonne. Doch nicht alle halten sich daran.

Plastik gehört nicht in die Biotonne. Doch nicht alle halten sich daran.

Fast jede zehnte Tonne mit Biomüll wird im Kreis Stade falsch befüllt, melden die Abfallberaterinnen und kündigen neue Kontrollen an. Dieses Mal steht das Alte Land im Fokus.

Dienstag, 18.10.2022, 07:00 Uhr

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Die Biomüll-Kampagne des Landkreises Stade geht weiter: Abfallberaterinnen werden am Mittwoch, 19. Oktober, im Alten Land Sichtkontrollen durchführen. Denn beinahe jede zehnte Biomülltonne wird im Landkreis falsch befüllt - etwa mit Kleintierstreu, Zigarettenkippen oder verpackten Lebensmitteln. Das soll sich künftig ändern. Sollten die Tonnen besonders viele Fremdstoffe enthalten, bleiben sie stehen und werden nicht geleert.

Bei den letzten Kontrollen in Stade-Schölisch blieben 3,8 Prozent der Biomülltonnen stehen. Zuvor hatte es in Buxtehude-Altkloster (3,3 Prozent) und Harsefeld (4,1) ähnliche Quoten gegeben.  

Eine Abfallberaterin des Landkreises Stade kontrolliert eine Biomülltonne. Foto: LK Stade/Dede

Eine Abfallberaterin des Landkreises Stade kontrolliert eine Biomülltonne. Foto: LK Stade/Dede

Was alles in die Biomülltonne, aber auch in die anderen Mülltonnen gehört, darüber informiert das Kreisamt online. Zudem liefere die Abfall-App ebenfalls umfangreiche Informationen rund um die Abfallentsorgung. Die App steht zum kostenlosen Download im App-Store von Apple und im Google-Play-Store bereit.

66 Prozent der Haushalte im Landkreis Stade besitzen eine Biomülltonne

Bioabfälle machen den größten Anteil der getrennt gesammelten Siedlungsabfälle aus. Insgesamt gibt es im Landkreis Stade 50.881 Biotonnen. Rund 16.000 Tonnen Bioabfälle aus dem Landkreis Stade wurden 2021 in verschiedenen Verwertungsanlagen kompostiert. Es handelt sich um einen aktiven Ressourcen- und Klimaschutz durch die Kompostierung oder Vergärung der Bioabfälle. Das bei der Vergärung gewonnene Biogas können die Kohle- und Erdöl-Nutzung zu einem gewissen Teil ersetzen.

Gärrückstände und Komposte, die als Dünger auf landwirtschaftlichen Flächen aufgetragen werden, ersetzen Kunstdünger und Torf. 

Mit den Sichtkontrollen sollen die Bürger für die richtige Mülltrennung sensibilisiert werden, die aus verschiedenen Gründen wichtig ist. Gleichzeitig ist die getrennte Sammlung für Haushalte und Gewerbebetriebe Pflicht. Wer wiederum auf dem eigenen Grundstück die Bioabfälle kompostiert, ist davon befreit.

66 Prozent der Haushalte im Landkreis Stade besitzen eine Biomülltonne, die es hier seit 1996 gibt. Einige davon teilen sich mit den Nachbarn eine Tonne, da sich etwa für Singlehaushalte eine eigene nicht lohnt. Durchschnittlich 78 Kilogramm Bioabfall pro Einwohner und Jahr kommen so zusammen. (st)

Corona sorgt für mehr privaten Biomüll

Wegen der Corona-Pandemie hat sich das Aufkommen an Biomüll in Deutschland deutlich verändert. In Großküchen, Restaurants, Kantinen und auf Märkten fielen im Jahr 2020 insgesamt 1,1 Millionen Tonnen des kompostierbaren Mülls an, 17,3 Prozent weniger als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte.

Demgegenüber stieg die Menge an Abfall aus der Biotonne. Und zwar um 7,3 Prozent auf 5,0 Millionen Tonnen an. Hinzu kam eine leichte Zunahme um 0,2 Prozent auf 5,7 Millionen Tonnen bei den Garten- und Parkabfällen.

Insgesamt 11,8 Millionen Tonnen Biomüll wurden von Entsorgungsunternehmen eingesammelt - knapp ein Viertel (plus 23,7 Prozent) mehr als noch zehn Jahre zuvor. 97 Prozent aller biologischen Abfälle, die an Abfallentsorgungsanlagen angenommenen wurden, seien recycelt worden. Unter anderem seien daraus 4,8 Millionen Tonnen Kompost und 746,6 Millionen Kubikmeter Biogas gewonnen worden, erklärte das Bundesamt. (dpa)

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