Miese Sexportal-Abzocke trifft Männer in der Region

Weil sie sich schämen oder den Webseitenbesuch vor der Ehefrau verheimlichen wollen, zahlen viele Männer die ungerechtfertigten Rechnungen. Foto: Christin Klose/dpa-tmn
Weil sie sich auf Porno- oder Dating-Webseiten tummelten, erhalten zahlreiche Männer derzeit Rechnungen für angebliche Mitgliedschaften von Betrügern. Die Masche ist perfide: die Briefe kommen teils mit Fotos per Post in Haus.
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Immer häufiger setzen Abzocker auf das Schamgefühl ihrer Opfer und schicken unerwartete Rechnungen per Post für angebliche Mitgliedschaften in Dating-Portalen mit eindeutigen Absichten. Darauf weist die Verbraucherzentrale hin. Einige Portale drucken demnach sogar ungefragt Fotos der Betroffenen auf die Rechnung.
Die Masche dahinter: „Im Zusammenspiel mit dem sexuellen Bezug des Websitenamens, der prominent im Briefkopf abgedruckt ist, sollen sich die Verbraucher anscheinend bloßgestellt fühlen“, erklären die Verbraucherschützer. Wie sie an die Fotos der Betroffenen gekommen sind, bleibe dabei unklar. Simon Götze, Rechtsexperte der Verbraucherzentrale, erklärt: „Die Unternehmen gelangen durch verschiedene Methoden an persönliche Daten der Verbraucher."
Wer sicher ist, keine Mitgliedschaft bei so einem Portal abgeschlossen zu haben, sollte sich rechtlich beraten lassen und unbedingt Widerruf einlegen, raten die Verbraucherschützer.
Bremerhavener bekommt gefälschte Rechnung für Telefonsex
Erst vor wenigen Tagen hat ein Mann aus Bremerhaven einen Brief einer angeblichen Inkasso-Firma erhalten. Darin heißt es, dass er die Rechnung für einen Telefonsex-Service nicht bezahlt haben soll. Eine dreistellige Summe sei fällig.
Der Bremerhavener ist verunsichert, eine solche Nummer hat er nicht angerufen. Er recherchiert den Namen der Firma im Internet und findet heraus, dass es sich um Betrug handelt. Er informiert die Polizei und erstattet Anzeige.
Im Betrugsfall Anzeige erstatten
Die Polizei empfiehlt in dem Zusammenhang ein solches Schreiben zuerst auf Plausibilität und Echtheit zu überprüfen. Auf keinen Fall Geld auf Konten im Ausland zu überweisen, nicht auf gefälschte Schreiben zu antworten, keine Formulare auf Webseiten auszufüllen, keine persönlichen Daten anzugeben und im Betrugsfall Anzeige zu erstatten. (dpa/tmn/red)