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Vermisster Arian: Suche in Kanalisation – „Leise Strategie“ für die Nacht

Auch in Estorf im Kreis Stade untersuchen Retter Gräben und Rohre.

Auch in Estorf im Kreis Stade untersuchen Retter Gräben und Rohre. Foto: Philipp Schulze/dpa

Arian aus Elm bleibt verschwunden. Auch am Freitag wird die Suche unvermindert fortgesetzt, die Polizei hat noch einmal ihre Strategie geändert. Ein Vermisstenfall um einen autistischen Jungen aus dem Jahr 2022 könnte helfen.

Von Redaktion Freitag, 26.04.2024, 19:35 Uhr

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Update: 20 Uhr

Von Arian fehlt seit vier Tagen fehlt jede Spur, doch die Rettungsmannschaften geben nicht auf: Bei der Suche nach dem Sechsjährigen rund um Elm bei Bremervörde ist die Zahl der Einsatzkräfte am Freitag noch einmal aufgestockt worden. Die Bundeswehr beorderte weitere 150 Soldatinnen und Soldaten nach Bremervörde westlich von Hamburg. Ein Lebenszeichen von dem Kind gab es allerdings weiterhin nicht. „Die Hoffnung bei den Einsatzkräften ist noch enorm hoch“, sagte Polizeisprecherin Sara Mehnen. „Wir wissen aber, dass die Zeit gegen uns spielt.“

Am Freitagnachmittag nahmen die Einsatzkräfte auch Rohre um den Wohnort des Jungen ins Visier. Ein Spezialist des Technischen Hilfswerks (THW) hatte die Umgebung am Freitag auf mögliche Verstecke insbesondere an Kanälen und Gräben an Feldern in dem Gebiet geprüft. „Der hat sich hier in diesen Bereichen nochmal die Kanalisation angeschaut, hat geguckt, in welchen Bereichen denn Möglichkeiten wären, dass sich ein Mensch darin verstecken könnte“, sagte Polizeisprecherin Sara Mehnen. Kräfte des Technischen Hilfswerks und der Feuerwehr untersuchten diese Orte am Freitagnachmittag.

Polizisten gehen auf der Suche nach dem vermissten Arian am Ufer der Oste entlang.

Polizisten gehen auf der Suche nach dem vermissten Arian am Ufer der Oste entlang. Foto: Philipp Schulze/dpa

Suche nach Arian: Einsatzkräfte setzen auf „leise Strategie“ in Nacht

In der Nacht zum Sonnabend werden die Einsatzkräfte eine „leise Strategie“ einsetzen. Das sagte Polizeisprecherin Mehnen am Freitagabend. In vorherigen Nächten wurde unter anderem Feuerwerk abgebrannt, da der Junge dies möge. Damit erhoffte sich die Polizei eine Spur zu dem Jungen zu bekommen. Die Einsatzstrategie werde mit vielen besprochen, sagte die Polizeisprecherin - darunter ist auch eine Expertin für Autismus.

Die Bundeswehr soll laut Polizeisprecherin in der Nacht zu Sonnabend mit rund 200 Soldaten nach dem Jungen suchen. Dabei sollen Nachtsichtgeräte unterstützen, die Soldaten sollen in kleinen Gruppen unterwegs sein.

Weniger Kräfte bei der Suche einzusetzen oder diese nach mehreren Tagen einzustellen, ist laut Polizei weiterhin keine Option. „Auf gar keinen Fall“, betonte die Sprecherin.

Arian wird seit Montagabend vermisst. Hunderte Einsatzkräfte durchkämmen seit Tagen die Gegend rund um Elm, dem Heimatort des Sechsjährigen. Angesichts der niedrigen Temperaturen der vergangenen Tage ist die Suche zu einem Wettlauf gegen die Zeit geworden. Eine Überwachungskamera hatte den Jungen dabei gefilmt, wie er nach dem Verschwinden aus seinem Elternhaus in Richtung eines angrenzenden Waldes lief. Nach Angaben der Polizei ist Arian Autist und reagiert nicht auf Ansprachen.

Auch im Kreis Stade wird nach dem sechsjährigen Arian aus Bremervörde gesucht. In der Nacht wurde sogar ein Feuerwerk gezündet,.

