Diese 17 Ziele will die Gemeinde Jork in den nächsten Jahren erreichen

Gemeinsam setzen Ratsvorsitzender, Bürgermeister und Fraktionsvorsitzende ihre Unterschrift unter die 17 Zielvereinbarungen. Foto: Vasel
Nach 40 Tagen auf dem Berg Sinai hatte Moses seine Zehn Gebote von Gott erhalten. Vier Tage benötigte der Rat der Gemeinde Jork in einem Workshop, um sich 17 Zielvorgaben zu geben. Damit setzt sich die Politik große Ziele.
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Gemeinsam setzten der Ratsvorsitzende Klaus Hubert (BVJ) und der Bürgermeister Matthias Riel (parteilos) mit den vier Fraktionsvorsitzenden Michael Eble (CDU), Partho Banerjea (BVJ), Christian Au (SPD) und Gunther Müller (Grüne) sowie Peter Rolker (FDP/Piraten) am Donnerstagabend in der Altländer Festhalle ihre Unterschrift unter die 51 Seiten starke Vereinbarung.
Im Grunde ist es eine Prioritätenliste für die nächsten Jahre - über die Wahlperiode hinaus. „Diese muss jetzt mit Leben und Inhalten gefüllt werden“, sagte Riel mit Blick auf die Politik und die Verwaltung. Die Vereinbarung sei in dieser Form „einzigartig“ und „vorbildhaft“ für Kommunen.
Nahversorger soll an die Este
Worauf haben sich beide Seiten verständigt? Die Altländer wollen 2023 in das Dorfentwicklungsprogramm aufgenommen werden. Bei dem Programm des Landes winkt eine Förderung von 53 Prozent in den Bereichen (Fahrrad-)Verkehr, Tourismus, Wirtschaft und Baukultur.
Außerdem hat die Politik die Ansiedlung eines Nahversorgers an der Este auf dem Zettel - inklusive der Fortschreibung des Einzelhandelskonzepts.
Rad- und Wanderwegenetz soll überarbeitet werden
Des Weiteren will der Rat sich bei der Wohnflächenentwicklung einig werden - und neue Flächen im Einklang mit der Kulturlandschaft ausweisen. Dass der Klimawandel auch die Altländer trifft, zeigt sich auch in den Wohngebieten. Bei Starkregen kommen die Kanäle an ihre Grenzen - vor allem in den älteren Wohngebieten.
Die Politik will ein Gesamtkonzept für die kommunale Oberflächenentwässerung entlang des 130 Kilometer langen Straßennetzes für die ganze Gemeinde erstellen und ab 2024 umsetzen.
Das Rad- und Wanderwegenetz der Gemeinde Jork soll überarbeitet werden - nicht nur für Touristen und Ausflügler, sondern auch für Einheimische wie Schüler. 2023/2024 soll ein Radwegekonzept vorliegen.
Jork setzt auf interkommunale Zusammenarbeit
Die Gemeinde Jork will neue Gewerbeflächen schaffen, alle Grundstücke im Ostfeld sind verkauft. Ab 2024 sollen Flächen planerisch gesichert werden.
Der Borsteler Hafen mit der Tjalk „Annemarie“ soll als einer der Traditionskerne zu einem touristischen Juwel werden und Natur und Geschichte erlebbar machen. Ein Planungsbüro wird beauftragt - auch, um Fördermittel zu erschließen.
Außerdem wollen die Jorker mit der Samtgemeinde Lühe ein Tourismuskonzept auch unter Einbeziehung der Wirtschaft erarbeiten lassen. Das Welterbe bleibt ein Ziel der Altländer, verbunden mit der Co-Finanzierung der Welterbe-Stelle und dem Hollerweg-Ausbau.
Barrierefreiheit im Fokus
Der Neubau der Grundschule mit Halle und Sportplatz nördlich der Oberschule (Schulcampus) wird mit mehr als 30 Millionen Euro ein Riesenprojekt, zeitgleich soll ein Konzept für die alten Standorte (Westerminnerweg/Ladekop) her.
Barrierefreiheit bekommt in Zukunft einen höheren Stellenwert, die Politik verpflichtet sich, Menschen mit Behinderungen eine gleichberechtigte Teilhabe zu ermöglichen - vor allem durch barrierefreie Gebäude und Straßen.
2,75 Millionen Euro werden bis 2024 investiert, um ein gemeinsames Gerätehaus für die Ortsfeuerwehren Königreich und Estebrügge an der Este zu errichten.
Klimaschutzregion will vor Ort Energie gewinnen
Kosten explodieren, Fachkräfte sind Mangelware: Deshalb will Jork auf mehr Kooperation setzen - unter anderem durch interkommunale Zusammenarbeit. Und auch auf Klimaschutz- und Energiesicherheit liegt ein Fokus. Das Klimaschutzkonzept Altes Land/Horneburg wird fortgeschrieben. Weiteres Ziel: mehr regionale Energiegewinnung. Vorzugsweise mit Horneburg und Lühe will Jork eine Potenzialflächenanalyse für Windenergie und Photovoltaikfreiflächen erstellen.
Weitere Themen: Energetische Quartierkonzepte für weitere Ortsteile und mehr Druck auf Land und Bund beim Küstenschutz.

Gemeinsam setzen Ratsvorsitzender, Bürgermeister und Fraktionsvorsitzende ihre Unterschrift unter die Zielvereinbarung. Foto: Vasel