Nächste Sturmflut droht: Deichtor am Lühe-Anleger bleibt zu

Sturmflutsaison: Das Deichtor am Lühe-Anleger in Grünendeich bleibt zu. Foto: Vasel
Aufgrund der Sturmflutwarnung bleibt das Deichtor am Lühe-Anleger in Grünendeich – zunächst bis Montag – geschlossen. Der Parkplatz könnte wieder überschwemmt werden - wie am vergangenen Wochenende.
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Am Sonnabend werden das Nacht-Hochwasser beziehungsweise das Morgen-Hochwasser im Weser- und Elbegebiet etwa 1,5 m höher als das mittlere Hochwasser eintreten, meldet das Bundesamt für Schifffahrt und Hydrografie (BSH).
Vor nicht mal eine Woche fegte das Sturmtief "Nadia" über Norddeutschland hinweg und sorgte für spektakuläre Bilder und Feuerwehreinsätze. Zahlreiche Schaulustige zog es auf die Elbdeiche. Die Flut lief 2,50 Meter über dem mittleren Tide-Hochwasser auf, das Vorland war komplett überflutet, die Wellen schlugen oberhalb des Deichfußes gegen die zum Teil gepflasterte Außenböschung. „Es bestand keine Gefahr. Bis zur Deichkrone waren es noch rund sechs Meter“, unterstrich der Oberdeichrichter der I. Meile Altenlandes, Dierk König. Allerdings habe die leichte Sturmflut viel Treibsel angespült. „Die Entsorgung wird mehrere 10 000 Euro kosten“, sagte der Oberdeichrichter der II. Meile Alten Landes, Wilhelm Ulferts. Mitte dieser Woche werde die nächste Sturmflut erwartet.
Lühe-Anleger ist Top-Ausflugsziel im Alten Land
Die Deichrichter waren entspannt. Auf dem Deich stehen sie mit der Feuerwehr erst ab 4,50 Meter über dem mittleren Tide-Hochwasser. Dann werden die Einsatzzentralen in Jork und in Steinkirchen besetzt, die Sandsack-Befüllmaschinen startklar gemacht. Allein 28.000 leere Sandsäcke lagern im Ostfeld, 500 sind vorgepackt. Ulferts: „Wir und unsere Deiche sind für schwere Sturmfluten gerüstet.“
Der Lühe-Anleger ist das Top-Ziel der Ausflügler im Alten Land. Eine Dampferbrücke gibt es hier seit dem 19. Jahrhundert, der Platz wurde aber erst 1964 bis 1968 – nach der Sturmflut von 1962 – auf fünf Meter NN aufgespült, verbunden mit dem Bau des Lühe-Sperrwerks.