Auch im Kreis Stade wird nach dem sechsjährigen Arian aus Bremervörde gesucht. In der Nacht wurde sogar ein Feuerwerk gezündet,. Foto: Polizei

Dorfbewohner sollen nur noch mitsuchen, wenn sie dazu aufgefordert werden

„Liebe Elmer, Ihr seid aufgefordert, bei der Suche nach Arian zu unterstützen!“ Doch die Dorfbewohner sollen mittlerweile nur suchen, wenn sie dazu aufgefordert werden, sagt der Mann. Das habe mit den Spürhunden zu tun. Man soll die Fährte nicht zerstören. Auf dem Zettel, der an mehreren Stellen in Elm hängt, steht auch: „Bitte durchsucht in regelmäßigen Abständen intensiv nur Eure Grundstücke.“ Die Dorfbewohner beteuern gleich, man mache das, keine Frage.

„Liebe Elmer,...“ steht auf einen Aushang mit der Bitte die eigenen Grundstücke regelmäßig zu durchsuchen.

„Liebe Elmer,...“ steht auf einen Aushang mit der Bitte die eigenen Grundstücke regelmäßig zu durchsuchen. Foto: Philipp Schulze/dpa

Die Polizei fordert die Bürger auch noch einmal auf, private Drohnenflüge zu unterlassen.

Es ist eine Suche unter erschwerten Bedingungen. Arian ist Autist. Er spricht nicht - und würde auf Zuruf von Fremden wahrscheinlich nicht reagieren. Auf Laufzetteln gibt es deshalb wichtige Hinweise für die Helfer. So sollen sie etwa den Namen des Jungen nicht rufen, weil er ängstlich reagieren und sich verstecken könnte. Helfer sollen auf Aufhäufungen achten, weil es möglich sei, dass sich der Junge, wenn er ruht, mit schwerem Material zudeckt.

Sollten Helfer ihn finden, soll nur eine Person auf ihn zugehen, sich zu ihm hocken - und nicht anfassen. Auf keinen Fall solle gejubelt werden. Wenn er liegt, ihn in liegender Position lassen. „Medizinisch absolut notwendig“, heißt es.

Polizisten gehen auf der Suche nach dem vermissten Arian über ein landwirtschaftliches Gelände.

Polizisten gehen auf der Suche nach dem vermissten Arian über ein landwirtschaftliches Gelände. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

Polizei, Rettungskräfte, Feuerwehr, auch aus dem Landkreis Stade, und die Bundeswehr sind vor Ort. Am Freitag konzentrierte sich der Einsatz auf die Gegend nordwestlich von Elm. Die Suche dort lief auch entlang des Flusses Oste. Groß ist die Sorge, dass der Junge ins Wasser gefallen sein könnte. Zudem waren die Retter abermals in dem Ortsteil. Schuppen und Garagen wurden durchsucht. Die Gemeinde hatte außerdem die für Freitag geplante Müllabfuhr abgesagt.

Zugleich änderte die Polizei ihre Taktik in der Hoffnung, Arian lebend zu finden. „Wir haben wieder neue Suchkorridore eingerichtet und suchen dort, allerdings nicht mit den langen Polizei- oder Personenketten, sondern in kleineren Gruppen“, sagte Sprecher Heiner van der Werp. Das Kind ist nur mit einem längeren Pullover, einer Jogginghose und Socken bekleidet.

Erkenntnisse aus anderen Vermissten-Fällen

Helfen könnten den Einsatzkräften auch Erkenntnisse aus vergangenen Vermisstenfällen - darunter auch der Fall eines tagelang vermissten Achtjährigen aus Oldenburg 2022. Damals hatte sich ein geistig behindertes Kind in einem Kanalsystem verirrt. Ein Spaziergänger hatte nach acht Tagen Suche ein leises Wimmern aus einem Kanaldeckel gehört - nur wenige hundert Meter vom Elternhaus des Kindes entfernt. Der Junge wurde unverletzt gerettet.

„Wir haben Ermittler, die durchgehend die Spurenauswertung machen und sich natürlich auch andere Fälle angucken“, sagte Polizeisprecherin Mehnen. Dazu zähle auch dieser Fall aus Oldenburg. Auch eine Expertin für Autismus, die die Polizei bei der Suche nach Arian berate, habe sich speziell zu diesem Fall informiert.

