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Altes Land

Schulen und Rotary Club sammeln Schulsachen für Ukraine-Flüchtlinge

In der Gemeinde Jork und der Samtgemeinde Lühe werden Spenden für ukrainische Schüler gesammelt. Symbolfoto: CTK/dpa

In der Gemeinde Jork und der Samtgemeinde Lühe werden Spenden für ukrainische Schüler gesammelt. Symbolfoto: CTK/dpa

Aus der Ukraine geflüchtete Kinder und Jugendliche sollen möglichst schnell in Kitas und Schulen untergebracht werden. Zum gelungenen Start fehlt es an Rucksäcken, Federtaschen oder Heften.

Dienstag, 29.03.2022, 17:12 Uhr

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Was können wir hier vor Ort aktiv tun, um den geflüchteten Menschen aus der Ukraine zu helfen? Diese Frage stellte sich der Rotary Club Altes Land. Schnell wurde klar, dass man insbesondere den Kleinsten und ihren Familien helfen möchte.

In Kooperation mit den Schulen im Alten Land wurde das Projekt „Schul-Starter-Sets“ entwickelt. Die Idee: „Wir möchten die geflüchteten Kinder vor Ort mit Schultaschen, Schreibmaterialien und Heften für die Schule ausstatten“, sagt Rotarier Heiner Schlichtmann. So soll der ohnehin schon schwierige Start an der Schule in einem fremden Land etwas leichter gemacht und die Familien direkt entlastet werden.

Wo im Alten Land Sammelstellen zu finden sind

Die Oberschulen in Jork und Steinkirchen sowie die Grundschulen in Jork, Jork-Königreich, Steinkirchen, Hollern-Twielenfleth und Guderhandviertel sind bei der Aktion dabei. Gemeinsam arbeiten die Lehrkräfte und Unterstützer aus dem Alten Land zusammen, um den Kindern aus der Ukraine einen möglichst guten Start in das Lernen an den Schulen vor Ort zu ermöglichen. Es werden Arbeitsmaterialien wie Hefte, Deutsch-Bücher und Schreibmittel organisiert.

An den teilnehmenden Schulen können noch bis zum 1. April gut erhaltene Schultaschen, Rucksäcke, Federtaschen und Turnbeutel abgegeben werden. Auch in den anstehenden Osterferien und danach werden Sachspenden zum Schulstart in Sammelstellen in der Gemeinde Jork und der Samtgemeinde Lühe angenommen. Dazu zählen Brockmann-Landtechnik im Ostfeld 14 in Jork und der Obsthof „Ramdohr“ in der Hollernstraße 156 in Hollern-Twielenfleth. Weitere Infos zur Sammelaktion für Kinder aus der Ukraine gibt es auf der Internetseite der Rotarier.

KMK-Experten: Ukrainische Kinder sollen Kitas und Schulen besuchen

In den Einrichtungen könnten sie Deutsch lernen, ihren Bildungsweg fortsetzen, Kontakte zu Gleichaltrigen knüpfen und Hilfe bei der Bewältigung möglicher Traumata erhalten. 

Zuletzt gab es Diskussionen darüber, ob ukrainische Kinder und Jugendliche schnell in das deutsche Bildungssystem integriert oder eher nach ukrainischem Vorbild betreut und beschult werden sollten, damit ihre kulturelle Identität erhalten bleibt. Die ukrainische Generalkonsulin Iryna Tybinka hatte dies gefordert. Es gehe um einen vorübergehenden Aufenthalt in Deutschland.

Diskussionen über Unterrichtsangebote in ukrainischer Sprache

Die Wissenschaftler empfehlen nun in ihrer Stellungnahme „unterrichtsergänzende Bildungsangebote“ auf Ukrainisch „im Rahmen des Möglichen“. Dafür spreche etwa, dass bei den geflüchteten Familien eine hohe Motivation bestehe, so bald wie möglich in ihr Land zurückzukehren. In der Stellungnahme weisen die Expertinnen und Experten aber auch daraufhin, dass ukrainischsprachige Lehrkräfte dafür „gewonnen und professionalisiert“ werden müssten. Eine schnelle Umsetzung dürfte angesichts der aktuellen Herausforderungen an den Schulen kaum zu leisten sein, heißt es weiter.

Nach Auffassung der Expertinnen und Experten sollten kleinere Kinder im Grundschulalter direkt in Regelklassen gehen und nicht in sogenannte Vorbereitungsklassen, in denen nur ukrainische Schüler sitzen. Die Kommission hält auch nicht viel von Unterricht in Sammelunterkünften, „da dies weder Kontakt zu bereits in Deutschland lebenden Kindern und Jugendlichen noch die mit Schule verbundene Erfahrung von Normalität ermöglicht und in Sammelunterkünften schulische Infrastruktur fehlt“. (bv/dpa)

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