Schnelles Internet: Glasfaser Nordwest steht in Jork in den Startlöchern

40 Kilometer Glasfaserbündel werden verlegt: Björn Muth, Michael Grotheer, Florian Nierke und der Glasfaser-Nordwest-Geschäftsführer Andreas Mayer vor dem Technikschrank im Ostfeld (von links). Foto: Vasel
Kein symbolischer Spatenstich: Stattdessen haben Glasfaser Nordwest und EWE Netz am Dienstag den zentralen Technikschrank geöffnet. Dieser ist das Herzstück des schnellen Internets in Jork, Borstel und Ladekop. Im Sommer sollen 3500 Haushalte angeschlossen sein.
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Für den symbolischen ersten Spatenstich war es ohnehin zu kalt, der Boden ist durch den Frost hart wie Beton. Doch die Tiefbauarbeiten werden ohnehin erst 2023 starten. Der Grund: Die Gemeinde Jork will, dass die Straßen und Wege lediglich ein Mal aufgerissen werden. Deshalb soll sich die Glasfaser Nordwest - ein Gemeinschaftsunternehmen von EWE und Telekom - mit dem Mitbewerber Deutsche Glasfaser abstimmen. „Wir wollen schnellstmöglich starten“, sagte Glasfaser-Nordwest-Geschäftsführer Andreas Meyer dem TAGEBLATT. Im Sommer, so die neue Planung, sollen in den Ortsteilen Jork, Ladekop und Borstel die ersten Hausanschlüsse gebaut werden, im August/September 2023 wird das Ausbauprojekt voraussichtlich abgeschlossen sein. Er hofft, dass der firmeninterne Zeitplan gehalten werden und der Ausbau „zügig starten kann“. Die Gemeinde Jork muss den Ausbau genehmigen.
Private und Firmen werden im Sommer 2023 angeschlossen
Das Unternehmen hat einiges vor: Im Ostfeld steht bereits der zentrale Technikcontainer. Im Zuge der Tiefbauarbeiten wird die EWE Netz - als ausführendes Unternehmen - rund 40 Kilometer Glasfaserbündel spatensicher tief im Untergrund verbuddeln. Außerdem werden 40 kleinere Technikschränke im Ausbaugebiet aufgestellt. Insgesamt werden bei einer 100-prozentigen Abdeckung inklusive der Hausanschlüsse 400 Kilometer verlegt. Die beauftragten Tiefbau- und Technikfirmen stehen in den Startlöchern.
Das Material ist bestellt. Neun Monate vor der offiziellen Verkündung des Projekts begannen bereits die Vorbereitungen - im Zuge der notwendigen kartellrechtlichen Genehmigung. Die Glasfaser Nordwest steht als Infrastrukturfirma für einen bedingungslosen Anbau - im Fachjargon Open-Access-Ansatz. Deshalb können sowohl Private als auch Firmen ihre Anbieter frei wählen: Zurzeit sind die EWE, die Deutsche Telekom und die Stadtwerke Buxtehude als Vermarktungspartner aktiv. Im Sommer 2023 werden sie ihre Kunden freischalten können.
Im Juli 2022 hatte die Glasfaser Nordwest den Ausbau eines Glasfasernetzes in Jork für mehr als 3500 Haushalte und Unternehmen angekündigt, im Herbst 2021 startete die Vorbereitung.

So sieht ein Glasfaserbündel aus. Foto: Vasel
Im Ostfeld schlagt das „Herz“ des Glasfasernetzes
Zu Beginn werden die Hauptkabel zu den Verteilern verlegt, der Startpunkt ist der große Technikcontainer im Ostfeld. Im Zuge der Verlegung der Glasfaserbündel werden Abzweiger an den Grundstücksgrenzen zu den Gebäuden vorbereitet. Auf Wunsch erfolgt der Anschluss. Der Ausbau auf öffentlichem Grund wird etwa sechs Monate dauern. Verlegt werden ausschließlich FTTH-Anschlüsse, das steht für „Fiber to the Home“, also Glasfaser bis in die Wohnung. Auf Kupferkabel wird verzichtet. Mit dem schnellen Internet werden stabile Geschwindigkeiten von bis zu 1000 Mbit/s „garantiert“. Das Netz sei „sehr ausfallsicher“.