Suche nach vermisstem Arian geht weiter

Foto: Daniel Bockwoldt/dpa/Daniel Bockwoldt

Ein Polizist schaut auf der Suche nach einem vermissten Jungen am Freitag in ein...
Ein Polizist schaut auf der Suche nach einem vermissten Jungen am Freitag in einem Tierstall nach Spuren auf dem Boden. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa/Daniel Bockwoldt

Foto: Daniel Bockwoldt/dpa/Daniel Bockwoldt

26.04.2024, Niedersachsen, Gräpel: Ein Polizist schaut auf der Suche nach einem ...
26.04.2024, Niedersachsen, Gräpel: Ein Polizist schaut auf der Suche nach einem vermissten Jungen an einem Anleger an der Oste in ein Boot. Der sechs Jahre alte Arian aus Elm (Landkreis Bremervörde) bleibt auch am fünften Tag in Folge vermisst. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa/Daniel Bockwoldt +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: Daniel Bockwoldt/dpa/Daniel Bockwoldt

Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

Feuerwehrleute und Polizisten suchen auf einem Feld in Kranenburg.
Feuerwehrleute und Polizisten suchen auf einem Feld in Kranenburg. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

Foto: Philipp Schulze/dpa

Eine Hundeführerin hält einen Beutel mit Kinderschuhen in der Hand.
Eine Hundeführerin hält einen Beutel mit Kinderschuhen in der Hand. Foto: Philipp Schulze/dpa

Foto: Braun/Feuerwehr Stade

Stader Feuerwehr- und DLRG-Taucher arbeiten im Teich in Kranenburg eng zusammen.
Stader Feuerwehr- und DLRG-Taucher arbeiten im Teich in Kranenburg eng zusammen. Foto: Braun/Feuerwehr Stade

Foto: Philipp Schulze/dpa

Soldaten auf dem Weg nach Burweg.
Soldaten auf dem Weg nach Burweg. Foto: Philipp Schulze/dpa

Foto: Philipp Schulze/dpa

Suche am Ufer der Oste.
Suche am Ufer der Oste. Foto: Philipp Schulze/dpa

Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

Polizisten bereiten die Suche nach dem vermissten Arian vor.
Polizisten bereiten die Suche nach dem vermissten Arian vor. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

Foto: Philipp Schulze/dpa

Ballons und eine Wildkamera stehen auf einem Feld.
Ballons und eine Wildkamera stehen auf einem Feld. Foto: Philipp Schulze/dpa

Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

Feuerwehrleute und Polizisten bereiten am Donnerstag die Suche nach einem vermis...
Feuerwehrleute und Polizisten bereiten am Donnerstag die Suche nach einem vermissten Jungen vor. Der sechs Jahre alte Arian aus Elm (Landkreis Rotenburg) bleibt auch am vierten Tag in Folge vermisst. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

Arian bleibt auch am vierten Tag vermisst. Einsatzkräfte sammeln sich am Donners...
Arian bleibt auch am vierten Tag vermisst. Einsatzkräfte sammeln sich am Donnerstag bei Kranenburg. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

Foto: Daniel Reinhardt/dpa

Einsatzkräfte des Deutschen Roten Kreuzes sind mit einem Suchhund in einem Walds...
Einsatzkräfte des Deutschen Roten Kreuzes sind mit einem Suchhund in einem Waldstück im Einsatz. Von dem vermissten sechs Jahre alten Jungen aus dem niedersächsischen Bremervörde fehlt noch immer jede Spur. Foto: Daniel Reinhardt/dpa

Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

Polizeitaucher gehen auf der Suche nach einem vermissten Jungen einen Tümpel ab....
Polizeitaucher gehen auf der Suche nach einem vermissten Jungen einen Tümpel ab. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

Polizeitaucher gehen auf der Suche nach einem vermissten Jungen einen Tümpel ab....
Polizeitaucher gehen auf der Suche nach einem vermissten Jungen einen Tümpel ab. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

Foto: Daniel Reinhardt/dpa

Einsatzkräfte der Polizei und Feuerwehr auf einem Feld im Einsatz.
Einsatzkräfte der Polizei und Feuerwehr auf einem Feld im Einsatz. Foto: Daniel Reinhardt/dpa

Foto: Daniel Reinhardt/dpa

Die Einsatzleitung legte mit Blick auf eine große Lagekarte fest, welche Gebiete...
Die Einsatzleitung legte mit Blick auf eine große Lagekarte fest, welche Gebiete in welcher Reihenfolge abgesucht wurden, wie der Sprecher der Stadtfeuerwehr Bremervörde, Bastian Kynast, berichtete. Foto: Daniel Reinhardt/dpa

Foto: DLRG Stade

Bereits am Dienstagmorgen waren die DLRG Ortsgruppen aus Stade und Horneburg-Alt...
Bereits am Dienstagmorgen waren die DLRG Ortsgruppen aus Stade und Horneburg-Altes Land in Bremervörde im Sucheinsatz. Foto: DLRG Stade

Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

Ein Schild mit der Aufschrift «Achtung Wolfsgebiet» steht in der Nähe des Ortes,...
Ein Schild mit der Aufschrift «Achtung Wolfsgebiet» steht in der Nähe des Ortes, in dem ein vermisster Junge gesucht wird. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

Foto: Luftwaffe der Bundeswehr

Seit den Abendstunden am Dienstag wird ein Tornado der Luftwaffe bei der Suche n...
Seit den Abendstunden am Dienstag wird ein Tornado der Luftwaffe bei der Suche nach Arian eingesetzt. Der Kampfjet verfügt über spezielle Kameratechnik für hochauflösende Fotos. Foto: Luftwaffe der Bundeswehr (Archivfoto) Foto: Luftwaffe der Bundeswehr

Foto: Hillyer-Funke/Feuerwehr

Einsatzkräfte der Feuerwehren aus der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten suchen nach Arian.
Einsatzkräfte der Feuerwehren aus der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten suchen nach Arian. Foto: Hillyer-Funke/Feuerwehr

Foto: Hillyer-Funke/Feuerwehr

Führungskräfte der Feuerwehren aus der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten bei der Einsatzbesprechung.
Führungskräfte der Feuerwehren aus der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten bei der Einsatzbesprechung. Foto: Hillyer-Funke/Feuerwehr

Foto: Sina Schuldt/dpa

Einsatzkräfte durchsuchen ein Waldstück. Mehr als dreihundert Einsatzkräfte such...
Einsatzkräfte durchsuchen ein Waldstück. Mehr als dreihundert Einsatzkräfte suchen seit Montagabend nach einem vermissten sechs Jahre alten Kind im niedersächsischen Bremervörde. Foto: Sina Schuldt/dpa

Foto: Sina Schuldt/dpa

Einsatzkräfte laufen über einen Feldweg auf den Wald zu.
Einsatzkräfte laufen über einen Feldweg auf den Wald zu. Foto: Sina Schuldt/dpa

Foto: Sina Schuldt/dpa

In der Nacht haben Hunderte Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und DRK nach de...
In der Nacht haben Hunderte Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und DRK nach dem verschwundenen Sechsjährigen gesucht. Foto: Sina Schuldt/dpa

Foto: Sina Schuldt/dpa

Aus dem Landkreis Stade sind zahlreiche Suchtrupps aus Feuerwehr und DLRG alarmi...
Aus dem Landkreis Stade sind zahlreiche Suchtrupps aus Feuerwehr und DLRG alarmiert worden. Foto: Sina Schuldt/dpa

Foto: Sina Schuldt/dpa

Aus dem Landkreis Stade sind zahlreiche Suchtrupps aus Feuerwehr und DLRG alarmi...
Aus dem Landkreis Stade sind zahlreiche Suchtrupps aus Feuerwehr und DLRG alarmiert worden. Foto: Sina Schuldt/dpa

Foto: Sina Schuldt/dpa

Die Polizei setzte Suchhunde und einen Hubschrauber sowie eine Drohne zur Suche ...
Die Polizei setzte Suchhunde und einen Hubschrauber sowie eine Drohne zur Suche ein. Foto: Sina Schuldt/dpa

Foto: Sina Schuldt/dpa

Zahlreiche Einsatzfahrzeuge stehen vor dem Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr.
Zahlreiche Einsatzfahrzeuge stehen vor dem Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr. Foto: Sina Schuldt/dpa

Foto: Sina Schuldt/dpa

Eine Hundertschaft der Bereitschaftspolizei aus Lüneburg hat sich am Morgen eben...
Eine Hundertschaft der Bereitschaftspolizei aus Lüneburg hat sich am Morgen ebenfalls auf den Weg Richtung Elm gemacht. Foto: Sina Schuldt/dpa

Foto: Thomas Schmidt

Die Einsatzkräfte sind in großer Sorge, auch weil die Nacht mit minus drei Grad ...
Die Einsatzkräfte sind in großer Sorge, auch weil die Nacht mit minus drei Grad sehr kalt war. Foto: Thomas Schmidt

Foto: Thomas Schmidt

Auch in Elm suchen die Einsatzkräfte nach Arian
Auch in Elm suchen die Einsatzkräfte nach Arian Foto: Thomas Schmidt

Foto: Thomas Schmidt

Nicht nur im Wald oder auch auf dem Wasser, sondern auch im Wohngebiet suchen di...
Nicht nur im Wald oder auch auf dem Wasser, sondern auch im Wohngebiet suchen die 400 Einsatzkräfte. Foto: Thomas Schmidt

Bereits in der Nacht zu Freitag hatte die Polizei einige Aktionen durchgeführt, um die Aufmerksamkeit des kleinen Jungen zu erregen. So seien mit sogenannten Skybeamern Lichtkegel an den nächtlichen Himmel geworfen worden. „Auf so etwas reagiert der Junge möglicherweise positiv“, sagte der Polizeisprecher. Über Lautsprecher seien bis zum frühen Morgen auch Kinderlieder im Suchgebiet abgespielt worden.

Arians Eltern haben diese Bitte

Die Polizei teilt einen Aufruf von Arians Eltern in den sozialen Medien, in dem sie sich bei den Helfern bedanken. „Wir glauben, dass Arian sich auf Weg gemacht hat, um ein großes Abenteuer zu erleben, und das er sich nicht nur hier in Elm, sondern auch in den Gemeinden Estorf, Kranenburg, Oldendorf, Burweg bis nach Hechthausen bewegen und verstecken könnte,“ schreiben sie.

„Daher bitten wir die Anwohner der Gemeinden Estorf, Kranenburg, Oldendorf, Burweg bis nach Hechthausen weiterhin mehrmals täglich ihre Grundstücke, Schuppen, Gärten, Plätze mit Stoh oder Heu und andere Orte, an denen sich Arian versteckt haben könnte, regelmäßig zu durchsuchen.

In unserer letzten Nachricht haben wir bereits erwähnt, dass auch ungewöhnliche Orte, wie Misthaufen, große Rohre oder Dachböden in Frage kommen.

Wenn ihr Überwachungskameras habt, bitten wir euch auch, diese Aufnahmen regelmäßig zu prüfen. Vielleicht seht ihr Arian auf euren Aufnahmen oder Anzeichen eines vermehrten Wildwechsel, der auf Arians Anwesenheit hindeuten könnte.

Unter Bäumen, bei Laubhaufen oder auf Baustellen

Wer in der Umgebung von Elm, Behrste, Hude, Gräpel, Estorf, Oldendorf, Brobergen, Kranenburg, Blumenthal, Bossel, Burweg und Hechthausen spazieren geht, kann auch in den Wäldern, unter Bäumen, bei Laubhaufen oder auf Baustellen nach Arian Ausschau halten.

Wenn ihr in der Umgebung von Elm, Behrste, Hude, Gräpel, Estorf, Oldendorf, Brobergen, Kranenburg, Blumenthal, Bosssel, Burweg und Hechthausen mit dem Auto unterwegs seid, fahrt bitte langsam und vorsichtig und haltet in der Gegend Ausschau nach Arian.

Arian ist ein sportlicher, geschickter kleiner Junge mit fantastischen Instinkten.

Er kann sehr gut klettern und hat viel Energie, weshalb er auch weite Strecken zurücklegen oder einen Hochsitz erklimmen könnte.

Um sich zwischendurch auszuruhen, kommen viele der bereits beschriebenen Orte für Arian in Frage, und da er sich wahrscheinlich nicht bemerkbar machen kann oder wird, müssen wir weiter gemeinsam nach ihm suchen.

Wir versuchen natürlich auch, ihn aus einem Versteck zu locken, und haben Luftballons, Süßigkeiten und Trinkflaschen in der Umgebung verteilt. Auch ein Feuerwerk haben wir für Arian veranstaltet, in der Hoffnung, dass er diese Dinge sieht und aus einem Versteck hervorkommt.

Wenn ihr Arian seht oder einen Hinweis habt, der uns helfen könnte, dann würden wir uns freuen, wenn ihr das Bürgertelefon unter den Nummern 04761/74 89 135 oder 04761/74 89 144 anruft.“

Bundeswehr schickt zusätzliche Soldaten

Unterdessen stockte die Bundeswehr ihre Unterstützung auf. Zu den rund 300 Soldatinnen und Soldaten, die sich bereits an der Suche beteiligten, sollten am Freitag weitere 150 Soldaten des Objektschutzregiments der Luftwaffe aus Friesland ausrücken, wie eine Sprecherin des Landeskommandos in Niedersachsen sagte. Sie sind etwa mit Nachtsichtgeräten und Wärmebildkameras für die Suche in der Nacht ausgerüstet.

Die Bundeswehr hatte sich schon in den vergangenen Tagen an der Suche beteiligt - etwa mit einem Tornado-Flugzeug, das Aufnahmen mit einer Wärmebildkamera erstellte. Auch Drohnen und ein Hubschrauber waren in der Luft. (dpa/fe/tip)

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